Gruppe-1/2/3-Kindersitze
—Sieben Kindersitze im Vergleich
Gruppe 1/2/3-Sitz bis zum Ende der Kindersitzpflicht
Gurtsystem oder Fangkörper? Eine Frage der Vorliebe
Von Gruppe 1 zu Gruppe 2/3
Große Unterschiede bei Bedienung und Qualität
So hat AUTO BILD getestet
Testergebnisse der einzelnen Sitze
Avova ist ein Newcomer auf dem Kindersitz-Markt und bietet ausschließlich Kindersitze an, die schon nach der neuen Norm i-Size zugelassen sind (weitere Infos zu i-Size). Das bedeutet, der Sitz wird nach Köpergröße und nicht mehr nach Gewicht des Kindes zugelassen. Im Test bedient der Avova-Sitz zwei Extreme: Die 350 Euro auf dem Etikett des Sperling Fix bilden die preisliche Obergrenze bei den Testsitzen. Und mit fast 14 Kilo ist er der schwerste Sitz im Testfeld. Das macht den Einbau zu einer Herausforderung. Insgesamt bekommt man mit dem Avova Sperling Fix einen soliden, hochwertig verarbeiteten Kindersitz. Aber: Es gibt Wettbewerber, die ein ähnlich gutes (manchmal sogar besseres) Produkt bieten und im Preis auch noch deutlich günstiger sind. Testnote: 2-
Schade, kurz vor Ende des Tests verhagelt ein kleiner Defekt dem Britax-Sitz noch das Testergebnis – beim Tragen bricht eine Styropornase, die das Innenteil der Kopfstütze an Ort und Stelle hält - ärgerlich. Britax Römererklärt dazu: "Die abgebrochene Styropornase hat keinen Einfluss auf die sehr guten Sicherheits- und Komforteigenschaften des Advansafix IV R. Der Kindersitz besteht auch mit diesem kleinen Manko unsere strengen internen Sicherheitsanforderungen, welche weit höher sind als vom Gesetzgeber gefordert. Der Advansafix IV R wird in Deutschland produziert und falls einmal etwas kaputt geht, können wir oder der qualifizierte Fachhandel dies in den meisten Fällen problemlos reparieren." Trotzdem bedeutet die Reparatur, auch wenn sie unkompliziert möglich ist, zusätzlichen Aufwand. Ansonsten ist der Advansafix IV R ein solider Sitz mit kleinen Schwächen (schwergängige Isofix-Arme, scharfkantige Basis, hohes Gewicht). Toll: Für die zweite Nutzungsphase gibt es den Secure Guard, einen zusätzlichen Gurtführungspunkt, der den Beckengurt an Ort und Stelle hält. Testnote: 3
Der Trumpf im Ärmel des Cybex Pallas B-Fix? Der Verzicht auf feste Isofix-Arme und eine Basis macht ihn zu einem echten Leichtgewicht unter den Gruppe-1/2/3-Sitzen. Nur 4,97 Kilo bringt er auf die Waage. Und auch der Preis spricht für den Sitz: Nur 170 Euro ruft Hersteller Cybex auf. Allerdings muss man auch Abstriche machen – vor allem in Sachen Passform. Der Sitz ist sehr breit, die V-förmig verlaufenden Seitenwangen bieten größeren Kindern mehr Platz. Der anderthalbjährige Mads wirkt in dem großen Sitz allerdings noch etwas verloren. Auch die fehlende Tiefenverstellung des Fangkörpers ist ein kleines Manko, das man in Kauf nehmen muss. Wird der Pallas B-Fix als Gruppe-2/3-Sitz genutzt, ist je nach Einstellung der Lehne, die Gurtführung im Bereich der Schulter nicht immer optimal – hier kann der Gurt verdrehen. Wer allerdings aufs Budget achten muss, bekommt mit dem Cybex-Sitz eine solide Rückhalteeinrichtung bis zum Ende der Kindersitzpflicht. Testnote: 3+
Leider nur ein gutes "ausreichend" für den Gruppe-1/2/3-Sitz von Heyner – das Potenzial für Fehlbedienung ist hoch. Vor allem beim Ausbau des Gurtsystems ist die Anleitung nicht ausführlich genug, wir müssen beim Hersteller um Hilfe bitten. Der Umbau ist kompliziert, das Gurtsystem muss komplett entfernt werden. Beim Wieder-Einbau wird es noch schwieriger. Hinzu kommt das schlechte Platzangebot – für Testkind Konrad (7) ist die Kopfstütze bereits zu niedrig. Dabei fällt er mit seiner Größe von 1,26 Metern und 23 Kilo noch deutlich in die Kindersitzpflicht. Immerhin: Für die Kleinen passt der Sitz besser, es gibt eine extra Sitzeinlage. Mit der Neigungsverstellung können drei verschiedene Sitz- und Ruhepositionen eingestellt werden. Und: Die Bezüge sind besonders atmungsaktiv und robust. Testnote: 4+
Wenn das Kind einen Sitz mit Fangkörper akzeptiert, ist der Joie Traver Shield eine gute Wahl. Er überzeugt durch Einfachheit, gute Qualität und das zu einem fairen Preis: 170 Euro stehen auf dem Etikett. Dafür bekommt man einiges geboten. Neben üblichen Sicherheits-Features wie einem zusätzlichen Seitenaufprallschutz und Isofix, bietet der Traver Shield besondere Komfortfunktionen. So können Beinauflagefläche und Fangkörper in der Tiefe verstellt und so der Statur des Kindes angepasst werden. Vor allem wer häufiger das Fahrzeug wechseln muss, macht mit dem Traver Shield nichts falsch. Das geringe Gewicht und die leichtgängigen Verstellmechanismen machen den Umbau einfach. Bedienfehler sind nahezu ausgeschlossen. Testnote: 2
Der Gruppe-1/2/3-Sitz von Maxi-Cosi macht alles richtig: Für Kleinkinder gibt es Extra-Polster, der Sitz bietet drei Sitz- und Ruhepositionen, die Montage ist einfach, das Einsetzen komfortabel und der Gurtverlauf vorbildlich. Lediglich minimale Abzüge muss der Sitz für den etwas schwergängigen Gurtstraffer, das hohe Gewicht und den empfindlichen Bezug hinnehmen. Für den Titan Pro muss man aber auch ordentlich in die Tasche greifen: Satte 300 Euro werden fällig. Hochgerechnet auf die vorgesehene Nutzungsdauer von mehr als einem Jahrzehnt ist der Preis angesichts der hohen Qualität jedoch zu verkraften. Testnote: 2+
Auffällig unauffällig – so kann das Testergebnis des Osann Flux Isofix am treffendsten beschrieben werden. Der Flux Isofix ist mit seinen 8,2 Kilo Gewicht der leichteste Sitz mit Gurtsystem in unserem Test. Und mit seinem Preis von nur 160 Euro ist er auch noch von allen getesteten Sitzen der günstigste. Da kann man mit kleinen Schwächen wie der unbeweglichen Rückenlehne, der etwas unpraktischen Kopfstützenverstellung oder der eher durchschnittlichen Polsterung gut leben. Der Ausbau des Gurtsystems ist etwas knifflig, dank der guten Anleitung aber gut zu bewältigen. Testnote: 2-