Mercedes EQE SUV (2023): Elektroauto, Fahrbericht, SUV, Preis, Reichweite
Mercedes EQE SUV: erste Mitfahrt im praktischeren EQE
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Daimler baut seine Elektro-Modellpalette munter aus. Mercedes EQE SUV heißt das neueste Mitglied – AUTO BILD ist schon mal mitgefahren!
Bild: AUTO BILD
Elektro-SUV von Mercedes sind ein bisschen wie die Daltons: wegen der ungefähr gleichen Grundform fast nur anhand der Größe unterscheidbar (Ausnahme: der kastigere EQB). Das neue EQE SUV (werksintern: X 294) ist die SUV-Version der Limousine EQE und der kleinere Bruder des bereits vorgestellten EQS SUV. Mit 90-kWh-Akku.
Man könnte das Mercedes EQE SUV auch als Elektro-Gegenstück zum Verbrenner-SUV GLE bezeichnen, aber dieser Vergleich hinkt: Der Stromer ist sechs Zentimeter kürzer als der GLE und neun Zentimeter flacher. Das maximale Ladevolumen liegt bei 1625 Litern; der GLE bietet mehr als 2000 Liter. Mit 4,86 mal 1,94 Metern bedeckt der Stromer eine ähnlich große Grundfläche wie die dritte, bis 2018 gebaute ML-Generation – ein durchaus stattliches Auto also, aber kein 5,13-Meter-Schiff wie der größere Bruder EQS.

Mercedes-Projektleiter Jens Hüser (l.) mit AUTO BILD-Redakteur Rolf Klein im brutal starken AMG EQE SUV 53 mit Hyperscreen.
Bild: Mercedes-Benz
Allerdings ist nur Letzterer mit drei Sitzreihen und dem größeren 108-kWh-Akku zu haben. Mercedes bleibt beim konventionellen 400-Volt-Bordnetz, das SUV lädt aber immerhin mit 170 kW – die Stuttgarter versprechen, dass es dieses Niveau dank vorgeheiztem Akku auch im Winter lange hält; es muss nur eine Route programmiert sein.

Auf den ersten Blick als E-Auto zu erkennen: geschlossene Black-Panel-Front, Luftwiderstandsbeiwert von 0,25. Langer (3,03 Meter), aber gegenüber dem EQS SUV gemäßigter Radstand.
Bild: Mercedes-Benz
Heftiges Drehmoment – bis 1000 Newtonmeter!
Mitgefahren ist AUTO BILD im 408 PS starken EQE 500 4Matic, dessen Serien-Allrad die heftigen 858 Nm Drehmoment verlustarm auf die Straße bekommt. Auch im AMG EQE 53 mit Dynamic-Plus-Paket ließen wir uns chauffieren, mit 687 PS und 1000 Nm.

Sieht kaum anders aus als der kleinere EQA, aber Vorsicht: Hinter der dezent-unterspielten Optik lauert oft ein Drehmomentmonster.
Bild: Mercedes-Benz
Das 2,6 Tonnen schwere Trumm kommt in 3,5 Sekunden von null auf 100 km/h wie ein Sportmotorrad und verfügt über eine Launch Control namens Race Start – für den Beifahrer so realitätsverzerrend wie appetitzügelnd, trotz Wankausgleich.
Allradlenkung macht das SUV handlicher und spurstabiler
Es fällt auf, dass das EQE SUV schon im Vorserienzustand das Gediegenheits-Versprechen der Marke einlöst. Und: Die Stuttgarter machen dem E-Autofahrer das Leben so angenehm wie möglich.

Drei Bildschirme, überbaut von einem 1,41 Meter breiten Glaspanel: der aufpreispflichtige Hyperscreen (8586 Euro). Der Beifahrer kann auf dem rechten Bildschirm Filme anschauen oder Tetris spielen.
Bild: Mercedes-Benz
Routen lassen sich mit Ladestopps planen, und mit nur einer Berührung blendet das Navi die Ladeparks ein, samt Zahl der freien Säulen und deren Ladeleistung. Und die Allradlenkung (bei den AMG-Versionen Serie) schrumpft den Wendekreis auf 10,5 Meter.
Die Preisliste des Mercedes EQE SUV beginnt bei 86.810 Euro
Mit der optionalen Luftfederung bietet das SUV bis zu 194 mm Bodenfreiheit – durchaus schlechtwegetauglich, aber für Gummistiefelprofis wird's nicht immer reichen. Gebaut in Tuscaloosa/Alabama (USA) wie der GLE, bei den ersten Kunden im zweiten Quartal, Preise ab knapp 87.000 Euro (Tabelle unten). Schon bestellbar ist der AMG 43 mit 476 PS ab knapp 125.000 Euro. Die Wärmepumpe ist serienmäßig.
Technische Daten im Überblick:
EQE SUV 350+
EQE SUV 350 4Matic
EQE SUV 500 4Matic
AMG EQE SUV 43 4Matic
AMG EQE SUV 53 4Matic+
Motor
Antrieb
Leistung
max. Drehmoment
0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Batteriekapazität
Verbrauch nach WLTP*
max. Reichweite nach WLTP*
Marktstart
Ein paar Aufpreise gefällig? Akustik-Komfortpaket 1071 Euro, klimatisierte Sitze 916 Euro, Paket aus Head-up-Display, Nappaleder, Akustikpaket und Sitzklima 6105 Euro, Head-up allein 1297 Euro, Hyperscreen 8568 Euro, Keramikbremse für den AMG 4998 Euro – alles premium-gepreist.
Dennoch dürfte das EQE SUV seinen Weg machen, denn im Vergleich zum SUV bietet die EQE-Limousine nur ein besseres Gepäckschließfach mit 430 Litern, ohne große Ladeklappe – und eine Kombi-Variante gibt's nicht.
Fazit
Mit dem Mercedes EQE SUV hat Daimler das Elektroauto nicht neu erfunden, aber es ergänzt die Modellpalette sinnvoll, denn den EQE gibt es nicht als Kombi. Gediegene Anmutung, leider auch elitäre Preise.
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