Vorstellung: Mazda3 wird eleganter

Der Mazda3 ist in der Modellpalette des japanischen Herstellers ein echter Verkaufsschlager: Nach eigenen Angaben verkaufte Mazda seit der Markteinführung im Jahr 2003 weltweit mehr als sechs Millionen Exemplare. Grund genug, bei der vierten Generation nicht allzu viel an der Seele des Mazda3 zu verändern, sondern lediglich die Designsprache zu verfeinern.
Das Außendesign orientiert sich an der 2017 auf der Tokyo Motor Show gezeigten Studie "KAI Concept". An der Front dominiert ein großer Kühlergrill das Erscheinungsbild des neuen Mazda3. Die Chromzierspange fällt filigraner aus als beim Vorgänger. Die Scheinwerfer sind schmaler und aufs Wesentliche reduziert. Der Stoßfänger wirkt glatter und trägt nun kleinere Lufteinlässe. Auch im Profil hat Mazda das Design modifiziert: Der Radkasten ist weniger wuchtig modelliert, überflüssige Kanten sucht man vergeblich. Beim Schrägheck springt die massive C-Säule ins Auge, die Fenster scheinen dagegen sehr klein. Die Limousine bietet hier eine größere Fensterfläche, die C-Säule ist deutlich schmaler. Das Heck fällt bei beiden Varianten flach ab. Die Rückleuchten sind filigran gezeichnet und tragen runde Leuchtelemente.
Erster Ausblick auf den Mazda3
Das Heck fällt flach ab, die Rückleuchten erhalten runde Leuchtelemente.
Mazda setzt seinen 3er auf eine völlig neue Plattform mit dem Namen "Skyactiv-Vehicle Architecture". Bei den Abmessungen bleibt der neue Mazda3 seinem Vorgänger treu. Das Schrägheck ist mit 4,46 Metern gerade mal einen Zentimeter kürzer als sein Vorgänger (Stufenheck: acht Zentimeter länger, jetzt 4,66 Meter). In der Breite ist das neue Modell um nur zwei Millimeter gewachsen, dafür ist er einen Zentimeter niedriger. Revolutionär ist der neue Motor im Mazda3: Der "Skyactiv-X" ist der erste Serienmotor, der Benzin durch Kompression entzündet. Der Motor soll besonders effizient sein, sehr direkt ansprechen und viel Drehmoment entwickeln, ist aber erst ab der zweiten Jahreshälfte 2019 bestellbar. Als Benziner oder Diesel steht der Mazda3 ab sofort bei den Händlern und kostet mindestens 22.990 Euro.

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Innenraum: Hinten sitzt man wie in einem Coupé

AUTO BILD hat bereits im Mazda3 gesessen und musste feststellen: Schönheit hat ihren Preis. Das merkt man spätestens, wenn man hinten in den neuen Mazda3 einsteigt. Kopf runter und rein in die Höhle. Hier hinten ist es dunkel und auch nicht wirklich luftig geschnitten. Eher wie bei einem Coupé. Die Beinfreiheit ist okay, aber Bankdrücker über 1,80 Meter stoßen mit dem Kopf schnell ans Dach, das dem Scheitel zu den Seiten hin bedrohlich nahekommt – der Typ 3 geht als Fünftürer doch eher in Richtung 2+2-Sitzer.
Erster Ausblick auf den Mazda3
Der Innenraum wurde deutlich aufgeräumt. Das rote Leder ist Käufern des Skyactiv-X-Motors vorbehalten.
Eine Reihe weiter vorne atmet es sich deutlich befreiter. Und man sitzt richtig gut. Auf komplett neuem Gestühl, das auffällig mehr Seitenhalt bietet als bisher. Sportsitze hat Mazda deshalb gar nicht mehr extra im Angebot. Das Layout von Cockpit und Armaturenbrett verfolgt die neue Design-Strategie "weniger ist mehr". Mazda verzichtet weitgehend auf Knöpfe und Tasten, die meisten Funktionen lassen sich übers Lenkrad oder den Controller in der Mittelkonsole bedienen.
Serie ist das Bediensystem MZD Connect, inklusive Navigation und Apple Carplay oder Android Auto. Ein Head-up-Display, das seine Informationen in die Windschutzscheibe projiziert (bisher auf eine Plastikscheibe) sowie ein zum Fahrer gerichtetes 8,8-Zoll-Display zählen ebenfalls zum Serienumfang des Grundmodells. Das heißt nun einfach Mazda3. Darüber gibt es ab sofort nur noch die Ausstattungsvariante Selection.
Auffällig: Wie schon der renovierte Sechser kommt auch der Dreier mit hochwertigen Materialien im Innenraum. Da kann man schon mal auf den Putz hauen: "Im Premiumsegment der Kompakten wird der Dreier ein neues Kapitel aufschlagen", verkündet Mazda selbstbewusst. Wir sind gespannt.

Fahren: Leichtgängig und leise

Beim Fahren fällt auf: Der Mazda3 ist richtig leise! Die Ingenieure nutzten die neue Plattform und integrierten einen doppelten Boden. Zusammen mit besserer Dämmung und dickeren Seitenscheiben wird der Kompakte zur rollenden Kathedrale. Lenkung und Schaltung funktionieren sehr leichtgängig und exakt, der 3er wirkt wie aus einem Guss. Gut fahren können viele Autos, Mazda aber gelingt es in jüngster Zeit immer besser, seinen Typen eine Einheitlichkeit und Harmonie im Zusammenspiel aller Komponenten zu verpassen, die wir so eher von einem gut gemachten BMW erwarten. Mit diesem hohen Maß an Ästhetik geht Mazda bewusst seinen eigenen Weg im Pokerspiel um Marktanteile in der hart umkämpften Kompaktklasse.

Ausstattung: Viele Assistenten für den Mazda3

Mazda3 Illustration
Auch das Stufenheck wird erneuert. In Deutschland verkauft sich der "Fastback" nicht so gut wie das Schrägheck.
Wer seinen Mazda3 mit dem neuen Skyactiv-X-Motor bestellt, der kann den Innenraum exklusiv mit rotem Leder konfigurieren. Eine breite Auswahl gibt es auch bei den Soundsystemen. Neben dem Standardsystem mit acht Lautsprechern bietet Mazda auch noch eine Bose-Anlage mit zwölf Boxen an. Ansonsten denkt Mazda beim Thema Ausstattung an Sicherheit: Neben den bekannten i-Activsense-Assistenzsystemen ist für den Mazda3 auch eine neue Fahrerüberwachung erhältlich. Mittels Infrarotkamera und spezieller LED-Technik beobachtet der Mazda den Fahrer. Dabei wird gemessen, wie weit die Augenlider geschlossen sind bzw. wie oft geblinzelt wird. Auch Blickrichtung und Augenbewegung werden gemessen. Aus diesen Parametern erkennt das System, ob der Fahrer müde ist. Ist das der Fall, warnt das Fahrzeug den Fahrer akustisch. Sollte das nichts bewirken, arbeitet der Assistent mit dem aktiven Bremseingriff zusammen.
Auch ein neuer Querverkehrs-Assistent (FCTA) kommt im neuen Mazda3 zum Einsatz. Ein Stauassistent (CTS) ist ebenfalls für den Kompakten verfügbar. Das System kann im dichten Autobahnverkehr selbstständig beschleunigen, bremsen und lenken. Als erstes Modell der Marke verfügt der Mazda3 außerdem über einen Knie-Airbag für den Fahrer. Was den Fußgängerschutz angeht, soll eine energieabsorbierende, innere Struktur der Motorhaube den Aufprall dämpfen.

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Neue Mazda (2019 und 2020)
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Connectivity: MZD Connect wurde verfeinert

Sowohl Hardware als auch Software des MZD Connect Infotainment Systems wurden komplett überarbeitet. Außerdem führen die Japaner eine Smartphone-App ein, die als digitale Bedienungsanleitung dient. Warnhinweise werden nun nach Relevanz sortiert.

Motoren und Preise: Bei 22.990 Euro geht's los (Update!)

Hightech-Motor für den neuen Mazda3
Unter der Haube steckt der revolutionäre Skyactiv-X. Er ist der erste Serien-Benziner mit Kompressionszündung.
Mazda bringt den Mazda3 mit drei Motoren. Zum Marktstart stehen ein Diesel und zwei Benziner zur Wahl. Der 1,8 Liter große Skyactiv-D-Diesel ist bereits aus dem CX-3 bekannt und leistet 116 PS. Die Preise für den Selbstzünder starten bei 25.290 Euro. Der normale Benziner (Skyactiv-G), ist die neueste Entwicklungsstufe des Zweiliter-Motors. Er ist als Mildhybrid ausgeführt und bringt es auf 122 bzw. 150 PS. Die Variante mit 122 Pferden unter der Haube bildet die Basismotorisierung und kostet ohne Extras 22.990 Euro. Die stärkere Ausbaustufe ist zum Marktstart noch nicht verfügbar.
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Video: Mazda3 (LA 2018)

Das ist der neue Mazda3

Komplett neu ist Mazdas Skyactiv-X-Motor. Es ist der erste Serienbenziner mit Kompressionszündung. Ähnlich wie beim Dieselmotor zündet das Benzin-Luft-Gemisch selbstständig. Konventionelle Ottomotoren benötigen für die Verbrennung einen Zündfunken, da Benzin aufgrund hoher Oktan-Zahlen hierzulande nicht besonders zündwillig ist. Auch Mazdas Innovationsträger ist Bestandteil eines Mildhybrid-Systems. Alle Infos zum Skyactiv-X hat AUTO BILD in diesem Artikel zusammengefasst. Wie "Carscoops.com" berichtet, ist in der Slovakei ein PDF aufgetaucht, das nun auch Angaben zur Leistung liefert: Demnach soll der Motor 181 PS auf den Prüfstand bringen. Der innovative Motor ist erst ab der zweiten Jahreshälfte 2019 erhältlich. Deshalb wurden auch noch keine Preise veröffentlicht.
Optional gibt es den Kompaktwagen auch als Allradler: Der i-Activ AWD hat jetzt eine "Vierrad-Vertikallast"-Erkennung, die zusammen mit dem Torque-Vectoring die Drehmomentverteilung auf die einzelnen Räder steuert. Die ersten Mazda3 stehen ab sofort beim Händler.

Gebrauchtwagen: Gebrauchte Mazda3 ab 9000 Euro

Hightech-Motor für den neuen Mazda3
Gebrauchte Mazda3 der dritten Generation starten bei 9000 Euro.
Die dritte Generation des Mazda3 ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt bereits ab 9000 Euro zu haben. Dabei handelt es sich um Dieselfahrzeuge mit Laufleistungen von mehr als 110.000 Kilometern. Vergleichbare Benziner starten bei ungefähr 11.000 Euro. Betrachtet man Foreneinträge von Fahrern der Baujahre 2013/14, scheint der Kompaktwagen ziemlich robust zu sein. Die Kunden beschweren sich eher über Kleinigkeiten. Je nach Software-Stand stürzt das Infotainment bei der Wiedergabe von USB- und Smartphone-Inhalten gelegentlich ab. Außerdem beklagen viele Kunden ein Knacken im Bereich der A-Säule, das aber innerhalb der Garantie bei vielen Exemplaren behoben wurde.

Von

Tomas Hirschberger
Elias Holdenried