Defender/Land Cruiser/Rexton/Wrangler: Test
Die Letzten ihrer Art

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Richtige Geländewagen mit Rahmenchassis und Untersetzung gehören zu einer aussterbenden Gattung. Wir haben vier von ihnen zum großen Test gebeten.
Bild: Toni Bader
Wer will heute noch echte Geländewagen, die weniger zum Flanieren als zum Arbeiten und Durchkommen taugen? In Europa offenbar immer weniger Autokäufer, denn das Angebot wird immer kleiner und von den Herstellern zunehmend ausgedünnt. Die preislichen Extremisten blieben: Lada Taiga für 10.000 Euro und Mercedes G für 100.000 Euro. Aber die bürgerliche Mitte bricht weg. Solide Dauerläufer wie Nissan Patrol, Hyundai Terracan, Ford Explorer, Mitsubishi Pajero Pinin, Opel Frontera, Nissan Terrano und Iveco Massif – sie alle wurden einfach komplett abserviert. Andere echte Geländewagen mutierten zu zweckreduzierten Schönlingen: Bei Kia Sorento und Jeep Cherokee blieben nur die Namen, darunter stecken längst frontantriebsbasierte Designer-SUV. Liegt es an den Zugeständnissen, die echte Geländewagen erfordern?
Die Testkandidaten sind für den harten Einsatz gebaut

Arbeitstiere: Echte Geländewagen wie Land Cruiser, Rexton, Wrangler und Defender sind selten geworden.
Die äußere Form folgt strikt der Funktion

Keine Design-Spielereien: Der Jeep Wrangler Unlimited tritt grob und breitschultrig auf wie John Wayne.
Den Land Rover Defender gibt es schon seit 66 Jahren

Eigentlich unglaublich: Der Defender überrascht mit seiner teigigen Lenkung jedes Mal aufs Neue.
Man glaubt es kaum: Mit Premierenjahr 2001 ist der Koreaner fünf Jahre älter als der urig auftretende Jeep Wrangler. Beide benötigen fast die gleiche Parkfläche, aber der SsangYong bietet dabei wesentlich mehr Platz im Innen- und Kofferraum. Mangels Alternative sitzt auch im großen Rexton der Einheitsmotor der Marke, ein Zweiliter-Turbodiesel mit 155 PS. Der zieht gar nicht schlecht und benimmt sich ausreichend gesittet. Das gilt auch für den Treibstoffverbrauch, wo sich der SsangYong als der Sparsamste der vier Kandidaten erweist. Mit 9,0 Liter/100 km Testverbrauch läuft er wesentlich genügsamer als der Rest der Truppe. Details zu den anderen Testkandidaten gibt es es in der Bildergalerie.
Fazit
Jeep und vor allem Land Rover sind Klassiker, die sich charmant einer objektiven Beurteilung widersetzen. Diese schrulligen Charaktere muss man einfach mögen – oder sie meiden. Mehr Komfort und Sicherheit bei dennoch tollem Durchsetzungsvermögen im Gelände und Schleppbetrieb bieten die beiden Asiaten. Der SsangYong beweist dabei, dass billig trotzdem gut sein kann. Und der dicke V8-Toyota zeigt, dass Geld doch glücklich macht.
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