Ein Subaru-Entwurf hat die Design Challenge 2012 gewonnen. Geht es nach Subaru, braucht das Polizeiauto im Jahr 2025 nicht mal mehr einen Fahrer.
"Wie geht die Polizei im Jahr 2025 auf Verbrecherjagd?" So lautete die Kernfrage der LA Design Challenge 2012. Ein wunderbares Thema für die Designer von fünf Autobauern, um sich mal so richtig auszutoben. Punktlich zum Start der LA Auto Show wurde der Gewinner bekannt gegeben: Das "Highway Automated Response Concept" (SHARC) von Subaru hat diesmal das Rennen gemacht. Der futuristische Subaru-Entwurf skizziert ein Szenario zur 24-Stunden-Überwachung von Autobahnen mit Schutzvorkehrungen und schnellem Notfalleinsatz.
Subarus SHARC kann auch Feuerwehr, hat aber keinen Platz für eine Drehleiter.
Das Subaru-Konzept spielt im Hawaii der Zukunft: Bei der großen Eröffnung der "Paradies-Autobahn" zwischen den fünf Inseln fährt (und fliegt) das SHARC emissionsfrei mit erneuerbaren Energien und kann auf Wunsch auch ohne Fahrer (oder Piloten) eingesetzt werden – das spart Kosten. Die schmalen Räder, die auch als Rotoren dienen, können während der Fahrt den Winkel zur Straße verändern, damit SHARC besonders flott oder in unwegigem Gelände klarkommt. Natürlich hat der Subaru-Entwurf einen Allradantrieb, für den Polizeieinsatz sind außerdem jede Menge Sensoren zur Überwachung des Umfeldes an Bord.
BMW, General Motors (GM), Honda (mit zwei Teams), Mercedes und Subaru haben die Herausforderung angenommen und schicken ihre Entwürfe ins Rennen. Der Sieger wird am 29. November während der Pressetage in Los Angeles gekührt. Die Vorgaben der Jury: Neben einem möglichst originellen Design sollen die Polizeiwagen auf neueste technologische Trends eingehen, schnell und agil fahren, rasch auf Einsatzvorgaben reagieren und dabei auch noch sparsam und recyclebar Langfinger fangen.
Falls das "Human-Drone Pursuit Vehicle" im ewigen Stau steckt, können drei Drohnen ausschwärmen, um Verbrecher an der Flucht zu hindern.
Die Entwürfe sind wie üblich vogelwild und voll witziger Ideen: Das Team von BMW Designworks USA hat sich die Region um LA als Einsatzort ausgesucht. Weil die Autos dort nicht nur immer mehr werden, sondern auch immer schneller, muss die Polizei besonders flexibel reagieren können. Falls das "Human-Drone Pursuit Vehicle" im ewigen Stau steckt, können drei Drohnen ausschwärmen, um Verbrecher an der Flucht zu hindern. Eine Drohne ist flugfähig und beobachtet das Geschehen aus der Luft, zwei weitere Vehikel mit nur einem Rad nehmen die Verfolgung zu Boden auf. Dabei kommunizieren sie untereinander und mit dem Officer im Basisfahrzeug. Das ist extrem windschlüpfrig und den typischen Farben der M-GmbH lackiert. Innen wird Carbon mit Alu kombiniert und in eine Polymerschickt gepackt, alle Funktionen wurden via Touchscreens abgerufen.
GM: "Überwachen, Verfolgen und Ergreifen"
Teil einer Dreiertruppe: das GM Volt Squad Observe sondiert Verbrecher von oben.
GM wirft die "Volt Squad" (Volt-Eingreiftruppe) ins Rennen. dabei handelt es sich gleich um drei Fahrzeuge mit unterschiedlichen Aufgaben. Dem Motto "überwachen, verfolgen und festnehmen" folgend hat jeder Teil des Entwurfs eine klare Aufgabe, damit er für den Einsatz der CHP (California Highway Patrol) besonders flexibel ist. Der Antrieb des Basisfahrzeuges (Engage für den Einsatz im nahbereich) ist dem Chevrolet Volt entliehen. Dazu kommt ein Fluggerät (Observe, das "Auge im Himmel") für geringe Höhen und eine sportlich angehauchte Flunder (Pursue) für Verfolgungsjagden mit Höchstgeschwindigkeit.
Honda: Drohnen und Raupen
Die "CHP Drone-Squad" von Honda Advanced Design setzt auf martialisches Wabendesign.
Honda kommt mit einem Doppel-Designpack nach LA: Das Team von Honda Advanced Design hat die "CHP Drone-Squad" entworfen. Die Zeichner setzen auf zwei Fahrzeuge: Die "Auto-Drohne" dient als bemanntes oder unbemanntes Kontrollfahrzeug, das bis zu zehn Polizisten aufnimmt. Das Design erinnert an Bienenwaben und kann je nach Einsatzzweck für eine ultraleichte Struktur oder eine Panzerung verändert werden. Es kann aber auch bis zu zwei "Motorrad-Drohnen" aufnehmen und aussenden, die unbemannt bei Unfällen Verletzte bergen und zum Krankenhaus bringen können.
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Bilder: Kuriose Polizeiautos aus aller Welt
Einen ganz anderen Ansatz liefert das Team von Honda R&D Japan: Ihre "Chips" 2025-Raupe soll dabei helfen, die veränderten Verkehrsverhältnisse zu kontrollieren. Denn die Designer gehen davon aus, dass 2025 nur noch umweltfreundliche Autos über kalifornische Highways rollen – außerdem stehen sie an der Schwelle zum autonomen Fahren. Zwei Cops mit Namen Jessica und Fabio sollen mit der Chips-Raupe – die aussieht wie ein Motorrad im Schuhkartonform – dafür sorgen, dass der Verkehr reibungslos läuft.
Mercedes: Reminiszenz ans G-Modell
Der "Mercedes Ener-G-Force" soll die legendäre G-Klasse zitieren, fährt aber mit reinem Wasser.
Mercedes-Benz Research & Development North America buhlt mit dem "Mercedes-Benz Ener-G-Force" um die Gunst der Jury. Der Grundgedanke: 2025 müssen sich die Gesetzeshüter auf immer vollere Straßen einstellen. Der Verkehr wird elektronisch überwacht und gelenkt. Mittendrin rollt der G-Force, der beim Design das legendäre G-Modell zitieren soll, aber ausgesprochen sauber fährt. Auf dem Dach sitzt ein Wassertank, der die bordeigenen Brennstoffzellen mit Treibstoff versorgt – ein "Hydro-Tech Converter" soll den benötigten Wasserstoff nach Bedarf erzeugen. 800 Kilometer Reichweite sollen mit einer Tankfüllung möglich sein. Dabei scannt der Benz permanent die Umgebung und passt die Abstimmung des Fahrwerks über vier Hubmotoren an den Untergrund an – egal ob auf der Straße oder im Gelände.
Subaru: Natürlich mit Allrad
Von
Stephan Bähnisch
Bilder: Kuriose Polizeiautos aus aller Welt
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Dieser Ferrari 612 Scaglietti HGTS war ab 2007 bei der englischen Polizei im Einsatz. Allerdings nicht als Streifenwagen, sondern nur als Werbefahrzeug, mit dem die Ordnungshüter der Insel Nachwuchs-Polizisten werben wollten.
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Ja doch, dieser Mercedes CLS 63 AMG ist natürlich kein echtes Polizeiauto. Mit Blick auf die wirklich ...
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... gelungene Umsetzung könnte man aber jeden Wachtmeister verstehen, der seinen erbsengrünen Dienst-Langweiler gegen ein Plätzchen im ...
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... CLS der New Yorker "Fashion Police" eintauschen würde. Bewerbungen werden nicht mehr angenommen, das gute Stück war nur während der Fashion Week 2011 im Einsatz.
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"Ob emissionsfrei im Streifendienst, lautlos bei Undercover-Beschattungen oder schnell und ausdauernd bei wilden Verfolgungsjagden – der Opel Ampera wäre das ideale Einsatzfahrzeug für die Polizei", heißt es in einer Mitteilung aus Rüsselsheim. Dazu hat Opel den Stromer schon mal in Blau-Silber beklebt.
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Das mit der Ausdauer stimmt, immerhin kommt der Ampera insgesamt dank E-Motor und Range-Extender gut 500 Kilometer weit. Auch bei der Beschleunigung in neun Sekunden auf Tempo 100 würde der Rüsselsheimer nicht zwingend abgehängt.
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Was sich Opel noch wünscht, ist in New York längst Realität. Die Anschaffung von 20 Chevrolet Volt für den Fuhrpark des New York Police Department ist Teil der Initiative "PlaNYC". Ziel ist es, die CO2-Emission in der Stadt bis 2030 um ein Drittel zu reduzieren.
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Mit diesem schicken Flitzer geht die englische Autobahnpolizei auf Verfolgungsjagd. Die Vorhut auf noch kommende Sportwagen-Modelle der britischen Schmiede Lotus hört auf den Namen Evora. 280 PS Leistung reichen mindestens für Tempo 260.
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Deutlich mehr Power schickt der 6000 PS starke Polizei-Dragster des Interceptor-Teams auf die Piste. Für den Antrieb sorgt eine ausrangierte Navy-T-39-Fighter-Turbine.
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Wunschvorstellung: Ohne Politesse wird das schnellste Polizeiauto der Welt nicht ausgeliefert. Undenkbar: der Einsatz im Polizeialltag.
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In Kroatien geht nichts über "made in Germany". Ein BMW 5er macht bösen Buben das Rasen schwer.
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Exotischer Einsatzort trifft auf Ingolstädter Asphaltberserker: Die Behörden in Kuwait ballern in einem Audi S6 durch die Wüste. Bei 5,2 Liter Hubraum und 435 PS bleibt kein Sandkorn auf dem anderen.
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Liefert das NYPD jetzt auch Pizza aus? Repekt darf der Sergeant mit dem Dreirad der New Yorker Polizei kaum erwarten. Echte Cowboys fangen erst bei dem Blubbern eines V8 an zu zittern.
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Kein Entkommen heißt es für Ganoven, wenn ihnen ein Hummer H1 im Nacken sitzt.
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Opel Corsa der Berliner Polizei: Nicht besonders schnell, nicht unbedingt repräsentativ. Inzwischen abgeschafft.
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Bei dieser Kutsche im Nacken lassen sich Gauner gerne durch die Prärie jagen.
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Die Polizei von Edmonton in Kanada fährt seit 2009 Dodge Challenger. Das Fahrzeug wurde mit Überrollkäfig, Warnleuchten und einer Lackierung in drei Farben ausgestattet. Auftrag: gegen illegale Straßenrennen vorgehen.
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Über 300 PS stark und 250 km/h schnell – gerade gut genug für die Polizei in Japan. Ein Nissan 350Z mit Blaulicht würde auch auf deutschen Straßen gut kommen.
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Gangster-Romantik: Chevrolet Caprice. Zwei Cops vorne, die Blues Brothers auf der Rückbank ...
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Gewaltig: Ein US-Sheriff im Bundesstaat Texas ließ sich vom deutschen Tuner GeigerCars einen 700-PS-Hummer bauen. Die Sptize des Dreitonners liegt bei 250 km/h.
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US-Autobauer Chrysler rüstet den aktuellen Dodge Charger/Magnum für den Streifendienst ...
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... um. Ein 5.7-Liter-Hemi-V8 leistet satte 368 PS.
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Die Stuttgarter Polizei geht mit einem Porsche Cayenne auf Ganovenjagd. Der Großraum-Sportler leistet mindestens 300 PS.
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Speziell für die britische Polizei staffiert Mitsubishi den Lancer Evo X mit Blaulicht aus. 280-Turbo-PS wuchten das Einsatzfahrzeug in 5,2 Sekunden auf Tempo 100.
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Dieses kantige Polizei-Schlachtschiff kommt von der kleinen Firma Carbon Motors. Der E7 wurde nach Vorgaben von Polizei und ...
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... Heimatschutzbehörde entwickelt. Scheiben, Türen und der Vorderwagen sind gepanzert.
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Hinter den fiesen Rammbügeln rasselt ein 304 PS starker Sechszylinder-Diesel, der den E7 auf 250 km/h anschieben kann.
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Die Signalanlagen sind ins Dach integriert. LEDs garantieren Langlebigkeit.
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"Batman hat ein cooles Auto. Aber unseres ist echt!" Carbon Motors wirbt selbstbewusst für den Streifenwagen der Zukunft.
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Bei deutschen Gesetzeshütern war bis zum Aufkommen starker Diesel-Kombis vor allem der Porsche 911 sehr beliebt. Hier ein luftgekühlter Carrera mit 3,6-Liter-Boxermotor und 272 PS.
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Tuner Techart liefert das moderne Gegenstück: ein 911 Carrera S mit getunten 370 PS. Wert: 125.000 Euro.
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Für die Initiative "Tune it Safe" rüstete Brabus einen Rocket zum Einsatzwagen um. Der Mercedes CLS leitet brutale 730 PS an die Antriebsachse.
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Vow wegen süß: Im Brabus Ultimate (Smart-Basis) mit Polizei-Equipment tut ein spezieller Dreizylinder mit 112 PS Dienst.
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Den Behörden in Lancaster im US-Bundesstaat Texas steht ein 305 PS starker Ford Mustang mit 4,6-Liter-V8 zur Verfügung.
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Am Strand von Waikiki (Honolulu/Hawaii) gehen die Herren Officer ebenfalls mit einem potenten Ford Mustang auf Ganovenjagd.
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Streifenwagen-Romantik in Reinkultur: V8-Limo mit Weißwandreifen und Tatütata auf dem Dach.
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Auf der südlichen Erdhalbkugel fegt das Gesetz in einem Holden Monaro GTO um die Ecken. Mit einem Siebenliter-V8 unter der Haube leistet der Wolf im Schafspelz enorme 571 PS.
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In Bloomfield Hills (Michigan/USA) sind nicht nur die Einwohner gut motorisiert. Die Polizei geht in einer Corvette auf Streife.
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Privilegiertere Kollegen lenken einen Cadillac XLR mit 4,6-Liter-V8 und 326 PS.
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Bei unseren österreichischen Nachbarn reicht hingegen ein Serien-Smart fortwo für den alltäglichen Kampf um Gerechtigkeit.
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Der 325 PS starke Porsche 911 Carrera steht nach sechsmonatiger Testphase im Porsche-Museum in Gmünd. Fazit der österreichischen Polizei: zu wenig Platz.
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Krasse Idee: ein Bugatti Veyron mit Blaulicht. Eventuell etwas für die Stadt Wolfsburg.
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Russische Gesetzeswächter schwören auf die Qualitäten des Porsche Cayenne.
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Uriger Polizei-Mini aus England.
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In Süditalien geht die Polizei auf der Autobahn Salerno-Reggio Calabria mit einem 500-PS-Lamborghini auf Raserjagd. Der Gallardo verunglückte allerdings zwischenzeitlich und ist nicht mehr im Einsatz!
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Edler Sportschlitten: Pontiac Firebird TransAm mit Police-Schriftzug und Blaulichthalterung.
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In den 50er-Jahren ging die New York State Police im Chevrolet auf Verbrecherjagd.
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Was für die einen der Porsche 911 ist, ist für die anderen der Nissan Skyline. Japanische Behörden schwören auf die Turbo-Power des rassigen Sportlers.
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So stellt man sich in Rumänien ein adäquates Einsatzfahrzeug zur Verfolgung von Rasern vor.
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Auch nicht schlecht: ein Lotus Exige als Polizeifahrzeug.
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Mit dem Caparo T1 wird Polizist endlich zu Traumberuf. Der Supersportler wird von einem 2,4-Liter-V8 mit 575 PS befeuert.
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Ganz wild treiben es die Behörden in Süd-Korea: Mit über 500 PS geht es im Lamborghini Diablo verboten schnell zur Sache.
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Noch ein Lambo, allerdings deutlich moderner: Dieser Murciélago war bei der Polizei in London zu Promo-Zwecken im Einsatz.