Der Mensch will nach oben – ans Licht, zur Freiheit. Fast ein biologisches Grundgesetz, das jetzt offenbar auch für Autofahrer gilt. Immer mehr Käufer wollen auf die modischen Hochsitze: SUVs sind begehrt wie nie, keine andere Klasse hat im vergangenen Jahr so rasant zugelegt wie die pummeligen Riesen. Mehr als jedes dritte Neufahrzeug zählt inzwischen zur Kategorie der SUVs, die bekanntermaßen die Geschmäcker spalten. Zu schwer, zu durstig, zu teuer – diese Nachteile sind nicht wegzudiskutieren. Das passende Auto für den Klimaschutz sieht anders aus. Doch was den Umweltbewussten ein Dorn im Auge ist, gefällt immer mehr Käufern.

Die SUVs sind mitten im Markt angekommen

VW Golf VW T-Roc
Qual der Wahl: Bei vielen Herstellern gibt es neben dem Kompakten auch ein SUV in ähnlicher Größe.
Zudem ist das Angebot in den letzten Jahren schnell gewachsen. Waren die Offroader früher oft schwere und teure Allradler, machen inzwischen kompakte das Gros im Angebot aus. Audi Q2, Renault Captur oder der Mazda CX-3 haben etwa das Format eines Golf und zeigen deutlich: Längst sind die SUV mitten im Automarkt angekommen. Wenn die modernen Hochsitze so groß sind wie ein Golf, können sie den bekannten Kompakten dann schon ersetzen? Immer mehr Hersteller stellen ihrem beliebten Fünftürer ein SUV an die Seite, der die Käufer im Laden grübeln lässt: Greifen sie nun zum bewährten Fünftürer, oder wählen sie den vergleichbaren Hochsitz mit seinen bekannten Vorteilen: dem bequemen Einstieg, der rückenfreundlichen Position hinterm Lenkrad und dem modischen, weil angeblich cooleren Look? AUTO BILD hat sechs dieser markeninternen Gegner verglichen: Darunter bei VW den Golf mit dem T-Roc, bei Hyundai den i30 mit dem neuen Kona. Und den Mazda 3, der in der Kundengunst vom CX-3 überholt worden ist.
Es geht bei den Duellen um Raumangebot, Nutzwert, Komfort, Fahrleistungen, Luxus und vor allem die Kosten. In Cent pro Kilometer fassen wir alle anfallenden Posten über vier Jahre Haltedauer zusammen, vom Kaufpreis bis zum Restwert. Wovon hat der Käufer am meisten? Und begründet hohes Sitzen wirklich die höhere Form des Autofahrens?
Unsere Antworten auf diese Fragen finden Sie in der Bildergalerie.

Fazit

Das Ergebnis fällt denkbar knapp aus. Noch können sich die klassischen Kompakten behaupten. Doch die kleinen SUV rütteln heftig an ihrem Thron. Besonders wenn sie auf nicht notwendigen Allrad verzichten, stellen sie bei Renault schon jetzt die bessere Wahl, bei Citroën und Mazda reicht es zu einem Unentschieden. Zwischen Kompakten und kleinen SUV wird es also auf jeden Fall spannend bleiben.

Von

Manfred Klangwald
Joachim Staat