Mercedes S-Klasse (2020): Interview mit Daimler-Chef Ola Källenius
Daimler-Chef verrät erste Details zur neuen S-Klasse

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Kurz vor der Premiere der neuen Mercedes S-Klasse hat AUTO BILD mit Daimler-Chef Ola Källenius gesprochen und neue Details erfahren.
Am 2. September 2020 hat ein Auto Premiere, das für den Daimler-Konzern so wichtig ist, wie für VW der Golf: die neue Mercedes S-Klasse. Was so besonders an der Luxus-Limousine ist, hat AUTO BILD der Chef erzählt. Ola Källenius (51), ein Schwede, der mit 23 Jahren bei Daimler anfing. Seit 16 Monaten Vorstandschef (299000 Angestellte/173 Milliarden Umsatz). Weil Journalisten noch nicht fahren dürfen, fährt der Chef das Chef-Auto selbst. AUTO BILD-Chef Tom Drechsler sitzt hinten. Corona-Abstand 1,50 Meter. In der S-Klasse geht das. Alle Infos und Eindrücke zur neuen S-Klasse finden Sie hier.
AUTO BILD: Den fahren doch sonst nur Chauffeure, oder?
Ola Källenius: Stimmt nicht, die meisten unserer Kunden fahren selbst. Nehmen Sie mich, ich bin 1,95 Meter groß, kann hinten natürlich gut sitzen, aber auch sehr gut hier auf dem Fahrersitz. Und ich entkräfte Ihnen noch ein zweites Vorurteil, bevor Sie damit kommen: Die S-Klasse sei ein männliches Auto. Wir haben – okay, nicht in Deutschland – aber in den USA, in China und Südkorea sehr viele Kundinnen.
Ola Källenius: Stimmt nicht, die meisten unserer Kunden fahren selbst. Nehmen Sie mich, ich bin 1,95 Meter groß, kann hinten natürlich gut sitzen, aber auch sehr gut hier auf dem Fahrersitz. Und ich entkräfte Ihnen noch ein zweites Vorurteil, bevor Sie damit kommen: Die S-Klasse sei ein männliches Auto. Wir haben – okay, nicht in Deutschland – aber in den USA, in China und Südkorea sehr viele Kundinnen.
Ihr S-Erlebnis?
Mein erster Chef bei Daimler hatte eine, den W140 (Anm. d. Red.: das Riesenschiff, das nicht auf den Sylt-Autozug passte). Ich durfte sie auf dem Parkplatz umparken und drehte eine Runde. Ja, ein sehr großes Auto, aber es war mehr schweben als fahren, was es sehr besonders machte.
Mein erster Chef bei Daimler hatte eine, den W140 (Anm. d. Red.: das Riesenschiff, das nicht auf den Sylt-Autozug passte). Ich durfte sie auf dem Parkplatz umparken und drehte eine Runde. Ja, ein sehr großes Auto, aber es war mehr schweben als fahren, was es sehr besonders machte.
Ist noch mehr Luxus die Zukunft?
Ich sage: Act like a luxury brand. Kämpf den Kampf, den du gewinnen kannst. Wir brauchen nicht jede Variante in jeder Konfiguration. Mercedes-Benz ist das Masterpiece, die Säule. AMG die Performance-Marke, Mercedes-Maybach steht für richtig viel Luxus, das G ist eine Klasse für sich und unsere EQ-Marke wächst ja gerade erst.
Ich sage: Act like a luxury brand. Kämpf den Kampf, den du gewinnen kannst. Wir brauchen nicht jede Variante in jeder Konfiguration. Mercedes-Benz ist das Masterpiece, die Säule. AMG die Performance-Marke, Mercedes-Maybach steht für richtig viel Luxus, das G ist eine Klasse für sich und unsere EQ-Marke wächst ja gerade erst.

71.700 S-Klassen verkaufte Mercedes 2019, die meisten davon in China.
Ist so ein Auto noch zeitgemäß?
Das Design ist schlicht, nicht plüschig, nicht protzig. Wir wollen eine Harmonie mit dem Zeitgeist erreichen, auch im Auto. Was umgibt uns heute, was empfinden wir als angenehm, als ansprechend? Stahl, Holz, Glas, Stoffe, Leder, aber auch dünne Screens, eine Sprachsteuerung. Luxus gilt – sehr deutsch – bei uns gerne als etwas Negatives, in anderen Ländern hat es einen anderen Klang.
Das Design ist schlicht, nicht plüschig, nicht protzig. Wir wollen eine Harmonie mit dem Zeitgeist erreichen, auch im Auto. Was umgibt uns heute, was empfinden wir als angenehm, als ansprechend? Stahl, Holz, Glas, Stoffe, Leder, aber auch dünne Screens, eine Sprachsteuerung. Luxus gilt – sehr deutsch – bei uns gerne als etwas Negatives, in anderen Ländern hat es einen anderen Klang.
Was kann dieses Auto, was andere nicht können?
Die S-Klasse muss mindestens ein Feature haben, was auch jemand mit hohen Erwartungen nicht erwartet. The plus one.
Die S-Klasse muss mindestens ein Feature haben, was auch jemand mit hohen Erwartungen nicht erwartet. The plus one.

Die S-Klasse kann bis zu 60 km/h autonom fahren, ohne die Hände am Lenkrad, ohne Füße auf den Pedalen.
Was noch? Die S-Klasse gibt es in zwei Längen, eine dritte, fast 5,50 Meter lange, als Maybach-Version. Preise starten unter 100000 Euro. Es wird einen Hybrid geben, der 100 Kilometer rein-elektrisch schafft. Bis zu 19 Motoren stecken in jedem Sitz. Zum Verstellen, zur Massage, für ein 4D-Musikerlebnis. "Wir wollen Musik fühlbar machen". Nicht nur die Ohren hören den Sound, der ganze Körper spürt ihn. Das MBUX-System, die Sprachsteuerung, funktioniert von vier Plätzen und kapiert auch mehrere hintereinander gesprochene Befehle.
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