Ist der Corsa ein echter Opel geblieben? Stimmt die Innenraum-Qualität? Und vor allem: Sieht die gesamte Einrichtung so aus, wie wir es von dem kleinen Rüsselsheimer kennen? Das sind die größten Bedenken in dem Moment, als AUTO BILD zum ersten Mal in den Neuen einsteigt: dass der Kleine ein Klon des neuen Peugeot 208 geworden ist, weil PSA vor zwei Jahren Opel übernommen und vielleicht mit dem Rotstift alles Eigene rausgestrichen hat.

Die Markenidentität ist erhalten geblieben

Der Corsa bleibt ein typischer Opel!
Das Cockpit behält das typische Opel-Layout. Nur der Automatikwählhebel wurde vom Peugeot 208 übernommen.
Aber schon
die Türöffner beruhigen. Die Klimaregler sind rund wie immer. Und die Zahlen auf dem Tacho wieder so klein, dass man beim Fahren am liebsten eine Lesebrille aufsetzt. Aber trotzdem besser als Peugeots extravagantes i-Cockpit mit dem aufgesetzten Tacho; im Corsa wartet zum Glück ein normal großes Lenkrad. Nur der Automatikwählhebel steckt genauso in jedem 208. Die Technik drunter, wo man’s nicht sieht, ist gleich. Macht VW ja auch so. Für die erste Sitzprobe hat uns Opel den GS Line hingestellt: Das Sportmodell ist eine schwarze Höhle mit roten Streifen. Im Cockpit dominiert hartes Plastik, unterm Touchscreen warten Tasten für die wichtigsten Funktionen. Sehr deutsch, danke.

Für die hinteren Passagiere wird's eng

Der Corsa bleibt ein typischer Opel!
Die Kniefreiheit auf der Rückbank ist ziemlich eingeschränkt.

Allerdings
leiden die Rundumsicht und das Einsteigen unter dem niedrigeren Dach, das fünf Zentimeter tiefer liegt als beim Vorgänger. Weil der neue Corsa die Achsen drei Zentimeter weiter auseinanderrückt, hätten wir im Fond mehr Platz erwartet. Doch die Knie schubbern an dicken Frontsitzen, ein Raumwunder ist der Opel hinten nicht. Den Platz bekam stattdessen der gewachsene Kofferraum (309 Liter), aber wo ist der höhenverstellbare Ladeboden? Haben sie eingespart. Die Entwickler geben zu, dass der Corsa vor zwei Jahren mit der heißen Nadel umgestrickt wurde, als PSA einstieg. Trotzdem wirkt der Opel eigenständig genug mit der breiten Alu-Haube und dem Heck im Stil des Astra. Einzig sichtbares Gleichteil: Die Frontscheibe ist identisch mit der vom 208. Die Preisliste des Kleinwagens beginnt bei 13.990 Euro. Für die getestete GS Line werden mindestens 23.340 Euro fällig.

Bildergalerie

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Kamera
Neue Opel (2023, 2024 und 2025)


Fazit

von

Joachim Staat
Opel hat es geschafft, den neuen Corsa eigenständig zu machen und vom 208 abzurücken. Mit begrenztem Platzangebot und sportlichem Anspruch zielt der Kleine auf den Ford Fiesta und den Mini. An den Klassenprimus Polo reicht er hingegen nicht heran.

Von

Joachim Staat