Fünf Tage nach dem verlorenen EM-Finale geben die britischen Formel-1-Stars ihrem Heimpublikum in Silverstone doch noch allen Grund zu Jubeln: Allen voran Lewis Hamilton, der sich den ersten Startplatz für die Premiere des Sprintqualifyings am Samstag sichert und damit eine ganz wichtige Antwort im WM-Kampf mit Max Verstappen liefert.
Bereits Hamiltons erster Schuss im finalen Q3 sitzt, seine zweite schnelle Runde wirft er mit einem Quersteher im Rallye-Style weg. Doch weil Verstappen die Reifen nicht zum Funktionieren bringt und massives Untersteuern beklagt, reicht es trotzdem mit 75 Tausendsteln Vorsprung zur Spitze.
"Ich habe das hier sehr vermisst und freue mich so, die vielen Fans wiederzusehen. Das hat mir viel Energie gegeben", sagt Hamilton, der vom Publikum gefeiert wird. Im Training am Nachmittag fehlen ihm noch sieben Zehntel auf Verstappen. "Aber wir sind fokussiert geblieben. Ich war heute Früh sogar in der Fabrik im Simulator, weil wir den Vormittag ausnahmsweise mal frei hatten. Wir verschwenden keine Minute, lassen keinen Stein unumgedreht und quetschen alles raus", erklärt Hamilton Mercedes' Aufholjagd auf Red Bull.
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WM-Rivale Verstappen ist mit Platz zwei zwar nicht zufrieden, gibt sich aber noch entspannt: "Das Auto ist eigentlich ziemlich gut, ich konnte nur in den Kurven nicht wirklich angreifen, weil ich keinen Grip auf der Vorderachse hatte, das war ein komisches Gefühl beim Fahren. Jetzt ist es wie es ist, aber wir sind immer noch nah dran, also alles okay", so der Niederländer.
Max Verstappen steht diesmal nicht auf Platz eins
Bild: Red Bull Content Pool
Platz drei im Zeittraining geht an Valtteri Bottas, der Teamkollege Hamilton auf dessen Run Windschatten geben muss. Ferrari-Mann Charles Leclerc wird noch vor Sergio Perez im zweiten Red Bull Vierter. McLaren-Star Lando Norris sorgt als Sechster ebenfalls für Freude beim britischen Publikum und landet eine Position vor Teamkollege Daniel Ricciardo. Sebastian Vettel schafft es im Aston Martin immerhin auf die zehnte Position.
Eine weitere eindrucksvolle Bewerbung für das zweite Mercedes-Cockpit 2022 sendet Lokalmatador George Russell ab, rast unter dem tosenden Jubel der britischen Fans ins Q3. Am Ende steht der achte Startplatz für das Megatalent zu Buche, bereits zum zweiten Mal in Folge erreicht er im Williams das Top-10-Shootout.
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Mick Schumacher ist im lahmen Haas am Ende des Feldes hingegen chancenlos. Als 19. schlägt er zwar seinen Teamkollegen, zum Williams von Nicholas Latifi auf P18 fehlt ihm aber schon eine halbe Sekunde. Teamchef Günther Steiner: "Wir haben es mit zwei schnellen Runden hintereinander probiert, aber nach der Hälfte der zweiten hat Mick gefunkt, dass die Reifen am Ende sind. Nikita (Mazepin; d. Red.) hatte das gleiche Problem und hat sich abgedreht."
Am Samstag (13 Uhr) steht in Silverstone noch ein weiteres Training an, ehe die Formel 1 (um 17.30 Uhr, live im TV auf Sky) in das erste Sprintqualifying ihrer Geschichte startet, einem Mini-Rennen über 100 Kilometer, das die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag bestimmt und mit Punkten für die Top-3 sowie der offiziellen Pole-Position belohnt wird.

Qualifying, 16.7.2021, Endstand nach 3 Durchgängen:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) - Mercedes 1:26,134 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull +0,075 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) - Mercedes +0,194
4. Charles Leclerc (Monaco) - Ferrari +0,694
5. Sergio Perez (Mexiko) - Red Bull +0,710
6. Lando Norris (Großbritannien) - McLaren +0,763
7. Daniel Ricciardo (Australien) - McLaren +0,765
8. George Russell (Großbritannien) - Williams +0,837
9. Carlos Sainz Jr. (Spanien) - Ferrari +0,873
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) - Aston Martin +1,045
11. Fernando Alonso (Spanien) - Alpine 1:27,245
12. Pierre Gasly (Frankreich) - Alpha Tauri 1:27,273
13. Esteban Ocon (Frankreich) - Alpine 1:27,340
14. Antonio Giovinazzi (Italien) - Alfa Romeo 1:27,617
15. Lance Stroll (Kanada) - Aston Martin 1:27,665
16. Yuki Tsunoda (Japan) - Alpha Tauri 1:28,043
17. Kimi Räikkönen (Finnland) - Alfa Romeo 1:28,062
18. Nicholas Latifi (Kanada) - Williams 1:28,254
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) - Haas 1:28,738
20. Nikita Masepin (Russland) - Haas 1:29,051

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Von

Frederik Hackbarth