Mercedes eSprinter (2023): Transporter, Elektro, Reichweite, Antrieb, Motor
Neuer eSprinter wird vielseitiger und bekommt deutlich mehr Reichweite
—
Mercedes schickt den eSprinter in die zweite Runde. Mit der neuen Generation wird der Transporter deutlich variabler – mehr Reichweite inklusive. Erster Check!
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
- Vorstellung – neuer Unterbau macht den eSprinter deutlich vielseitiger
- Neue Akkugrößen – bis zu 113 kWh im eSprinter
- Reichweite – eSprinter schaffte im Test bereits 475 km Reichweite
- Gewichte und Lasten – bis zu 1,5 Tonnen Anhängelast
- Marktstart und Preis – nach Europa kommt der eSprinter zum Jahresende
Mercedes elektrifiziert kontinuierlich alle Baureihen. Bereits 2019 bekam auch der Sprinter einen elektrischen Ableger – und der fährt jetzt in die zweite Runde. Technisch basiert der Transporter auf einem völlig neuen Konzept, das aus drei Modulen besteht und dem eSprinter eine Vielzahl an Aufbauoptionen erlaubt.
Die variablen Möglichkeiten sind beim Sprinter zwar grundsätzlich nichts Neues, jedoch waren diese Optionen dem Verbrenner-Modell vorbehalten. Sein elektrisches Pendant gab es bisher nur in der klassischen Transporter-Konfiguration – was sich jetzt ändert. Neben der bekannten Fracht-Version soll jede Aufbauart möglich sein, die sich Kunden wünschen.

Optisch zeigt sich der eSprinter gewohnt unauffällig, die Ladebuchse befindet sich an der Front hinterm Mercedes-Stern.
Bild: Daimler AG
Auch soll der eSprinter mit zwei unterschiedlichen Radständen in den Handel gehen – die Standardlänge mit einem Radstand von knapp 3,67 Metern und eine längere Variante mit 4,33 Meter Radstand. Die zugewonnene Fahrzeuglänge wirkt sich auch auf das Ladevolumen aus: Bis zu 14 Kubikmeter schluckt das Ladeabteil des neuen eSprinter jetzt in der Maximalkonfiguration. Sein Vorgänger musste sich mit 11 Kubikmetern zufriedengeben.
Nicht nur bei den Aufbauten hat Mercedes kräftig nachgelegt, auch in puncto Technik wurde kräftig aufgerüstet. Doch erst mal ein paar Worte zum aktuellen Modell: Der eSprinter, wie er seit 2019 über sie Straßen stromert, wird mit zwei Akkupaketen zwischen 35 und 47 kWh angeboten, was dem Transporter eine maximale Reichweite von 129 bis zu 158 Kilometern beschert.
Diese Werte dürfte der Neue bereits in der Basis überbieten, denn den Einstieg markiert jetzt ein 56-kWh-Akku. Auf Wunsch gibt's den eSprinter auch mit einem 81-kWh-Akku, maximal sogar mit 113 kWh – dann allerdings nur in Kombination mit dem langen Radstand, da die Batterie nicht zwischen den kurzen Radstand passt. Geladen wird mit bis zu 115 kW Ladeleistung.

Die bis zu 204 PS starke E-Maschine sitzt nicht mehr an der Vorderachse, sondern hinten – der eSprinter bekommt Heckantrieb.
Bild: Daimler AG
Wo wir bei der Unterbringung des Akkus wären. Die Batterie sitzt beim eSprinter zwischen den Längsträgern des Leiterrahmens hinter der Fahrerkabine. Sie liefert den Strom an eine neue Antriebseinheit, die nicht – wie bislang üblich – auf der Vorderachse sitzt, sondern an den Hinterrädern. Der neue eSprinter bekommt also Hinterradantrieb. Die Motoren sind Teil der Hinterachskonstruktion und zusätzlich gelagert, damit keine Störfrequenzen in den Aufbau übertragen werden.

Der Akku befindet sich zwischen den Längsträgern im Unterbau. Zur Wahl stehen 56, 81 und 113 kWh Batteriekapazität.
Bild: Daimler AG
Gepaart mit den größeren Batterien ergibt sich beim Transporter so eine Reichweite von bis zu 500 WLTP-Kilometern in urbanen Gebieten. Kombiniert gibt Mercedes bis zu 400 WLTP-Kilometer an – je nach Konfiguration.
Bei einer vom TÜV begleiteten Testfahrt hat Mercedes bereits 2022 auf einer Route von Stuttgart zum Münchner Flughafen und wieder zurück mit nur einer Akku-Ladung eine Reichweite von 475 Kilometern geschafft. Im Vergleich mit dem Vorgänger haben die Stuttgarter die Reichweite des eSprinter nahezu verdreifacht.

Der Unterbau des eSprinter lässt sich variabel individualisieren. Von Transporter bis Pritsche will Mercedes alles anbieten, was gefragt ist.
Bild: Daimler AG
Der Motor auf der Hinterachse bringt es auf eine Peakleistung von 150 kW (204 PS), die Dauerleistung der E-Maschine liegt bei 80 kW (109 PS) und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm. Mercedes bietet noch eine kleinere Variante mit einer Peakleistung von 100 kW (136 PS) an, Dauerleistung und Drehmoment bleiben aber unverändert.
Da die Akkus nun deutlich größer und damit auch schwerer geworden sind (sie wiegen zwischen 470 und 850 Kilogramm), liegt das zulässige Gesamtgewicht des eSprinter jetzt bei bis zu 4,25 Tonnen (langer Radstand). Beim kurzen Radstand beträgt die Gesamtmasse weiterhin 3,5 Tonnen, die maximale Zuladung liegt bei 1575 Kilogramm. Zusätzlich gehen noch einmal bis zu 1,5 Tonnen an den Haken – bei 4,25 Tonnen Gesamtgewicht sind es "nur" 750 Kilo Anhängelast.
Die Fahrerkabine zeigt sich gewohnt praktisch: Wo man hinschaut, gibt es Fächer und Ablagemöglichkeiten. Die Materialqualität wirkt robust, was für den Einsatz als Nutzfahrzeug passt. Das zeigt sich auch bei den Sitzen, die weiterhin mit Stoff bezogen sind.

Gewohnt praktischer Innenraum mit robusten Materialien und vielen Ablagemöglichkeiten. Erstmals kommt auch MBUX im eSprinter zum Einsatz.
Bild: Daimler AG
Neu ist beim eSprinter vor allem die Bedienung, denn erstmals bei einem Transporter fährt hier das MBUX-Infotainment auf einem 10,25-Zoll-Zentraldisplay mit. Damit lassen sich Navigation sowie zahlreiche weitere Einstellungen jetzt auch mit der Sprachsteuerung "Hey Mercedes" bedienen.
Bleibt die Frage, wann der neue eSprinter zu den Kunden kommt. Mitte 2023 startet die Markteinführung des Transporters in den USA und Kanada, in Europa soll der Elektro-Sprinter dann sukzessive gegen Ende 2023 an den Start gehen.
Zu den Preisen hat Mercedes bislang noch nichts bekannt gegeben. Aufgrund der zahlreichen Neuerungen dürften die Einstiegsvarianten aber teurer werden – auch wegen der vielseitigen Individualisierungsmöglichkeiten dürften die Preise konfigurationsabhängig stärker variieren.
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Mercedes. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit.
Service-Links