Der frische Ford Explorer ist der eigentliche Star auf der LA Auto Show. Das SUV im Format eines Range Rover kostet in der Topversion 36.000 Euro. Was man dafür bekommt? Sitzprobe!
So unterschiedlich können Geschmäcker sein. Während die europäischen Journalisten die Audi A9-Studie Prologue ganz weit vorne auf der LA Auto Show 2014 sehen, favorisieren die Amerikaner den gelifteten Ford Explorer. Das SUV im Format eines Range Rover wird in der Topversion umgerechnet knapp 36.000 Euro kosten. Was man für diesen Hammerpreis bekommt, zeigt die Sitzprobe.
Bequemlichkeit wird im dicken SUV großgeschrieben
Bequem, aber eine Spur zu weich: Die Sitze im Ford erinnern an Großvaters Sessel.
Seit über zehn Jahren wird der Ford Explorer schon nicht mehr in Deutschland angeboten. In den USA zählt er nach wie vor zu den erfolgreichsten Autos. Mit dem Facelift bekommt er nun eine neue Topversion namens Platinum. Die bringt serienmäßig 20-Zoll-Räder und LED-Scheinwerfer mit. Modellübergreifend hat der Explorer einen schmaleren Grill bekommen, der stark an die Front des Range Rover erinnert. Die Codesperre für die Tür wirkt veraltet, sie ist mit Keyless-Go längst überholt. Im Cockpit nimmt man beim Platinum auf konturierten Sitzen mit Lederbezug Platz. Dort sitzt es sich wie in Großvaters Sessel – bequem, aber für lange Reisen eine Spur zu weich. Der untere Rücken und die Hüften werden zu wenig unterstützt. Zierelemente in gebürstetem Aluminium und Edelholz werten den Innenraum auf. Auf dem großen Zehn-Zoll-Display lässt sich von der Klimaanlage über Medien bis hin zum Navi alles bedienen. Die Auflösung der angezeigten Inhalte könnte eine Spur besser sein, dafür ist die Menüstruktur aber absolut idiotensicher und intuitiv zu bedienen.
Nur für Kinder: Im Kofferraum bietet der Ford Explorer zwei Notsitze für zusätzliche Passagiere.
Die zuletzt im Februar 2014 stark kriselnde Beziehung zwischen Sync und Microsoft ist auf einer Plakette verewigt. Wird sie gedrückt, öffnet sich ein großes Ablagefach mit 12-Volt-Buchse, SD-Karten- und USB-Anschluss. Das kleine und schwer zugängliche Handschuhfach ist unzweckmäßig. Im Fond haben Mitreisende auf den zwei Einzelsitzen viel Platz. Für mehr Personen gibt es im Kofferraum zwei Notsitze. Sie sind allerdings nur für Kinder zu empfehlen, weil der Zugang über die zweite Reihe sehr schmal ist. Praktischer ist der elektrische Umlegemechanismus der zweiten und dritten Sitzreihe. Auf Knopfdruck klappen die Rückenlehnen um. Je nachdem, wie man den Kofferraum beladen will, lassen sich die beiden Notsitze ebenfalls per Schalter vorne oder hinten zusammenfalten. Strippenziehen wird einem hier erspart. Neu unter der Motorhabe ist der 2,3-Liter-Ecoboost-Benziner mit Turbo-Aufladung. Der Vierzylinder leistet 274 PS und soll weniger als der Vorgänger verbrauchen. Noch hat Ford nicht gesagt, ob der Motor auch in Kombination mit dem Allradantrieb zu haben sein wird. Standard-Motor bleibt der 3,5-Liter-V6 mit 294 PS.
Kein Wunder, dass die Amis auf den Ford Explorer abfahren: üppiges Platzangebot, nahezu voll ausgestattet – und das ganze gepaart mit einem unschlagbaren Preis.