• Systemleistung beträgt 843 PS und bis zu 1470 Nm
0-100 km/h in 2,9 Sekunden
• Preise starten bei 196.897 Euro

Preis und Marktstart: Grundpreis sind fast 200.000 Euro

Auf der IAA Mobility 2021 hat Mercedes-AMG den GT 4-Türer Plug-in-Hybrid präsentiert. Wider Erwarten trägt das neue Topmodell nicht den Namen GT 73 e, sondern es bekommt die Bezeichnung GT 63 S E Performance. Macht aber nichts, denn viel wichtiger als das Kürzel sind natürlich die Leistungsdaten. Hier trumpft der GT richtig auf: Die Systemleistung beträgt brutale 843 PS und bis zu 1470 Nm Systemdrehmoment. Damit ist der GT 63 S E Performance nicht nur das erste Performance-Hybridmodell von Mercedes-AMG, sondern auch das bislang stärkste Serienmodell der Marke. Zumindest bis der Hypersportwagen AMG One ausgeliefert wird. Jetzt ist raus, was er kostet: Bei 196.897 Euro startet die Preisliste des Mercedes-AMG GT 63 S E Performance. Bei den Händlern stehen die ersten Exemplare ab April 2022.
 

Sondermodell: Zur Markteinführung gibt es eine Sonderedition in Grün

Um den Marktstart des stärksten GT 4-Türers zu feiern, gibt es eine Sonderedition. Die ist serienmäßig in auffälligem Grün (die Farbe heißt "green hell magno") lackiert und steht auf schwarz lackierten 21-Zöllern mit glanzgedrehtem Felgenhorn. Alle Chromelemente, wie Grill, Frontsplitter oder die Einleger der Seitenschweller, sind abgedunkelt. Gegen Aufpreis gibt es ein Aerodynamik-Paket mit Heckflügel, optimiertem Diffusor, verbesserter Frontschürze mit größerem Splitter und Luftleitelementen an den seitlichen Lufteinlässen und den Radhäusern sowie an den Luftauslässen am Heck oder ein Carbon-Paket.
Bei dem sind Frontsplitter und verschiedene Zierelemente oder ein Heckflügel aus diesem Material. Im Innenraum sind die serienmäßigen Sportsitze mit Nappaleder in Schwarz und Dunkelgrau mit gelber Ziernaht bezogen. Optional geht es natürlich noch sportlicher, dazu stehen Performance-Sitze und Carbon-Zierelemente für den gesamten Innenraum auf der Aufpreisliste. Die Sonderedition ist bereits bestellbar und steht ab 218.674 Euro im Konfigurator.
Mercedes-AMG GT 4-Türer
Ziemlich auffällig: Die Sonderedition zum Marktstart kommt in "green hell magno".
Bild: Mercedes

Innenraum: Rekuperationsgrad wird am Lenkrad eingestellt

Im Interieur des GT 63 S E Performance gibt es keine Überraschungen. Die Performance-Sitze sind immer noch spitze, die Verarbeitungsqualität ist top. Das Cockpit ist eine gelungene Kombination aus Sport und Luxus. Die größte Neuerung ist das seit der Modellpflege auch aus GT 43 und GT 53 bekannte AMG Performance Lenkrad, das im GT 63 S E Performance jedoch über die Besonderheit verfügt, die unterschiedlichen Rekuperationsstufen direkt am Lenkrad auszuwählen. Dabei hat der Fahrer die Möglichkeit, zwischen vier Stufen von 0 bis 3 zu wählen, wobei in Stufe 3 sogar das sogenannte One Pedal Driving möglich sein soll – also das Fahren ohne den Einsatz des Bremspedals. Wie das im Alltag funktioniert, werden wir im ersten Test klären! Abgesehen davon bietet Mercedes-AMG den Kunden auch im Innenraum die Möglichkeit der Individualisierung – so steht im GT 63 S E Performance eine große Farbauswahl für die Lederausstattung bereit.
Mercedes-AMG GT 4-Türer Hybrid PAD
Keine Überraschungen im Innenraum: Das Highlight ist das neue AMG Performance Lenkrad.
Bild: Daimler AG

Motor: Elektromotor auf der Hinterachse

Weiter geht's mit dem Highlight des neuen Mercedes-AMG GT 63 S E Performance, dem Antrieb. Der bekannte Vierliter-V8-Biturbo mit 639 PS und 900 Nm maximalem Drehmoment bleibt unangetastet. Im neuen Topmodell, das ganz offensichtlich den GT 63 S 4Matic+ ersetzt, wird der V8 von einem maximal 150 kW (204 PS) starken Elektromotor unterstützt. In Summe ergibt sich so eine Systemleistung von 843 PS und bis zu 1470 Nm Systemdrehmoment (je nach Gangkombination). Der Elektromotor und die selbst entwickelte AMG High Performance Batterie (HPB) sind dabei zusammen mit dem elektronisch gesteuerten Hinterachs-Sperrdifferenzial in einer sogenannten Electric Drive Unit an der Hinterachse positioniert. Die Lithium-Ionen-Batterie wurde in enger Zusammenarbeit mit dem F1-Team entwickelt, wiegt nur 89 Kilogramm und bietet 70 kW Dauerleistung. Für bis zu zehn Sekunden, beispielsweise beim Beschleunigen oder Überholen, steht die Maximalleistung von 150 kW zur Verfügung.
Mercedes-AMG GT 4-Türer Hybrid PAD
Der bekannte Vierliter-V8-Biturbo leistet weiterhin 639 PS und wird von einem Elektromotor unterstützt.
Bild: Daimler AG

Das Topmodell fährt maximal zwölf Kilometer rein elektrisch

Die Kapazität der HPB beträgt 6,1 kWh, womit der GT 63 S E Performance im neuen "Electric"-Modus maximal zwölf Kilometer rein elektrisch fahren können soll. Damit ist die elektrische Reichweite sehr überschaubar, schließlich schaffen die meisten Plug-in-Hybride inzwischen realistische 40 bis 60 Kilometer. Doch seien wir mal ehrlich, bei einem AMG mit über 800 PS geht es in erster Linie um Leistung und die Performance und hier überzeugt das neue GT-Topmodell – zumindest auf dem Papier. Das Leergewicht liegt bei 2380 Kilo, trotzdem beschleunigt der GT 63 S E Performance dank Elektro-Boost in rekordverdächtigen 2,9 Sekunden auf 100 km/h – immerhin drei Zehntel schneller als der GT 63 S. 200 km/h sollen nach weniger als zehn Sekunden anliegen und den Topspeed gibt Mercedes-AMG mit 316 km/h (GT 63 S: 315 km/h) an.

Der Sound soll nach wie vor typisch AMG sein

Doch der 843 PS starke GT 63 S E Performance soll auch anders können: Insgesamt stehen nicht weniger als sieben Fahrmodi ("Comfort", "Sport", "Sport+", "Race", "Glätte", "Individual" und "Electric") zur Verfügung. Im neuen "Electric"-Modus soll der GT ausschließlich und bis maximal 130 km/h elektrisch fahren. Bei entladener Batterie oder wenn mehr Leistung abgerufen wird, wechselt er automatisch in den "Comfort"-Modus. Auch in "Comfort" startet der AMG zumeist elektrisch und somit lautlos. Doch das stimmt nur bedingt, denn im Innenraum soll ein "AMG typischer Start-up-Sound" ertönen. Eines war den Affalterbacher Ingenieuren nämlich besonders wichtig: Auch der Performance-Hybrid soll akustisch klar als AMG zu erkennen sein. Ob das Vorhaben geklappt hat, klärt spätestens der AUTO BILD-Fahrbericht.

Technologie: Das steckt hinter dem Label "E Performance"

Bei der Entwicklung von elektrifizierten Antrieben für Sportmodelle setzt AMG ab sofort noch stärker auf die Zusammenarbeit mit dem Mercedes-AMG Petronas F1 Team. Neben dem GT 63 E Performance ist hier vor allem die Rede vom neuen Hypersportwagen AMG One, der echte Formel-1-Technik auf die Straße bringen soll. Nach mehreren Verzögerungen sollen die ersten Kundenfahrzeuge Mitte 2022 ausgeliefert werden. Mit dem über 1000 PS starken One soll laut Mercedes-AMG die Performance-orientierte Elektrifizierung eingeleitet werden. Das passiert ab sofort unter dem Label "E Performance". Das Ziel: eine leistungsstarke und effiziente Hybridisierung für die zukünftigen Straßenmodelle voranzutreiben. Erste Beispiele der Zusammenarbeit sind der elektrische Abgasturbolader und die Zelltechnologie der Hochleistungs-Batterien. Beides Technologien, die schon bald in AMG-Serienmodellen zu finden sein werden.
Mercedes-AMG GT 4-Türer Hybrid PAD
Die Ladeklappe ist in der Heckschürze positioniert und nicht zu übersehen.
Bild: Daimler AG

Optik: Marginale optische Veränderungen

Während sich unter dem Blech einiges getan hat, wurde die Optik des Topmodells nur sehr behutsam verändert. Selbst Profis müssen an der Front zwei Mal hinsehen, um die minimal größeren äußeren Lufteinlässe mit den vertikalen statt horizontalen Streben zu erkennen. Die Scheinwerfer mit der von der Modellpflege bekannten Lichtsignatur und der charakteristische Panamericana-Kühlergrill sind altbekannt. Etwas auffälliger als die minimalen Unterschiede an der Front sind die neuen E Performance-Zusätze unterhalb der V8 Biturbo-Schriftzüge an den Kotflügeln. Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal ist jedoch die nicht zu übersehene Ladeklappe rechts in der Heckschürze, die etwas billig wirkt. Hier hätte sich Mercedes durchaus etwas mehr Mühe geben können, die Klappe etwas unauffälliger zu integrieren. Auf dem roten Präsentationsfahrzeug kaum zu erkennen: Die jetzt rot hinterlegte Modellbezeichnung.
Mercedes-AMG GT Concept  !!! SPERRFRIST   07. März 2017  09:45 Uhr  !!!
Die 2017 gezeigte Studie AMG GT Concept sah bereits einen Plug-in-Hybridantrieb mit 800 PS vor.
Bild: Daimler AG

Ausstattung: Neue 20-/21-Zoll-Felgen für den GT 63 S E Performance

Wo wir schon beim Thema Farben sind, Mercedes-AMG bietet für das neue Topmodell zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten an: Neben vier Mattlacken stehen auch sieben spezielle Individual-Lackierungen, sowie neu designte 20-/21-Zoll-Radsätze und das AMG Night Paket II zur Wahl. Serienmäßig an Bord sind die Keramikbremse mit 420 Millimeter großen Scheiben an der Vorderachse und spezielle Hybridanzeigen für das MBUX. Naturgemäß bekommt der GT 63 S E Performance alle Updates der Modellpflege wie beispielsweise das AMG Ride Control+ Fahrwerk und das bekannte AMG Performance Lenkrad.

Von

Katharina Berndt