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Edle Raritäten als Gebrauchtwagen für Individualisten
Sie bevorzugen außergewöhnliche und individuelle Autos? Der Jaguar XJ ist so ein spezieller Typ. AUTO BILD stellt die elegante Luxuslimousine und weitere Geheimtipps vor.
Beim Autokauf wagt der überwiegende Teil der Deutschen keine Experimente. Vor allem in den gehobeneren Preisklassen und bei Geschäftswagen wählen die meisten Kunden gängige Modelle der heimischen Hersteller. Bei den großen Mercedes, Audi und BMW handelt es sich ja auch um gute Autos, keine Frage. Aus der Masse sticht man mit ihnen aber definitiv nicht heraus. Wer etwas mehr automobile Individualität möchte, sollte einen Blick über den Tellerrand wagen. Egal ob aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan oder den USA: Bei den ausländischen Herstellern gibt es auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt so manche individuelle und stilvolle Alternative zu den offensichtlichen, aber teilweise auch recht emotionsarmen deutschen Kandidaten. Da sie meist unter dem Radar fliegen, sind die vierrädrigen Underdogs gebraucht teilweise auch deutlich erschwinglicher. Im eher niedrigen Preissegment sind eigenwillig gestylte und üppig ausgestattete Modelle wie der Citroën DS 4 gute Beispiele für diesen Effekt.
Doch auch in der Oberklasse lassen sich individuelle Schnäppchen machen. Wem beispielsweise eine Mercedes S-Klasse zu offensichtlich und ein BMW 7er optisch zu bieder ist, kann zur jüngsten Generation des Jaguar XJ greifen. Die größte Limousine der Briten kann auf eine lange Historie zurückblicken, die sich mittlerweile über 52 Jahre erstreckt.
Der große Jaguar ist im Vergleich zu seinen Konkurrenten ziemlich leicht und agil.
Angenehmerweise hat er sich über die Jahrzehnte seinen Charakter bewahrt. Und das, obwohl das charakteristische Design mit den Doppelscheinwerfern und einigen Retro-Elementen des Urmodells beim letzten Modellwechsel im Jahre 2009 konsequent durch eine deutlich modernere Linienführung aus der Feder des damaligen Chefdesigners Ian Callum ersetzt wurde. Die zum Heck hin steil ansteigende Fensterlinie und die coupéartige Dachlinie machen die 5,13 Meter lange Limousine zu einer äußerst eleganten Erscheinung. Mit dem 2015er Facelift wurde die Optik nochmals etwas modernisiert. Das schicke Design ist aber auch der Grund für die größte Schwäche des XJ: Das Platzangebot im Fond ist im Vergleich zu den Konkurrenzmodellen eher enttäuschend. Wer sich hier eingeengt fühlt, kann zur zwölf Zentimeter längeren L-Version greifen.
Sauber verarbeitetes Cockpit mit einem futuristischen Touch
In der ersten Reihe gibt es jedoch keinen Grund zu klagen. Wie das Blechkleid ist auch das Cockpit zurückhaltend, aber zeitgleich angenehm modern gestaltet. Die wichtigsten Informationen werden dem Fahrer über die 12,3 Zoll großen Digitalinstrumente mitgeteilt. Der Materialmix aus aufgeschäumten Kunststoffen, Holz, Leder und reichlich Klavierlack schafft eine angenehme Atmosphäre. Auch die saubere Verarbeitungweiß zu überzeugen. Alles andere wäre in dieser Preisklasse aber auch peinlich.
Die meisten Fahrzeugfunktionen werden über das Infotainmentsystem mit dem etwas tief platzierten Touchscreen bedient.
Die Oberklasse aus Coventry fährt sich überraschend agil und leichtfüßig. Hier macht sich das vergleichsweise niedrige Fahrzeuggewicht von rund 1,8 Tonnen angenehm bemerkbar. Erreicht wurde dies durch den exzessiven Einsatz von Aluminium und Magnesium. Die wirtschaftlichste Motorisierung beim XJ ist der 3,0 Liter große Turbodiesel mit sechs Zylindern und 275 beziehungsweise nach dem Facelift 300 PS. Im Schnitt soll der Selbstzünder laut Norm mit circa sechs Litern auskommen. Der Einstiegsbenziner hat ebenfalls drei Liter Hubraum und sechs Zylinder, wird jedoch von einem Kompressor auf 340 PS gebracht. Außerdem gibt es einen 5,0-Liter-V8 der je nach Version zwischen 385 und 575 PS an die serienmäßige Achtgangautomatik von ZF abgibt.
Hierzulande ist der XJ ziemlich selten
Das Heck mit mit den senkrechten Rückleuchten wirkt recht voluminös. Der Kofferraum fasst 478 Liter.
Das sanft schaltende Getriebe gibt die Kraft in der Basis ausschließlich an die Hinterräder ab. Manche Motorisierungen sind aber aus Traktionsgründen immer mit einem Allradantrieb kombiniert. Das 2017 eingeführte Topmodell XJ R 575 hat logischerweise den 575 PS starken Kompressor-Achtylinder unter der Haube. So wird die Understatement-Limousine zu einer echten Wildkatze und sprintet in 4,4 Sekunden auf 100 km/h. Erst bei 300 km/h zeigt die Elektronik dem Jaguar die Grenzen auf. Die aufgeladenen 5,0-Liter-Motoren sind mitunter deutlich durstiger als der Sauger-V8 und teilweise auch etwas anfälliger. Insgesamt liefen bis zum Produktionsstopp im Juli 2019 mehr als 122.000 XJ vom Band. In Deutschland wurden pro Jahr jedoch nur einige Hundert Stück abgesetzt. Das macht ihn aber für Markenfans nur noch begehrenswerter. Gute Gebrauchtwagen mit fünfstelligen Laufleistungen starten bei circa 28.000 Euro. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
In der Bildergalerie finden Sie weitere interessante Gebrauchte für Individualisten.
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).