Mercedes-AMG GT C Roadster (2017): Fahrbericht
Puristische Fahrmaschine mit Sex-Appeal
Neue Mercedes-AMG (2021)
—
Mercedes-AMG bringt mit dem AMG GT C Roadster einen indirekten Nachfolger des SLS Roadster. AUTO BILD hat den offenen GT getestet!
Bahn frei für den neuen Liebling der Selfie-vor-Auto-Poser, der Lichtschutzfaktor-Ignoranten und der Kurvenausgangs-Drifter: Der neue AMG GT C Roadster ist ein vielseitig talentierter Sportwagen mit Kopfverdreher-Garantie und Achtzylinder-Versuchung. Doch wer ihn besitzen möchte, sollte sich beizeiten mit der Erbtante gut stellen.

Den sogenannten Panamericana-Kühlergrill kennen wir bereits vom 585 PS starken Topmodell AMG GT R.
Nur 28 PS weniger als ein AMG GT R
Im GT C leistet der Vierliter Biturbo-V8 bemerkenswerte 557 PS – 47 PS mehr als im 2016er Coupé, nur 28 PS weniger als im auf Kante genähten GT R. Der nach oben offene Zweisitzer ist wie gemacht für entspannte Sportwagen-Fundis. Man sitzt gut, man sieht gut, man wird rundum beheizt, gekühlt oder bespielt mit Musik. Besonders intensiv klingt das doppelt aufgeladene Performance-Oktett. Die Lautstärke wird per Gasfuß geregelt, die Tonlage wechselt im Hooligan-Modus von brumm zu brüll.
Der GT C Roadster ist kein Sportwagen im klassischen Sinn

Die Kommandozentrale des Roadsters ist praktisch unverändert. Die Schalterbatterie am Dach ist in die Mittelkonsole gewandert.
Hinterradlenkung ist deutlich spürbar

Der AMG GT C Roadster hat größere Räder und eine stärkere Bremsanlage.
Der GT C Roadster ist eine Fahrmaschine
Während andere Hersteller die Verdeck-Entblätterung bei 50 km/h stoppen, darf der GT C sich bis 60 km/h öffnen und schließen. Besonders intensiv erlebt man den Roadster im Sportprogramm. Selbst bei geschlossenem Dach schickt jetzt jeder Gasstoß eine dumpfe Basssalve durchs Cockpit, wechseln lautes Ansaugschlürfen und prolliges Teillast-Knallen einander ab, vibriert der Dachhimmel im Takt der Antriebsenergie, mutiert der Kokon zum emotionalen Epizentrum der schnellen Fortbewegung. Auch mit zurückgeklappter Kapuze ist der GT C kein verspielter Scheitelzieher, sondern ein lautes und luftiges Fahrgerät, in dem Sitzheizung und Nackenwärmer nur eine Alibi-Funktion einnehmen. Anders als der SL 63 AMG, der Traumwagen reicher Rentner und deren Witwen, ist diese AMG-Kreation im Hauptberuf puristische Fahrmaschine und erst im Nebenjob Beau des Boulevards.
Topspeed: 316 km/h; Preis: 160.650 Euro

Der SLS Roadster gilt als indirekter Vorgänger des offenen AMG GT, ist aber noch breiter und bulliger!
Fazit
Zum Preis eines offenen AMG GT C bekommt man zwei AMG C43 Cabrios, ein S500 Cabrio mit AMG-Kit oder sieben Zehntel eines gebrauchten SLS Roadster. Sie brauchen Bedenkzeit? Wir nicht, denn nur der GT C ist zu gleichen Teilen Fahrmaschine mit Zufriedenheitsgarantie und Hingucker mit Sex-Appeal.
Service-Links