Gibt's doch gar nicht! Doch gibt's, aber meist nur in Genf. Concept-Cars, die einen Ausblick auf die Zukunft gewähren oder einfach nur irre Ideen verkörpern. Neben den Helden des Alltags, die den Genfer Autosalon 2012 dominieren, dürfen gewagte Konzepte nicht fehlen. Wir haben uns für Sie die Studien-Highlights angeschaut. • Das "liken" wir: Schnell ein Post oder Tweet im Stau? Hallo Frau Nachbarin, "I like you"! Mit dem Toyota diji könnte es möglich werden. Der Konzeptwagen ist die Antwort auf alle kommunikativen Anforderungen, die soziale Netzwerke stellen. Ein Auto, wie geschaffen für Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Wer sein Privatleben ohnehin schon im Internet zur Schau stellt, wird sich über den Multimedia-Flitzer und seine komplett aus Displays bestehende Karosserie freuen. Damit ist der diji natürlich auch bestens als fahrende Litfaßsäule geeignet. Zig Außenfarben sind per Fernbedienung wählbar. Im Inneren geht es spektakulär weiter. Zum Beispiel, wenn statt des Navis ein Hologramm à la Prinzessin Leia aus dem Armaturenbrett lächelt. Laut Ulrich Salzer von Toyota muss das keine Zukunftsmusik sein. Das Auto, nicht die Hologramm-Lady. Schließlich tritt der diji in die Fußstapfen des Lexus RX Concepts, der inzwischen auf der Straße unterwegs ist.

Zum Spezial: Alles zum Genfer Autosalon 2012

Edag Light Car- Sharing
Das "Light Car" ist runderhum mit einer Art Silikon gepolstert. Die schützen vor Parkremplern.
Dafür schwärmen wir: Pininfarina Cambiano – Name und Studie versprühen italienisches Design und einen Hauch von Magie. Wer sich in die butterweichen champagnerfarbenen Sitze dieses Kunstwerks sinken lässt, möchte gar nicht wieder aufstehen. Naturbelassenes Holz, dessen Struktur man noch fühlen kann und seichtes Wassergeplätscher aus versteckten Lautsprechern sorgen für Harmonie und inneren Frieden. Die Karosserie mit glatten ebenen Flächen und ein Plug-in-Antriebskonzept mit Range-Extender vervollständigen den Auto-Traum.
Das mieten wir: Das nächste Level im Car-Sharing kommt von Edag. Der elektrisch angetriebene Neon-Kasten ist als innerstädtisches Mietfahrzeug für bis zu sechs Personen konzipiert. Auf Aerodynamik wird bewusst verzichtet. Betreiber- und bedienerfreundlich soll er sein. Um zum Beispiel Parkrempler zu vermeiden, ist das "Light Car" runderhum mit einer Art Silikon gepolstert. Die Dinger leuchten gelb, rot oder grün. Je nachdem, ob gerade Dolly Buster an Bord gegangen, oder der Würfel besetzt oder frei ist. Disco auch in den Außenspiegeln: Laser zeichnen eine Sicherheitszone des Türschwenk-Bereichs auf den Boden. Leicht übertrieben und dennoch praktisch.
Das bewundern wir: Hersteller Karsan denkt mit dem Concept V1 an alle, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Rollstuhlfahrer, zum Beispiel. Die Rampe des großvolumigen Vans kann nach links oder rechts ausfahren und erleichtert Zugang und Zufahrt zum Auto. Die großzügige Kopffreiheit erlaubt es bis mindestens 1,70 Meter Körpergröße aufrecht einzusteigen. Dank variabler Sitzeinstellung kann ein Rollstuhlfahrer direkt den Platz des Beifahrers oder Fahrers einnehmen. "Menschen mit Behinderungen werden im V1 nicht wie ein Gepäckstück in den Kofferraum verbannt.", erklärt Jan Nahum von Karsan. Dass die Studie funktionieren kann und auch nicht peinlich aussieht, zeigt der V1-Vorgänger, der lange als Taxi für New York im Rennen war. Der V1 könnte ein halbes Jahr später als Serienfahrzeug folgen.

Film ab: Alle Videos zum Genfer Autosalon 2012

Bertone Nuccio
Fahrzeug und Jacke sind im Bertone-Keil-Design. Kleine Überraschung: der Nuccio kommt auf die Straße!
Darüber staunen wir: Keilerei gefällig? Mit dem Bertone Nuccio wird's bald möglich. Darüber darf man wirklich staunen. Wie Bertone-Chefdesigner Michael Robinson uns mitteilte, wird es beim Nuccio-Konzept nicht bleiben. Bereits auf der Automobil-Messe in Peking im April 2012 wird die straßentaugliche Version des Sportlers gezeigt und danach zu haben sein. Das futuristische Design wird dabei 1:1 so umgesetzt, wie es hier in Genf zu sehen ist. Die V8-Basis stammt von einem italienischen Hersteller, den Herr Robinson nicht nennen möchte. Nun gut, dann denken wir uns eben, dass dahinter Maserati stecken könnte.