Honda Civic Type R/Seat Leon Cupra: Test
Über 300 PS und Frontantrieb – das rockt!

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Civic Type R und Leon Cupra 300 lassen ihre ganze Kraft auf die Vorderräder los. Und sind trotzdem sauschnell. Wer geht als Erster durchs Ziel?
Vorsicht in der Boxengasse! Hier kommen zwei kompakte Extremsportler – die unterschiedlicher kaum sein könnten. Grau gegen grell, schießt es uns durch den Kopf. Auf der einen Seite rauscht der Seat Leon Cupra in die Szene. Ein echter Tiefstapler: 300 PS verstecken sich in einer streng zurückhaltenden Hülle. Einen sportlichen Kompakten – ja, den nimmt man ihm ab. Aber Zwofuffzich Spitze? Sprintkraft für sechs Sekunden auf 100? Schwer zu glauben bei so viel Diskretion.
Schon auf den ersten Blick ist der Type R ein Brandstifter

Klare Kante: Der vollverspoilerte Honda Civic Type R macht schon optisch keinen Hehl aus seiner Leistung.
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Der Cupra kann sein Leistungsdefizit wettmachen

Untersteuern? Fehlanzeige! Dank Sperrdifferenzial sind auch 300 PS kein Problem für den Frontantrieb.
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Auch auf der Bremse zeigt der Seat ein störrisches Eigenleben. Geht es direkt nach dem Anbremsen schlingernd – und damit leider auch temporaubend – auf die Kurve zu, verhagelt die ABS-Regelung dann den Rest der gut gemeinten Linie. Gelegentlich packt die Zange des kurveninneren Vorderrades zu vehement an – ein über mehrere Meter blockierendes Vorderrad ist dann die Folge. Das kostet wertvollen Platz in der Anbremszone, mindert das Vertrauen in die Fahrstabilität und vernichtet am Ende auch teures Reifenprofil. Die kleinen blauen Wölkchen unterm Gummi belegen das auch optisch.
Im Honda gibt es Fahrfreude satt

Ganz großes Kino: Auf der Renntrecke spürt man die Seele des Type R – und das macht echtes Kribbeln.
Die klare Schaltung – mit aufregender Drehzahlanpassung beim Herunterschalten – hat etwas Sinnliches, die Sitze packen mit wohlwollender Härte zu, und der Klang der schuftenden Maschine ist ein ehrliches Spektakel ohne zu viel künstliches Sound-Engineering. Kurz: Der Honda liefert ein perfekt zu seinen 320 PS passendes (Fahr-) Erlebnis. Herrlich, dass es so etwas noch gibt. Schade fast, dass im extrem lauten Japaner viel Alltagskönnen auf der Strecke bleibt und es enorm viel Geld kostet, das Erlebnis Type R auszufahren.
Fazit
Wer etwas Aufregendes mit Schweiß am Rücken und Hormonrausch im Blut erleben will, fährt am besten Honda. Seat liefert das bravere und alltagstauglichere Paket, am Limit zeigt der Cupra aber einen zickigen Charakter. Macht Platz zwei in der Sportwertung.
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