Der eine: rubinrot, dynamisch, gestreckte Karosserie, breitschultriges Heck. Der andere: grau, bemüht sportlich, gedrungene Erscheinung, rundlicher Po. Klingt fies und überspitzt. Doch beim ersten Aufeinandertreffen des neuen Mazda 3 mit dem nicht mehr ganz so neuen Ford Focus setzt der Japaner den Deutschen schon optisch unter Druck. Stilistisch ist der Mazda voll auf Angriff gepolt, sein Design ein Mix aus Mitsubishi-Lancer-Front, Opel-Astra-Heck und Alfa-MiTo-Rückleuchten. Klar, das Design der beiden Golf-Gegner ist Geschmacksache.

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Mazda3
Stilistisch ist der Mazda auf Angriff gepolt: Der Japaner setzt den Deutschen schon optisch unter Druck.
Beim Blick in den Innenraum jedoch hängt der Mazda den Ford auch nach objektiven Kriterien ab. Die Qualitätsanmutung im Japaner und seine übersichtlichere Cockpit-Gestaltung sind besser gelungen. Das sportive Heckdesign hat allerdings seinen Preis. Die breite C-Säule sowie die kleine Rückscheibe erschweren die Sicht nach hinten; hier ist der übersichtlichere Ford im Vorteil, obwohl auch er keine überragenden Blickverhältnisse bietet. Nach vorn ist die Aussicht im Mazda gut und damit deutlich besser als beim Vorgänger. Nur für Fahrer mit mehr als 1,85 Meter Körpergröße dürfte der Sitz weiter absenkbar sein. Stolz ist Mazda auf ein optional erhältliches Head-up-Display, das Tempo und andere Infos wie bei einigen Peugeot-Modellen in ein aufklappbares Kunststoff-Visier projiziert. Ganz nett, aber im Vergleich zu den Systemen aus der Premium-Klasse doch eher eine Billiglösung, die (vor allem optisch) nicht wirklich überzeugen kann. Das Platzangebot vorn wie hinten fühlt sich im Ford wie im Mazda weitgehend identisch an.

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Ford Focus
Der Ford ist kürzer und hat einen kleineren Radstand, trotzdem ist er innen so groß wie der Mazda3.
Auch beim Kofferraumvolumen herrscht nahezu ein Patt – allerdings ist der Focus mehr als zehn Zentimeter kürzer (4,36 Meter) und sein Radstand kleiner. Darum bietet er die geschicktere Raumausnutzung. Gravierender als die kleinen Differenzen bei den Qualitäten im Stand sind die sofort spürbaren Unterschiede im Fahrbetrieb. Denn das Mazda-Dieselaggregat setzt auf die neue Skyactiv-Motortechnik, die bereits im CX-5 und Mazda6 zum Einsatz kommt. Das 2,2-Liter-Dieseltriebwerk wird nicht nur von einem zweistufigen Turbo aufgeladen, sondern es läuft durch eine unüblich geringe Selbstzünder-Verdichtung (14:1 statt 16,5:1) auch besonders sparsam und sauber. Erstens wird durch die niedrige Kompression das Luft-und-Diesel-Gemisch besser vermengt und so der Wirkungsgrad verbessert. Zweitens werden weniger giftige Stickoxide produziert, weil die Verbrennung vollständiger verläuft. Als erstes Modell der Kompaktklasse erfüllt der Mazda3 Skyactiv-D 150 die EU6-Norm, ohne dabei wie beispielsweise der VW Golf GTD auf einen NOx-Speicherkatalysator angewiesen zu sein.
AUTO BILD 28/2013
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