Mercedes-AMG CLS 53 (2018): Test, Preis, Motor, Infos
Alle Infos zum ersten AMG-Hybrid
Neue Mercedes-AMG (2021)
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Mercedes-AMG setzt auf Hybridantrieb: Die Hybridmodelle bekommen die Bezeichnung "53". Erster Vertreter wird der CLS 53. AUTO BILD ist ihn gefahren!
Der CLS bekommt als eines der ersten Mercedes-Modelle den neuesten AMG-Motor. Im Mercedes-AMG CLS 53 wird der Reihensechszylinder von Daimler zum Einsatz kommen. Weil die bisher stärkste Variante des Reihensechsers (CLS 450 mit 367 PS plus 22 PS E-Boost) übertrumpft werden muss, erhöhen die Entwickler den Output des Dreiliter-Turbobenziners mit Elektro-Unterstützung: Heraus kommen 435 PS plus die bekannten 22 Zusatz-PS aus dem E-Generator auf der Kurbelwelle – macht zusammen bis zu 457 PS. Dazu hilft ein elektrischer Zusatzverdichter, den Ladedruck schnell aufzubauen.

Die Abrisskante auf dem Heckdeckel des CLS 53 ist auf Wunsch in Carbon bestellbar.
Schon beim Einsteigen in den CLS 53 Edition 1 ist eines sofort klar: Die Kupfer-Akzente im Cockpit stehen dem coupéartigen Hybrid-AMG ausgesprochen gut. Die Carbon-Zierteile mit den filigranen Kupferfäden in den Waben schimmern edel, die passenden Ziernähte runden das Bild ab. In den Sportsitzen sind die vorderen Insassen nicht übertrieben sportlich eingespannt – der AMG-CLS ist ja ohnehin eher GT als Rennstrecken-Werkzeug. Das gilt auch für die Sitzposition. Bequem, ja. Aber nach oben ist – wie beim normalen CLS – für große Menschen nicht besonders viel Platz. Wer über 1,90 Meter groß ist, wird sich wohl eine Tieferlegung des Sitzes wünschen. Durchweg positiv: Das Lenkrad mit der Edition 1-Plakette macht nicht nur optisch eine gute Figur, sondern fasst sich dank des perforierten Nappaleders sehr angenehm an und ist griffig.

Die roten Gurte hatte unser Foto-Exemplar nicht. Eigentlich sollen sie zur Serienausstattung gehören.
Dank des elektrischen Zusatzverdichters ist der Ladedruck sehr schnell aufgebaut – der CLS 53 rauscht also nach dem Gasgeben spontan und praktisch ohne Turboloch davon. Über fünf Fahrprogramme kann der Fahrer Motor- und Schaltcharakteristik, Lenkung und Fahrwerk individuell einstellen. Selbst im Sportmodus bleibt der AMG 53 CLS mit seinem Luftfahrwerk immer ein komfortables Reiseauto, das selbst grobe Unebenheiten auf der Straße nicht an die Wirbelsäulen der Insassen durchreicht. Im Komfort-Modus wird der AMG-CLS beinahe zur Sänfte: Um Kurven zirkelt er ohne Macken und wie auf Schienen, Wankbewegungen sind kaum feststellbar. Auf der Autobahn braucht es wegen des exakten Geradeauslaufs kaum Lenkkorrekturen.

Die Lenkung des Mercedes-AMG CLS 53 arbeitet präzise und mit kurzen Wegen.
Typisch AMG ist die Ausstattung des stärksten CLS: Serienmäßig ist der Vierradantrieb 4Matic+, der über eine elektromechanische Kupplung die Vorderachse je nach Fahrsituation mit Kraft versorgt. Auch immer verbaut: das sportiver abgestimmte Luftfahrwerk (AMG Ride Control+) mit variablen Dämpfern, die sich in drei Stufen vorkonfigurieren lassen (Comfort, Sport, Sport+). Darüber hinaus hat AMG die Steifigkeit der Achsschenkel und Traggelenke optimiert und den negativen Sturz an Vorder- und Hinterachse erhöht. Über die fünf Fahrprogramme (Eco, Comfort, Sport, Sport+, Individual) kann der Fahrer Fahrwerk, Lenkung und Motorcharaktersitik des CLS je nach Geschmack einstellen. Für mehr Topspeed (270 statt 250 km/h) kann das AMG Driver's Package geordert werden.
In der Aufpreisliste des CLS 53 finden sich Innenraumpakete in den Farbkombis Macchiatobeige/Magmagrau, Schwarz/Bengalrot und Espressobraun/Magmagrau sowie die "designo"-Ausstattungen. Passend zur gewählten Farbkombination ist auch das Lenkrad bezogen. Ansonsten übernimmt der AMG die bekannten Extras vom CLS – dazu gehören neben der "Energizing"-Komfortsteuerung mit Massage-, Klang- und Lichtfunktionen auch das Head-up-Display mit AMG-Grafiken.
Traditionell ist die Edition 1 im ersten Jahr nach Markteinführung (Sommer 2018) bestellbar. Die Sonderserie des CLS 53 zeichnet sich durch kupferfarbene Akzente im Innenraum und schwarze Nappaleder-Sitze aus. Das Lenkrad mit Edition-1-Logo gehört ebenso zur Ausstattung wie die Ambientebeleuchtung, das Memory- und Spiegel-Paket und die IWC-Analoguhr in der Mittelkonsole. Der Aufpreis liegt bei knapp 13.000 Euro.

Die gelochten und innenbelüfteten Scheiben messen vorne 370 Millimeter. Vierkolben-Festsättel nehmen sie in die Zange.
Mercedes-AMG CLS 53 • Motor: 3,0-Liter-R6 mit Abgasturbolader und elektrischem Zusatzverdichter • Hubraum: 2999 ccm • Leistung: 435 PS (Ottomotor) + 22 PS E-Boost • Maximales Drehmoment: 520 Nm (Ottomotor) + 250 Nm E-Boost • Getriebe: Neungang-Automatik • Antrieb: Allradantrieb • Verbrauch: 8,4 l/100 km • Gewicht: 1905 kg (DIN) / 1980 kg (EG) • 0-100 km/h: 4,5 Sekunden • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (270 km/h mit AMG Driver's Package) • Preis: ab 84.431 Euro.
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