Mini Citysurfer Concept: Elektro-Tretroller von Mini
Zusammengeklappt passt der Flitzer in den Kofferraum eines Mini.
Mit dem Auto in die City? Für viele ein Horror angesichts der Fahrzeugmassen, die sich durch die Straßen schieben. Mini hatte eine Idee, wie's beim Verkehrsinfarkt flotter gehen könnte: mit dem Elektro-Tretroller Citysurfer Concept. Einfach das Auto parken, wenn's nicht mehr weiter geht, Tretroller aus dem Kofferraum holen, aufklappen und lossausen – emissionsfrei! Premiere feiert die Studie auf der Los Angeles Auto Show 2014.
Ganz neu ist die Idee zwar nicht – VW hatte den e-Up auf der IAA 2009 bereits mit einem passenden E-Rollerchen gezeigt –, aber sie hat was: Der 18 Kilo schwere, zweirädrige Flitzer soll so handlich sein, dass er zusammengeklappt in den Kofferraum des Mini Dreitürer passt und problemlos in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen werden kann. Die Reichweite gibt Mini mit 15 bis 25 Kilometer an, die Höchstgeschwindigkeit mit 25 km/h. Der Lenker ist höhenverstellbar, sogar Jugendliche könnten mit dem Citysurfer durch die Gegend flitzen. Um den Elektromotor zu aktivieren, müssen die künftigen Citysurfer allerdings durch klassisches Abstoßen mit dem Fuß selbst Tempo aufnehmen. Dann erst schaltet sich der Motor unterstützend zu, Gas gegeben wird mit einem Daumenschalter. Wenn der "leistungsstarke" (Werte nennt Mini nicht) Lithium-Ionen-Akku leer ist, kann der Citysurfer wie ein ganz gewöhnlicher Tretroller gefahren werden. Aufgeladen wird die Batterie entweder per Kabel über das 12-Volt-Bordnetz des Autos oder an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose.

Drei Bremsen sorgen für Sicherheit

Mini Citysurfer Concept: Elektro-Tretroller von Mini
Mit Smartphone-Halter, Scheibenbremse und Beleuchtung: Mini legt bei der Rollerstudie Wert auf praktischen Nutzen und Sicherheit.
Für gute Verzögerung sorgen drei Bremsen: die beiden unabhängig voneinander agierenden, hydraulisch angesteuerten Scheibenbremsen vorn und hinten sowie die rekuperierende Motorbremse, die sich einschaltet, sobald kein Gas gegeben wird. Die soll laut Mini bei vorrausschauender Fahrweise die Haupt-Bremsaufgaben übernehmen. Apropos vorausschauend: Wer sein Smartphone als Navi nutzen möchte, kann es in eine spezielle Halterung am Lenker stecken. Den Strom zapft es sich dann vom Roller-Akku ab.
Alles zum Thema Elektroroller
Ob der Citysurfer tatsächlich gebaut wird, wurde in Los Angeles noch nicht verraten. Schon im September 2010 hatte Mini auf dem Pariser Autosalon einen elektrisch betriebenen Vespa-Konkurrenten gezeigt, der allerdings über das Studiendasein nicht hinaus kam. Wer schon jetzt einen E-Roller aus dem Hause BMW fahren möchte, kann sich den Maxi-Scooter BMW C evolution holen. Der kostet zwar 15.000 Euro, bietet allerdings auch zwei Sitzplätze und 120 km/h Höchstgeschwindigkeit bei 100 Kilometer Reichweite. In den Kofferraum passt das Teil aber selbstverständlich nicht.

Von

Jonathan Blum