Kombi-Vergleich Mercedes C-Klasse/BMW 3er
Die klassische Kombination

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Dieser Zweikampf hat Tradition. Die Nobel-Kombis von BMW und Mercedes streiten sich seit Generationen. Jetzt fährt der 3er mit frischer Kosmetik vor – kann er die C-Klasse auch überholen?
Der Verkaufsschlager in der Mittelklasse ist genau genommen nur wenige Wochen jung und trotzdem irgendwie ein alter Bekannter. Man muss schon genau hinsehen, um zu entdecken, was am 3er-Touring tatsächlich neu ist. BMW behauptet: eine ganze Menge. Neben den kosmetischen Änderungen zum Modelljahr 2009 vieles unterm Blech. So sei der Touring nun noch sicherer, sparsamer im Umgang mit dem Sprit, rundum besser ausgestattet. Also ein völlig neuer 3er? Das wollen wir genau wissen und stellen den Kandidaten auf den Prüfstand. Der 3er-Touring muss sich seinem ewigen Rivalen stellen, dem Mercedes C-Klasse T-Modell. In dieser klassischen Kombination treten die Diesel mit 170 PS (Mercedes) und 177 PS (BMW) an.
Die Kraftentfaltung des Mercedes-Diesels ist angenehm homogen

Wie erwartet gibt der BMW beim Thema Fahrverhalten den Dynamiker
Völlig unterschiedliche Richtungen schlagen 320d und C 220 CDI dagegen beim Thema Fahrverhalten ein. Während die C-Klasse beim schnellen Richtungswechsel früh vom ESP eingefangen wird und stärker mit dem Aufbau schwankt, gibt der BMW wie erwartet den begeisternden Dynamiker. Beim Ausweichen lässt der 3er leichte Heckschwenks zu, die Lenkung reagiert verbindlicher auf Lenkradbefehle. Nur beim Bremsen hängt das Bild schief: Der 320d steht bis zu zwei Meter später. Als Alltagsauto gibt er ebenfalls keine bessere Figur ab. Der Mercedes C 220 CDI glänzt mit mehr Zuladung, üppigem Platz im Gepäckabteil, höherer Funktionalität, besserem Raumgefühl im Fond. Und er unterstützt die hintere Federung gegen Aufpreis mit einer stabilisierenden Niveauregulierung – so etwas bietet BMW gar nicht erst an.
Vor allem das Fach Sicherheit beherrschen beide Kandidaten – und zwar ab Werk. Wobei die C-Klasse mit einem Knieairbag für den Fahrer sowie einer Fahrlichtautomatik in Führung geht. Immerhin: Mit dem neuen Modell des 3ers liefert BMW künftig aktive Kopfstützen und Nebellampen serienmäßig. Der Rückstand in der Sicherheitsausstattung gegenüber dem Mercedes ist also geschrumpft, nicht mehr so deutlich wie in früheren Vergleichen. Gegen Aufpreis kann der 3er die alte Ordnung sogar auf den Kopf stellen, wenn er mit adaptivem Licht, Aktivlenkung (im Extremfall hilft die Elektronik dem Fahrer beim Gegenlenken) und radargestütztem Temporegler bestückt ist. Allenfalls das vorausschauende Mercedes-Sicherheitssystem Pre-Safe können BMW-Kunden nicht bestellen. Diese Technik ist in der Mittelklasse einzigartig. Im Falle eines Crashs leitet das System Maßnahmen ein, die mögliche Unfallfolgen minimieren. Zum Beispiel werden die Sicherheitsgurte stramm gezogen, Fenster geschlossen, Sitze (falls elektrisch verstellbar) in eine optimale Position gestellt.
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Im Komfortkapitel herrscht – bis auf die fehlende Klimaautomatik im BMW (770 Euro extra) Gleichstand. Das hohe Maß an Wohlfühl-Ambiente besitzen beide Kombis. Speziell die leise schnurrenden Diesel tragen zum tollen Reisekomfort bei. Auch sonst zeigt sich, dass 3er und C-Klasse zu Recht zur Premium-Liga gehören: Verarbeitung und Qualitätsanmutung liegen auf gehobenem Niveau. Allerdings mit leichtem Vorteil für BMW: Die im Innenraum verwendeten Materialien wirken edler.
Das Fazit von AUTO BILD-Redakteur Jan Horn
Nicht besser, aber günstiger – so könnte man den Sieg des 3ers zusammenfassen. Tatsächlich liegen Touring und T-Modell in ihren Eigenschaften denkbar dicht beisammen. Der BMW ist zudem noch sparsamer und im Unterhalt billiger. Mercedes glänzt wie gehabt mit Komfort und Funktionalität.
Weitere Details zum Kombi-Vergleich zwischen BMW und Mercedes gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel finden Sie im Heftarchiv als pdf.
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