Drei sportliche SUVs: Test
Juke Box-Hero?

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Es ist Zeit für eine Schlammschlacht! Keine Sorge, nicht in Sachen Politik, sondern tatsächlich abseits des Asphalts. Der neue Nissan Juke stellt sich Mini Countryman und Ford Kuga.
Als wir Männer noch Kinder waren und draußen rumtobten, durfte es gern mal dreckig zugehen. Richtig dreckig. So, dass unsere Mütter erst beim abendlichen Abduschen in der Badewanne erleichtert feststellten, dass es sich wirklich um den eigenen Sohn handelte. Von einem erwachsenen, mitten im Leben stehenden Mann verlangt aber schon die Etikette (wenn auch die Reife eine gewisse Rolle spielen sollte), dass er sich nicht mit seinem besten Kumpel in irgendeine Baugrube verzieht, um im Matsch zu spielen oder seine Spielzeugautos zu verbuddeln. Wenn wir heutzutage der Lust an Schlammschlachten frönen wollen, gehen wir also einen intelligenteren Weg: Wir setzen uns einfach in einen Allradler, pflügen durch die matschige Pampa und bleiben dabei selbst sauber.
Überblick: Alle News und Test zum Mini Countryman

Der Countryman ist optisch typisch Mini – nur eben höhergelegt und deutlich gewachsen.
Überblick: Alle News und Tests zum Ford Kuga

Dynamisch: Mit abgeschaltetem ESP lässt sich im Kuga kontrolliert um die Ecke driften.
Die wichtigsten Allradler aller Zeiten
Der Countryman fühlt sich von allen drei Testwagen subjektiv am sportlichsten an. Leider ist beim Herausbeschleunigen aus Kurven das im Vergleich zum Standard-Mini deutlich gestiegene Leergewicht zu spüren. Der aufgeladene Vierzylinder ist deshalb nicht mehr die Ausgeburt an Spontaneität, die wir vom Dreitürer kennen, und hinterlässt teils einen leicht überforderten Eindruck, wird erst jenseits der 3000 Touren munter. Hinzu kommen die teils hakelige und schwergängige Schaltung sowie die für den Offroadparcours zu geringen Federwege; die Dämpfer schlagen bei großen Wellen durch, und der Countryman verliert so an Grip. Auf dem Asphalt hingegen überzeugt der große Mini dank seines sportlich-straff abgestimmten Fahrwerks mit hohen Kurvengeschwindigkeiten. Als ärgerlich erwies sich die Tatsache, dass das elektronische Stabilitätsprogramm des Mini zwar offiziell abgeschaltet war, der Allradler aber dennoch – etwa bei langen Drifts – weiterhin elektronisch eingebremst wurde.
Überblick: Alle News und Tests zum Nissan Juke

Nicht zu schlagen: Der Nissan Juke absolviert den Rallyecross-Kurs am am schnellsten.
Weitere Details zu den drei sportlichen SUVs finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.
Fazit
Dem Nissan Juke gelingt abseits des Asphalts ein Start-Ziel-Sieg: Zugegeben, sein Design polarisiert und scheidet geschmacklich die Geister. Unter dem Blech aber ist er der ausgewogenste Vertreter in diesem Testtrio, bereitet den größten Fahrspaß, ist dazu noch am günstigsten in der Anschaffung. Der Countryman belegt den zweiten Platz; obwohl Motor und Getriebe eher enttäuschen, ist er immerhin noch günstiger und weckt mehr Emotionen als der Kuga. So bleibt dem sportlichen Ford-SUV lediglich Rang drei in diesem Test.
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