BMW X2 M35i, Cupra Formentor: Test, Motor, Preis, SUV-Coupé
Der Cupra Formentor schlägt den BMW X2 in seiner Paradedisziplin
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Zwei SUV-Coupés mit mehr als 300 PS! Der neue Cupra Formentor trifft auf den BMW X2. Beide mit Allrad und Automatik – und einer mit Alltagstalenten.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Platz 1 mit 544 von 800 Punkten: Cupra Formentor 2.0 TSI 4Drive. Welch ein überragender Sieg! Genug Platz, genug Power, genug Komfort, trotzdem Sportler. Und der Preis ist okay. Preis: ab 43.954 Euro (Ersparnis bei carwow.de bis zu 8307 Euro).
Platz 2 mit 510 von 800 Punkten: BMW X2 M35i. Welch ein cooler BMW! Beim Multimedia unschlagbar, aber kleiner und nicht ganz so harmonisch abgestimmt. Und teurer. Preis: ab 54.491 Euro (Ersparnis bei carwow.de bis zu 10.353 Euro).
Der Reifen ist rund, und ein Test geht über 800 Punkte. Aber nicht immer gewinnen die Deutschen! Ja, wissen wir seit diesem 0:6, und wir Fußballfans wollen das jetzt auch mal abhaken. Geht aber nicht! Spanien gegen Deutschland – es ist schon wieder passiert. In unserem Vergleich zwischen Cupra Formentor und BMW X2 kassiert der Deutsche nämlich eine deutliche Niederlage.
Schon von außen untermauert der Formentor seinen Anspruch
Cupra Formentor (2020): Neuvorstellung - SUV - Crossover - Info - Test
Erste Fahrt im Cupra Formentor
Bild: Cupra
Erst mal vorn anfangen. Der neue Cupra Formentor ist ein Seat, der nicht so heißen darf. Cupra ist die neue Sportmarke der VW-Tochter, und der Formentor das SUV-Coupé, das uns schon in der Tiefgarage die Luft zum Atmen nimmt. 4,45 Meter geballte Erotik auf Rädern. Sie haben dem sportlichen SUV den Zweiliter-Vierzylinder mit 310 PS implantiert, klar, mit 400 Nm Drehmoment, Allrad und Siebengang-DSG soll er dem bayerischen Beau mit dem Propeller-Logo in der C-Säule ans Blech fahren. Sie wissen: Wenn der Name mit M anfängt, steckt Musik drin. Im Falle des X2 M35i ein Zwoliter-Vierzylinder mit 306 PS, vier Pferdchen weniger als im Spanier, dafür 50 Nm mehr Drehmoment.
Im Qualitätskapitel überzeugt uns der BMW mehr
Kurz Luft holen und einsteigen. So ein SUV-Coupé schaffst du dir ja nicht an, weil Schwiegermutter hinten schön sitzen soll. Wobei: Im Cupra wäre es möglich. Fürs Platzangebot hinten kriegt der Formentor drei Punkte mehr als der X2, für die gut ausgeformte Rückbank weitere zwei.
Hochwertiger: Der BMW ist zwar enger als der Cupra, dafür aber hochwertiger und feiner gemacht.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Ja, der Spanier ist neun Zentimeter länger, aber du merkst es eben auch. Vier Passagiere reisen kommod, was man vom X2 nicht sagen kann. Bleiben wir im Cupra. Cockpit und Co. kennen wir aus dem VW-Regal. Was bedeutet: Digitalinstrumente frei wählbar, Touchscreen auf der Armaturentafel nicht intuitiv bedienbar, und bei Dunkelheit ist der Schieberegler, auf dem du die Lautstärke einstellst, nicht beleuchtet. Dazu noch dieser Rotstift-Einsatz: Ab B-Säule nach hinten Hartplastik, Haubenaufsteller mechanisch, kein Filz in den Türablagen, dafür Filz statt Teppich im Ladeabteil, Vordersitze ohne variable Schenkelauflage – irgendwo muss der kleinere Preis ja herkommen.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
BMW holt sich im Qualitätskapitel zwei Punkte zurück; innen ist er einfach feiner. Wenn du zweimal an der Entriegelung ziehst, machst du ohne schmutzige Finger die Motorhaube auf, du guckst auf Klarlack sogar auf der B-Seite, und statt Stange haben sie zwei Gasdruckdämpfer verbaut. Aber wenn Herr May (1,80 Meter) den Fahrersitz einstellt, steigt Kollege Klipp (1,92 m) hinten nur unter lautem Murren ein.
Ausgerechnet in Sachen Antrieb und Fahrdynamik siegt der Cupra
Spanischer Dynamiker: Der Formentor liegt in allen Fahrdisziplinen vor seinem Konkurrenten.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Und wenn du die Armlehne vorn hochklappst und eine Vorrichtung für ein stationäres Telefon vorfindest, dann denkst du: Wow, letztmalig in Derricks 5er Ende der 90er-Jahre gesehen. Auf Wunsch lädt hier ein neues Phone induktiv. Bei dem kraftvollen Donnern aus den Auspuff-Endrohren (BMW: zwei; Cupra: vier!) wird darum gebeten, so lange angeschnallt zu bleiben, bis das Triebwerk zum völligen Stillstand gekommen ist. Dem Formentor haben sie rechts im Lenkrad den Start/Stopp-Knopf eingebaut und links den Fahrerlebnisschalter. Die Spreizung ist beachtlich, Komfort ist wirklich Komfort, und Sport ist Sport, dann wird alles an der Fuhre straffer und lauter. Aber wenn du den Cupra-Modus aktivierst, dann brabbelt und kreischt es schon vorn und nicht erst hinten raus. Machen wir es kurz: Cupra gewinnt das Komfortkapitel, siegt beim Antrieb und der Fahrdynamik.
Insgesamt ist das X2-Fahrwerk zu hart abgestimmt
Zu viel des Guten: Mit seinem sportlich abgestimmten Fahrwerk ist der BMW X2 am Ende viel zu hart.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Das war eigentlich immer die Königsdisziplin von BMW, aber Getriebe, Ansprechen und Laufkultur gefallen uns beim feurigen Spanier einfach besser. Das DSG arbeitet im Formentor rasend schnell, es peitscht die Gänge nur so rein und wieder raus, dass du dich ruhig der Fahrbahn widmen kannst.Und da bügelt er die kleinen Unebenheiten von Frostaufbrüchen richtig gut aus, hat einen viel längeren Federweg als der BMW, was die gesamte Fuhre auf schnell gefahrenen Rumpelpisten beherrschbarer und ruhiger werden lässt. Dem X2 M35i haben sie eine Schippe zu viel Sportlichkeit in die Dämpfer gekippt. Sein Federweg ist derart kurz geraten, dass sich die gleiche Rumpelpiste, die der Formentor eben noch bestens gemeistert hat, im BMW anfühlt, als hätten zwei, drei Panzer in den letzten fünf Minuten den Asphalt noch mal runtergeraspelt. Den X2 haben sie so bockhart und voll auf Sport ausgelegt, dass sich das 4,36-Meter-Auto auf 19-Zoll-Rädern anfühlt, als wäre der Kerl nervös und zittrig wie beim ersten Tinder-Date. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Versicherungsvergleich)
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Das Fazit: Diese beiden Typen braucht kein Mensch, die kaufst du mit dem Herzen! Der Cupra Formentor bietet am meisten Gänsehaut, überzeugt mit Qualitäten wie Platz und Komfort. Und ist auch noch der agilere der beiden und 'ne Ecke günstiger. Den X2 haben sie zu straff gemacht, er ist konzeptbedingt kleiner – aber bei der Multimedia unschlagbar. Weitere Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.
Spanien gegen Deutschland war zuletzt hierzulande eine etwas unerfreuliche Angelegenheit. Und jetzt ist es schon wieder passiert: In unserem Vergleich zwischen Cupra Formentor und BMW X2 kassiert der Deutsche eine deutliche Niederlage.
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Der neue Cupra Formentor ist ein Seat, der nicht so heißen darf. Cupra ist die neue Sportmarke der VW-Tochter, und der Formentor das SUV-Coupé, das uns schon in der Tiefgarage die Luft zum Atmen nimmt. 4,45 Meter geballte Erotik auf Rädern.
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Die Spanier haben dem sportlichen SUV den Zweiliter-Vierzylinder mit 310 PS implantiert. Klar, mit 400 Nm Drehmoment, Allrad und Siebengang-DSG ...
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... soll er dem bayerischen Beau mit dem Propeller-Logo in der C-Säule ans Blech fahren. Sie wissen: Wenn der Name mit M anfängt, steckt Musik drin. Im Falle des X2 M35i ...
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... ein Zwoliter-Vierzylinder mit 306 PS, vier Pferdchen weniger als im Spanier, dafür 50 Nm mehr Drehmoment.
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Cockpit und Co. des Formentor kennen wir aus dem VW-Regal. Was bedeutet: Digitalinstrumente frei wählbar, Touchscreen auf der Armaturentafel nicht intuitiv bedienbar, und bei Dunkelheit ist der Schieberegler, auf dem du die Lautstärke einstellst, nicht beleuchtet.
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Dazu noch dieser Rotstift-Einsatz: Ab B-Säule nach hinten Hartplastik, Haubenaufsteller mechanisch, kein Filz in den Türablagen, dafür Filz statt Teppich im Ladeabteil, ...
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... Vordersitze ohne variable Schenkelauflage – irgendwo muss der kleinere Preis ja herkommen.
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BMW holt sich im Qualitätskapitel zwei Punkte zurück; innen ist er einfach feiner. Wenn du zweimal an der Entriegelung ziehst, machst du ohne schmutzige Finger die Motorhaube auf.
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Aber wenn Herr May (1,80 Meter) den Fahrersitz einstellt, ...
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... steigen Menschen über 1,90 Meter hinten nur unter lautem Murren ein.
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Fürs Platzangebot hinten kriegt der Formentor drei Punkte mehr als der X2, für die gut ausgeformte Rückbank weitere zwei. Ja, der Spanier ist neun Zentimeter länger, aber du merkst es eben auch. Vier Passagiere reisen kommod.
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Dem Cupra haben sie rechts im Lenkrad den Start/Stopp-Knopf eingebaut und links den Fahrerlebnisschalter. Die Spreizung ist beachtlich, Komfort ist wirklich Komfort, und Sport ist Sport, ...
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... dann wird alles an der Fuhre straffer und lauter. Aber wenn du den Cupra-Modus aktivierst, dann brabbelt und kreischt es schon vorn und nicht erst hinten raus. Machen wir es kurz: Cupra gewinnt das Komfortkapitel, ...
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... siegt beim Antrieb und der Fahrdynamik. Das war eigentlich immer die Königsdisziplin von BMW, aber Getriebe, Ansprechen und Laufkultur gefallen uns beim feurigen Spanier einfach besser.
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Das DSG arbeitet im Formentor rasend schnell, es peitscht die Gänge nur so rein und wieder raus, dass du dich ruhig der Fahrbahn widmen kannst.
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Und da bügelt er die kleinen Unebenheiten von Frostaufbrüchen richtig gut aus, hat einen viel längeren Federweg als der BMW, was die gesamte Fuhre auf schnell gefahrenen Rumpelpisten beherrschbarer und ruhiger werden lässt.
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Dem X2 M35i haben sie eine Schippe zu viel Sportlichkeit in die Dämpfer gekippt. Sein Federweg ist derart kurz geraten, dass sich die gleiche Rumpelpiste, die der Cupra eben noch bestens gemeistert hat, ...
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... im BMW anfühlt, als hätten zwei, drei Panzer in den letzten fünf Minuten den Asphalt noch mal runtergeraspelt.
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Den X2 haben sie so bockhart und voll auf Sport ausgelegt, dass sich das 4,36-Meter-Auto auf 19-Zoll-Rädern anfühlt, als wäre der Kerl nervös und zittrig wie beim ersten Tinder-Date.
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Dazu kommt, dass die Lenkung verzögert anspricht, aber dann viel zu direkt. Das kann der Cupra besser, er könnte zwar etwas mehr Rückmeldung bieten, erreicht aber fast Audi-Niveau.
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Hinzu kommt: Cupra schlägt BMW im Spurt auf Tempo 100 (4,7 zu 4,8 Sekunden), er bremst besser (33,5 zu 34,2 Meter warm von 100 km/h bis zum Stillstand), er verbraucht weniger (9,4 zu 9,9 Liter).
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Als Basismodell kostet der Cupra Formentor 43.953 Euro. In der von uns bewerteten Testausstattung rechnen wir beim Formentor die Brembo-Bremsen (happige 2262 Euro) dazu und kommen auf 46.215 Euro. Das ist viel, ...
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... aber der BMW X2, dessen Basispreis von 54.491 Euro bereits höher ist, kostet in der bewerteten Variante mit 58.351 Euro fette 12.000 Euro mehr.
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Platz 2 mit 510 von 800 Punkten: BMW X2 M35i. Welch ein cooler BMW! Beim Multimedia unschlagbar, aber kleiner und nicht ganz so harmonisch abgestimmt. Und teurer.
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Platz 1 mit 544 von 800 Punkten: VZ 2.0 TSI 4Drive. Welch ein überragender Sieg! Genug Platz, genug Power, genug Komfort, trotzdem Sportler. Und der Preis ist okay.
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Das Fazit: Diese beiden Typen braucht kein Mensch, die kaufst du mit dem Herzen! Der Cupra Formentor bietet am meisten Gänsehaut, überzeugt mit Qualitäten wie Platz und Komfort. Und ist auch noch der agilere der beiden und 'ne Ecke günstiger. Den X2 haben sie zu straff gemacht, er ist konzeptbedingt kleiner – aber bei der Multimedia unschlagbar.