Nachhaltige Naturstoffe: Leder
Leder im Auto? Ja, aber nachhaltig

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Autohersteller aus den Volumensegmenten verzichten auf Ledersitze bei ihren Modellen. Dabei ist das edle Material für Sitze und Verkleidungen gerade in den höheren Fahrzeugsegmenten unverzichtbar. Nachhaltig geht es trotzdem.
Bild: Polestar Automotive
Polestar überraschte auf der Auto Shanghai 2023 bei seinem neuen Elektromodell Polestar 4 nicht allein mit einer fehlenden Heckscheibe, sondern auch mit einem Innenraum, der auf Wunsch mit besonders edlem Nappaleder ausgeschlagen ist.
Die edlen Tierhäute waren jüngst aus den Innenräumen der Polestar-Modelle verbannt worden. Doch der Autobauer musste feststellen, dass es bei Modellen aus dem Premium- oder Luxussegment ohne Ledersitze kaum geht. Viele Kunden fühlen sich bevormundet, denn je exklusiver das Fahrzeug ist, umso mehr möchte der Autofahrer die Wahl haben, wie sich der Innenraum präsentieren soll.
Porsche hält wie viele andere Hersteller an Leder fest
Porsche hält wie die anderen Luxushersteller aus Europa ebenfalls an Ledersitzen fest. Die Stuttgarter legen ebenso wie die anderen Marken des Volkswagen-Konzerns jedoch besonderen Wert darauf, dass die Tierhäute nachhaltig gefertigt werden.
Porsche tritt daher gemeinsam mit den anderen Marken des VW-Konzerns der "Leather Working Group" bei. Die gemeinnützige Organisation mit Sitz im britischen Milton Keynes setzt sich für Transparenz sowie einheitliche Umweltstandards in der Lederlieferkette ein.
In den vergangenen Jahren das die "Leather Working Group mehr als 2000 Mitgliedsunternehmen zertifiziert; das sind 25 Prozent der weltweiten Fertiglederproduktion. Die Mitglieder selbst stammen dabei aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette von Gerbereien über lederverarbeitende Industrien und Verbänden bis hin zu Händlern und Abnehmern.

Porsche-Käufer betrachten Leder in Innenraum als Qualitätsmerkmal. Also wird es weiter Leder geben.
Bild: Porsche AG
Porsche-Käufer betrachten Leder als ein Qualitätsmerkmal
"Leder ist für die Porsche-Kunden ein Qualitätsmerkmal. Zusammen mit unseren Lieferanten setzen wir uns für international akzeptierte Standards ein. Wichtig sind dabei auch die Anlagen, in denen unser Leder hergestellt wird. Sie sollen eine Zertifizierung durch die LWG erhalten", sagt Barbara Frenkel, Vorständin für Beschaffung bei Porsche.
So setzt sich Porsche für Nachhaltigkeit in der Lederproduktion ein
Wie die anderen Autohersteller setzen sich die Volkswagen-Marken für Nachhaltigkeit und Transparenz in der Lieferkette ein. Anfang 2022 hat Porsche ein spezifisches Lastenheft für Leder erstellt, das alle Zulieferer seither einhalten müssen. Unter anderem muss das Herkunftsland der Rohware offengelegt werden und die Firmen müssen maximales Tierwohl sowie eine verantwortungsvolle Lederproduktion garantieren.
"Mit der Rückverfolgbarkeit der Lieferketten können Unternehmen sicherstellen, dass sie Leder auf verantwortungsvolle Weise beschaffen. Das steht im Kern unserer Bemühungen", sagt Christina Trautmann, Leiterin der "Leather Working Group". "Wir freuen uns auf die aktive Teilnahme von Porsche und den Marken des Volkswagen-Konzerns. Mit ihrer Unterstützung wollen wir die Entwicklung von Tools und Methoden vorantreiben, welche die Lederindustrie positiv beeinflussen können."
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