Als Mercedes 2012 die A-Klasse der Baureihe W 176 brachte, spaltete sie die Meinungen. Der "BMW 1er mit Stern" betont seine Sportlichkeit und kann mit einem im Vergleich zum Vorgänger endlich für die Langstrecke geeigneten Fahrwerk glänzen. Er hat aber einen Teil des praktischen Nutzens der Ur-A-Klasse und einen großen Teil ihrer Übersichtlichkeit eingebüßt. Doch allen anfänglichen Unkenrufen zum Trotz etablierte sich der W 176 als wahrer Daimler und überzeugte sowohl den TÜV als auch die AUTO BILD-Redaktion mit Zuverlässigkeit und Haltbarkeit.

Top-Ergebnis bei der Überprüfung durch den TÜV

Die TÜV-Prüfer sind voll des Lobes. Ihre A-Klasse W 176-Bilanz ist durchweg positiv, der TÜV-Report 2019 kürte sie zum besten Kompakten. Im Prüfkapitel Fahrwerk bekommen sie und ihre Geschwister CLA und GLA Top-Bewertungen. Rost ist kein Thema. Wenn an der Beleuchtung mal was aussetzt, dann Kleinigkeiten. Bremsen kann der W 176 ebenfalls. Die Probleme der A-Klasse W 169 mit verschlissenen Bremsscheiben und korrodierten Bremsleitungen sind seit dem W 176 Geschichte. An die überschaubare Übersichtlichkeit der dritten A-Klasse muss man sich gewöhnen. Wer nach hinten schaut, sieht erstmal ziemlich wenig. Dafür punktet der Kompakt-Benz mit seinem knackigen Schaltgetriebe und dem agilen Handling. Ärger macht kaum etwas. Das aufpreispflichtige Panoramadach klappert mitunter. Die Kofferraumabdeckung ist relativ billig gemacht, daher wackeln ihre Halterungen schnell mal. Sind schließlich die optionalen Bi-Xenon-Scheinwerfer an Bord, sollten sie im Auge behalten werden. Sie können beschlagen.

Fast 330.000 Kilometer ohne Probleme gefahren

Mercedes A 180 (W 176): Gebrauchtwagen
Der Daimler glänzt mit Haltbarkeit. Die Mittelkonsole knarzt, der Fahrersitz ist ausgelutscht. Sonst nichts!
Im AUTO BILD-Kummerkasten ist der W 176 weitgehend unbekannt. Das deckt sich mit den Erfahrungen der Redaktion. Seit 2013 gehört ein roter A 180 Style zum Testfuhrpark von AUTO BILD und der kleine Benz beeindruckt mit zäher Langlebigkeit. Er wird zwar leidenschaftlich für die erwähnte schlechte Übersichtlichkeit und fehlenden Komfort sowie mangelnde Benz-Qualität kritisiert. Doch der Mercedes läuft störungsfrei und beinahe ohne Reparaturen. Bei 200.000 Kilometern brauchte er neue Bremsen, bei 251.858 Kilometern war ein neuer Thermostat fällig. Darüber hinaus ging es nur zum Service und einmal für eine Achsvermessung in die Werkstatt. Die Konservierung der Karosserie stimmt. Im Alltag stören höchstens die knarzende Mittelkonsole und der Fahrersitz. Der ist nach den vielen Kilometern im täglichen Einsatz inzwischen etwas ausgelutscht. Den Pedalgummis und der Fußmatte des Fahrers sieht man die Langstrecke ebenfalls an. Dass der Benz kleine Ermüdungserscheinungen wie eine "aufgeriebene" Gummileiste an der B-Säule auf der Fahrerseite zeigt, ist eher dem harten Testalltag als mangelnder Materialqualität zuzuschreiben.

Bildergalerie

Mercedes A-Klasse  200 7G-DCT (W176)
Mercedes A-Klasse  200 7G-DCT (W176)
Mercedes A-Klasse  200 7G-DCT (W176)
Kamera
Mercedes A-Klasse (W 176): Gebrauchtwagen-Test
Ein Autohändler in Salzkotten (Nordrhein-Westfalen) hat gerade ein beinahe identisches Auto im Angebot. Der weiße Mercedes A 180 Style wurde im November 2012 zum ersten Mal zugelassen und hat 75.325 Kilometer auf der Uhr. Er ist laut Händler unfallfrei und scheckheftgepflegt und soll 12.670 Euro kosten. Eine Gebrauchtwagengarantie ist im Preis enthalten. Da sollte sich eine Probefahrt lohnen.