Mazda6 Kombi: 100.000-Kilometer-Dauertest
100.000 Kilometer im Mazda6

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Wer schön sein will muss leiden. Oder zumindest die Zähne zusammenbeißen. Ausgerechnet in der feinsten Version zeigt der Mazda6 unerwartete Macken.
Wofür steht Mazda? Wir machen's uns einfach: für schöne rote Autos – was der Wahrheit schon recht nahe kommt. Seitdem die Japaner auf Design setzen und ihre Modelle gerne im auffälligen Rubinrot präsentieren, geht es bei uns mit den Verkäufen bergauf: plus 60 Prozent in den letzten fünf Jahren. Die Neuheiten räumen reihenweise Auszeichnungen ab, der Mazda6 gewann bei seinem Debüt den "Red Dot Award" – auch ein Grund, warum der attraktive Kombi beim Dauertest mit besonderer Vorfreude erwartet wurde. Bis ... ja, bis wir herausfanden, dass die Schönheit ihren Preis hat.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
In den tief verschneiten Alpen konnte der Allradantrieb punkten.
Mehr zum Thema: Die Dauertest-Rangliste mit allen Testergebnissen
Zu kleiner Tank: "Ein Witz für einen Diesel"

Auf Fernreisen zu durstig: Die Automatik ist kürzer übersetzt als der Handschalter, so steigt die Drehzahl.
Überblick: Alles zum Mazda6
Hinter der schönen Fassade verstecken sich einige Macken

Die elegante lange Haube schränkt den Platz auf der Rückbank spürbar ein.
Am Ende reicht's für eine 2+
Vorzüglich arbeiteten auch das Start-Stopp-System, das unnötiges Abstellen vermeidet und den Motor fast unmerklich wieder anwirft, sowie die Abstandsregelung. Fast schon (über)menschlich, wie entspannt das ACC auf einscherenden Verkehr von den Seiten reagiert. Sehr praktisch ist das exzellente Innenraumlicht: So gelingt die Reinigung auch in der funzeligen Garage, selbst der Kofferraum hat seine perfekt platzierte Leuchte. Die festen, gut ausgeformten Sitze fanden durchweg Gefallen, die Bezüge sehen selbst nach 100.000 Kilometer Dauerstress noch aus wie neu. Das hatten wir nicht anders erwartet, nachdem ein früherer Mazda6 bei AUTO BILD lange die Hitliste der Zuverlässigsten angeführt hat: null Fehler, Note 1. So anstandslos kam der aktuelle Kombi nicht durch: Nach 42.680 Kilometern verursachte die Bremse, zuvor wegen schwammigen Ansprechens bemängelt, einen ungeplanten Werkstatt-Stopp. Ein Klotz im vorderen Bremssattel hatte sich verkantet, Mazda wechselte gleich alle Beläge. Am Ende des Tests waren Bremsklötze und -scheiben wieder völlig runter. Sind wir zu sportlich gefahren? Mazda sagt, Bremsenprobleme seien aus Kundenhand nicht bekannt. Ansonsten keine Ausfälle, doch eine 1 verdient der Japaner nicht mehr. Am Ende gibt es immer noch eine gute 2+. In der Bildergalerie erfahren Sie, was während des Tests außerdem aufgefallen ist.
Fazit
Mazda ist anders. Baut schöne Autos und mutige Motoren, bravo! Das kostet Kraft, Geld, Hirnschmalz, das anderswo fehlt. Eine defekte Bremse hätte es früher nicht gegeben, diesmal kostet sie die Top-Note. Dass die Japaner lernen, zeigen Nachbesserungen an diesem insgesamt guten Kombi: bei der Laufkultur des Diesel und dem harten Fahrwerk.
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