Der weltweit erste Otto-Selbstzünder schlägt im neuen Mazda3. Seit 2017 kündigten die Japaner den Motor, der Benzin- und Dieselmotoren vom Brennprinzip vereint, schon an. Jetzt ist es endlich soweit und Mazda lädt zur Fahrveranstaltung.

Mazda3 fährt harmonisch

Wie auch die anderen Varianten des Mazda3 fährt sich der neue Skyactiv-X sehr einheitlich und harmonisch. Guter Qualitätseindruck, angenehm reduziertes Cockpit-Layout, tolles manuelles Getriebe. Die Automatik ist dagegen etwas nervös und verschaltet sich auch schon mal bei plötzlichen Lastwechseln. Aber kommen wir zum Wesentlichen: Dem Motor! Mazda möchte Durchzugskraft und Verbrauch des Diesels mit der Sauberkeit eines Benziners kombinieren.

Bildergalerie

Neue Mazda (2019 und 2020)
Neue Mazda (2019 und 2020)
Neue Mazda (2019 und 2020)
Kamera
Neue Mazda (2019 und 2020)

Skyactiv-X kann im Mazda3 nicht überzeugen

Erste Fahrt im Otto-Selbstzünder
Auch mit neuem Motor fährt sich der Mazda3 ausgeglichen.

Der erste Eindruck enttäuscht. Bis 4000 Touren läuft der Motor zwar angenehm ruhig und vibrationsfrei, gibt sich aber eher durchzugsschwach. Die lineare Kraftentfaltung dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass sich die objektiv schon nur durchschnittlichen Fahrleistungen (für 180 PS!) subjektiv noch schlapper anfühlen. Mazda selbst betont, dass der Motor eher ein perfekter Partner für jeden Tag sein möchte als ein Performanceableger. Auf einer durchmischten Fahrstrecke verbrauchten die Mazda-Techniker mit dem X 5,2 Liter. Ein Eindruck, den wir im ersten Test nicht teilen können. Auf unserer Testfahrt (Stadt, Landstraße, limitierte Autobahn und minimaler Volllastanteil) verbrauchte der Skyactiv-X mit Automatik 10,2 Liter, als Schalter 8,9 Liter. Das ist nicht repräsentativ, macht aber dafür neugierig auf die ersten Verbräuche im AUTO BILD Test.

Mischform aus Benziner und Diesel

Erste Fahrt im Otto-Selbstzünder
Im ersten Test fehlt dem Skyactiv-X etwas der Durchzug.
Der Skyactiv-X Motor von Mazda ist ein Zweiliter-Vierzylinder-Ottomotor, der wie ein Diesel mittels Selbstzündung betrieben wird. Hier entzündet sich aber kein Diesel, sondern normales Benzin. Bei normalen Motoren wird dieser Zustand durch hohe Oktanzahlen des Kraftstoffs bewusst unterbunden. Mazda nutzt diesen Effekt aber gezielt aus. Das hohe Verdichtungsverhältnis von 16,3:1 und das sehr magere Gemisch lassen durch den hohen Druck ein annähernd zündfähiges Gemisch entstehen. Während der Verdichtung wird nochmals Kraftstoff eingespritzt, der im Bereich um die Zündkerze ein fettes Gemisch erzeugt. Im richtigen Moment entzündet die Zündkerze das fette Gemisch, was einen Druckanstieg im Zylinder zur Folge hat. Dieser Druckanstieg bringt nun auch das magere Gemisch zum Zünden. Das gesamte Verfahren soll in der Theorie zu einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs führen. Alle Infos zum Skyactiv-X finden sie hier!