Ford Focus/Honda Civic/Mazda3: Test
Auf Anhieb ein Siegertyp

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Mazda legt seinen Kompakten neu auf. Darunter steckt jetzt nicht mehr Ford, sondern die Technik der großen Brüder 6 und CX-5. Eine kluge Wahl, wie unser Vergleich mit Ford Focus und Honda Civic zeigt.
In Hiroshima werden die Verantwortlichen aufgeatmet haben. Nach 15.000 Kilometern durch zwei Kontinente, fünf Länder und neun Zeitzonen durfte sich der neue Mazda3 auf der IAA feiern lassen. Geschafft! Die Premierentour von Japan nach Frankfurt ist überstanden. Da mochten die Damen und Herren wahrscheinlich noch nicht daran denken, dass ihrem Kompakten die härteste Prüfung noch bevorsteht. Und die heißt AUTO BILD-Vergleichstest. Nach Punkten. Dem Mazda3 Skyactiv-D 150 stellen wir Honda Civic 2.2 i-DTEC und Ford Focus 2.0 TDCi gegenüber – eine Reise in 37 Tagen um die halbe Welt erscheint da plötzlich wie eine bessere Spazierfahrt.
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Großer Wagen: Mit seinem gewaltigen Radstand von 2,70 Metern bietet der Mazda3 reichlich Platz.
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Dynamischer Ford: Sportlich stramme Federn lassen den Focus mit Lust und Laune ums Eck fahren.
Obwohl Ford und Mazda schon seit der letzten Generation des 3 nicht mehr gemeinsame Sache machen, fährt sich der Focus im Kern sehr ähnlich. Sportlich stramme Federn lassen ihn mit Lust und Laune ums Eck fahren und halten seinen Aufbau sogar noch etwas ruhiger. Wer in der Kurve den Gasfuß lupft, spürt das Heck nach außen drängen – was dank ESP aber nie gefährlich wird. Selbst heftige Holperstrecken steckt der Focus recht klaglos weg. Allerdings federt er nicht ganz so geschmeidig an wie der Mazda, gerät bei kleinen Kanten stärker ins Zittern. Die herrliche Harmonie des 3 lässt auch die Lenkung des Ford vermissen. Sie liefert zwar ein gutes Feedback, spricht besonders in der Mittellage aber zu spitz an – ein leichter Wackler am Lenkrad bedeutet da schon fast einen Spurwechsel.
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Eine sehr leichtgängige und entkoppelte Lenkung sowie die stößige Federung sorgen im Honda für Verdruss.
Nur der recht knurrige Ton, den der Vierzylinder unter Last anschlägt, trübt das positive Bild. Fast schon streberhaft zeigt der Mazda seinem japanischen Kollegen hier, wie das mit dem Diesel richtig geht. Auch der 3 holt aus 2,2 Liter Hubraum 150 PS, die er aber noch besser in Szene setzen kann. Drehfreudig und durchzugsstark lässt der Mazda den starken Honda stehen, den Focus sowieso. Dabei setzt er im Verbrauch sogar noch einen drauf und begnügt sich mit fast schon sensationellen 4,9 Litern. Und als sei das für die Konkurrenz noch nicht demütigend genug, glänzt er ganz nebenbei mit einer Laufkultur, die den Selbstzünder fast vergessen lässt. Beeindruckend. Weitere Details zum Vergleichstest gibt es in der Bildergalerie.
Fazit
Souverän setzt sich der neue Mazda3 in diesem Vergleich durch. Ganze 24 Punkte legt er zwischen sich und den wahrlich nicht schlechten Ford Focus. Dabei macht es der Japaner fast so wie der übermächtige Golf: Er leistet sich kaum nennenswerte Schwächen. Der Ford dagegen schon. Er ist kleiner, läuft langsamer, verbraucht mehr. Der Honda Civic ärgert mit eingeschränktem Federungs- und Bedienkomfort sowie mit einer schlechten Fahrersitzposition.
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