Jetzt räumen wir doch mal auf mit dem Märchen von der ach so tollen Rolle als Chef. Der Mann hat Stress, einen Kalender voller Termine und dauernd langweilige Konferenzen, ähh, Meetings. Und wenn der Boss sich für die Plackerei belohnen möchte, dann gestattet das Controlling gerade mal zwei Dienstwagen, die sich gleichen wie die grauen Anzüge im Schrank: Mercedes S-Klasse und BMW 7er. Edel, keine Frage, aber spannend sieht anders aus. Seufz. Nun taucht am Horizont hinter dem Schreibtisch endlich ein Lichtlein auf, das die benzingetriebene Perfektion in der Businessclass schlagartig ganz anders beleuchtet: Strom!

Überblick: Alle News und Tests zum Tesla Model S

Tesla Model S
Revolution in der Luxusklasse? Der Tesla Model S ist die erste Edel-Limousine mit Elektro-Antrieb.
Es sind Elektromotoren, die immer öfter in Luxuslimousinen erscheinen. Nach dem Lexus LS 600h fährt jetzt erstmals der Porsche Panamera als Plug-in-Hybrid vor, also mit der Zusatzkraft aus Batterien im Heck. Noch weiter geht das erste reine Elektroauto im Fünfmeterformat, das getrost eine Revolution genannt werden darf: Der Tesla Model S kann nicht nur leistungsmäßig mit einem S 500 mithalten, sondern sieht auch auf Anhieb so überzeugend aus, dass der Chef sich fragen könnte: Bricht hier eine neue Zeit an, ist die Zeit reif, umzudenken? Denn der Stromer aus Amerika verlangt eine andere, erweiterte Form der Leistungsbilanz: Hier geht es nicht länger um PS, Liter und Euro, sondern um Image und Innovation, mithin weiche Werte, die den eigenen Auftritt bestimmen könnten. Wie steht man da, wenn der Chef im Tesla lautlos vorfährt? Oder kommt er – böse gesagt – gar nicht an, weil die Reichweite nicht genügt?

Überblick: Alle News und Tests zur Mercedes S-Klasse

Mercedes S-Klasse
Klassenprimus aus Stuttgart: Die Mercedes S-Klasse ist in den Chefetagen seit jeher sehr beleibt.
Fragen über Fragen für einen Mega-Vergleich, in dem AUTO BILD-Cheftester aus der ganzen Welt die neue Bandbreite in der Luxusklasse bewerten werden: Die neue S-Klasse und der BMW 7er dürfen als Establishment gelten, während der Maserati Quattroporte das repräsentative Schiff der alten Schule darstellt: opulent, lang, italienisch und (laut)stark. Auf der anderen Seite, zahlenmäßig genauso stark vertreten, fahren die Vertreter der neuen Technik, die außer dem unterschiedlichen Einsatz von E-Motoren vor allem eines eint: eine vermeintlich saubere Weste, weil mit dem Einsatz von Strom der Spritverbrauch der Dickschiffe sinken soll. Gesucht ist nichts anderes als das beste Auto der Welt – und selten war ein Vergleich in dieser Klasse so spannend. Ein wenig Abwechslung tut auch dem Chef ganz gut.
Weitere Details gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.

Fazit

von

Stefan Voswinkel
Unser Ziel war klar: Wir wollten das beste Auto der Welt finden. Nach klassischen Test-Kriterien führt hier an der neuen Mercedes S-Klasse kein Weg vorbei, auch wenn sie einige Schwächen gezeigt hat und der Abstand zum BMW 7er gering ausfällt. Was unser Punkteschema aber nur unzureichend abbilden kann, ist die Faszination des Tesla. Ein Elektroauto, das sich nicht nur über seine Umweltfreundlichkeit, sondern seinen kraftvollen Antrieb und sein Bedienkonzept von morgen definiert. Ein Auto, das einfach cool ist – und beweist, dass sich etwas in der Welt verändert hat. Wie auch der Porsche mit seinem überzeugenden Hybridantrieb zeigt. Lexus und Maserati sind stilvolle Alternativen, fallen im Vergleich aber ab.

Von

Stefan Voswinkel