e.Go Life: Test, Elektro, Motor, Akku, Reichweite
Unterwegs im Elektro-Stadtflitzer: ein smarter e.Go-Trip

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Der e.Go Life will ein nachhaltiges Stadtauto mit Spaßfaktor sein. Das klappt, wenn auch nicht zu 100 Prozent, wie der AUTO BILD-Test zeigt.
Bild: Next.e.GO Mobile SE
Als Uni-Projekt gestartet, kehrt der Autobauer Next.e.Go eine Insolvenz später mit dem e.Go Life zurück. Der will als elektrischer Kleinstwagen in der Stadt überzeugen. Von außen gefällt der Cityflitzer mit seiner etwas rundlichen, flotten Form und dem sportlich breiten Heck. Erster Eindruck: schick! 3,34 Meter Länge und ein Radstand von 2,20 Metern stehen ihm gut. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)
Und wenn die erst mal in Bewegung geraten, wuselt der e.Go lässig durch die Stadt. Zur Rushhour bereitet das zwar noch immer keine Freude, jedoch sinkt das Stresslevel deutlich. Angetrieben wird er von einem 78-PS-Motor aus dem Hause Bosch. Im Sport-Modus drückt der vernünftig, nur schmilzt die Reichweite dann merklich. Wer den e.Go im Eco- oder Comfort-Modus bewegt, für den sind die angegebenen 125 Kilometer nach WLTP kein Märchen. Denn der Akku fasst 21,15 kWh und damit mehr als beim Smart EQ fortwo. Erstaunlich gut gedämmt, dringt relativ wenig Umgebungslärm ins Innere. Das Fahrwerk bietet Kleinwagen-typischen Komfort, die weichen Sitze gehen in Ordnung.

Der e.Go stromert lässig durch die Stadt. Nach WLTP soll er 125 Kilometer weit kommen mit einer Akkuladung. Das ist realistisch.
Bild: Next.e.GO Mobile SE
Insgesamt vier Personen finden Platz im e.Go, wobei die beiden hinteren Sitze lieber nur kleine Passagiere nutzen sollten. Sonst wird's kuschelig. Bis zu 643 Liter fasst das Kofferräumchen, wenn man die Rücksitze umklappt – passt so weit. Was vom tief angebrachten Innenspiegel nicht behauptet werden kann. Er stört die Sicht nach vorn, andere Verkehrsteilnehmer sind manchmal komplett verdeckt. Nach hinten schaut man lieber über die eigene Schulter oder die Seitenspiegel. Das klappt besser. Außen ziert den e.Go rundum eine durchgefärbte Plastikhaut. Diese verzeiht Parkrempler dellenfrei und muss nicht lackiert werden – das reduziert den Chemieeinsatz und verschlankt die Produktion.

Im Innenraum des e.Go dominiert Recycling-Hartplastik – das ist funktional, aber nicht besonders schick. Der Preis dafür ist hoch.
Bild: Next.e.GO Mobile SE
Für einen Kleinstwagen ist der Preis deftig
Im Innenraum des Stadtautos dominiert Recycling-Hartplaste. Sonderlich schick sind diese Bauteile nicht, aber funktional. Das zählt. Auf Wunsch der Caritas Köln wurde etwa eine Mittelkonsole entwickelt, die problemlos einen Desinfektionsspender aufnimmt. Als funktionell und umweltschonend entpuppt sich ebenso der Spaceframe des e.Go. Bis zur Schulterlinie bilden verschweißte Alu-Profile einen Rahmen.
Weil das Exterieur und die Innenelemente auf diesen aufgesteckt werden, können Besitzer ihren e.Go immer wieder aufhübschen. Der Preis dagegen fällt mit 27.159 Euro (ohne Förderung) deftig aus. Betrachtet man die Zielgruppe des e.Go Life genauer, dann sind das besserverdienende Innenstädter. Solche, die ihn als Zweit- oder Drittwagen nutzen und mit dem e.Go Life die ersten elektromobilen Autokilometer wagen. Für Menschen mit kleinem Geldbeutel, die aufs Auto nicht verzichten können oder wollen, passt er eher nicht. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Technische Daten e.Go Life Special Edition Next • Motor: Elektro, hinten • Leistung: 57 kW (78 PS) • max. Drehmoment: 200 Nm • Antrieb: Heckantrieb, Einstufenautomatik • Länge/Breite/Höhe: 3348/1747/1582 mm • Leergewicht: 1229 kg • Kofferraum: 143-643 l • Beschleunigung: 0-50 km/h in 4,3 s • Vmax: 122 km/h • Verbrauch: 18,3 kWh/100 km • Ladedauer: 3,7 bis 9,6 Stunden • Preis ab 27.159 Euro (9570 Euro Förderung nicht berücksichtigt)
Fazit
Der e.Go Life sieht ansprechend aus und schüttelt Reisende nicht durch. Er hat eine Klimaanlage und ein zeitgemäßes Infotainmentsystem. Der selbstbewusste Preis drückt allerdings auf die Spaßbremse. AUTO BILD-Urteil: 2-
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