Ein Großer mit kleinem Herz: Opel Insignia mit Dreizylinder-Diesel im Test
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Reicht die Kraft des kleinen Dreizylinder-Diesels, um den fast fünf Meter großen Opel Insignia in Schwung zu bringen? AUTO BILD macht den Test.
Geringste Leistung, kleinster Preis. Mit Dreizylinder-Diesel wird der große Opel zum aktuell günstigsten Insignia. Ob es Sinn ergibt, ein derart großes Auto mit einem so kleinen Antrieb zu bestücken, haben die Fuhrparkmanager längst beantwortet. Wer zur Konkurrenz schielt, wird feststellen, dass auch VW und Skoda ihre Mittelklasse-SchiffePassat und Superb mit 122-PS-Diesel anbieten. Nachfrage existiert also offensichtlich, zumal die Ersparnis von 1580 Euro im Vergleich zum größeren Insignia-Diesel ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist, wenn es um die Firmenflotte geht. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet.)
Mit dem Dreizylinder-Diesel wirkt der Insignia verschlafen
Gebremster Schaum: Beim Anfahren wirkt der kleine Diesel im großen Insignia alles andere als spritzig.
Die übrigen Qualitäten des Insignia (viel Platz, sehr sicheres Fahrverhalten, simple Bedienung und tolle Sitze) bleiben vom Antrieb weitestgehend unberührt. Weitestgehend, denn eine kleine Einschränkung gibt es dann doch. Im Vergleich zum Vierzylinder-Diesel ist der kleine 1.5er nämlich fast 100 Kilogramm leichter. An weniger Masse gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen. Allerdings wirkt der leichtere Dreizylinder ein bisschen steifbeinig. Den schwereren Vierzylinder-Diesel haben wir geschmeidiger in Erinnerung. Und tatsächlich wird die Federung nachgiebiger, sobald zwei, drei Passagiere an Bord sind. Den Dreizylinder zu kaschieren, darum haben sie sich bei Opel nicht sonderlich bemüht. Gerade im kalten Zustand erwacht der rustikale Selbstzünder vibrationsstark aus dem Schlaf. Wirklich wach wirkt er dann beim Anfahren allerdings auch nicht, eher verschlafen.
Das Sparpotenzial des kleinen Motors hält sich in Grenzen
Durstiger als gedacht: Mit 6,3 l/100 km im Test zeigt sich der 1.5D nicht wirklich sparsam.
Es dauert, bis der Turbo die immerhin 285 Newtonmeter Drehmoment mobilisieren kann. Dann, so ab 2000 Touren, geht es aber zur Sache. Ein bisschen zumindest, selbst mit vier Personen und Gepäck an Bord. Seine Werksangabe für den Sprint auf 100 km/h unterbietet der Testwagen dann auch leicht. Beim Verbrauch sieht die Sache anders aus. 6,3 Liter sind angesichts des 62 Liter großen Tanks ein netter Wert. Ein Blick in die Test-Datenbank offenbart jedoch: In früheren Tests war der 170-PS-Vierzylinder (Vor-Facelift-Modell) auch nicht durstiger, eher einen Tick sparsamer. Um Werte unter sechs Liter zu erreichen, muss man sich anstrengen. Fast noch schwerer fällt es allerdings, Verbräuche mit einer Acht vorm Komma zu erzielen. Mit viel Anlauf zeigt der Testwagen-Tacho auf der Autobahn auch schon mal 210 km/h an.
Gebrauchtwagen mit Garantie
12.490 €
Opel Insignia A ST Edition Klimaautom./Navi/Rückfahrkam./PDC/Tempomat, Jahr 2016, Benzin
Diesel, 4,5 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 119 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Und auf Betriebstemperatur gebracht, weiß sich der Diesel auch besser zu benehmen, wirkt nicht mehr ganz so rumpelig beim Start-Stopp-Vorgang an der Ampel. Reicht der kleine Antrieb im Insignia also doch? Ja, auf Rezept verschrieben, für gestresste Naturen, die der 122-PS-Diesel (ab 31.265 Euro) schnell zum Mitschwimmen im Verkehr erzieht. Nicht nur für Fuhrparkmanager kann das ein Kaufgrund sein. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Das Fazit: Der etwas rumplige Dreizylinder macht den großen Opel nicht sparsamer, dafür aber etwas günstiger in der Anschaffung. Sind die Kosten nicht alles entscheidend, empfehlen wir den 174 PS starken Vierzylinder-Diesel. Der ist souveräner und kultivierter, passt damit besser zum tollen Insignia. AUTO BILD-Testnote: 2-
Reicht die Kraft des kleinen Dreizylinder-Diesels, um den fast fünf Meter großen Opel Insignia in Schwung zu bringen? AUTO BILD macht den Test.
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Wer zur Konkurrenz schielt, wird feststellen, dass auch VW und Skoda ihre Mittelklasse-Schiffe Passat und Superb mit 122-PS-Diesel anbieten. Nachfrage existiert also offensichtlich, zumal die Ersparnis von 1580 Euro im Vergleich zum größeren Insignia-Diesel ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist.
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Die übrigen Qualitäten des Insignia (viel Platz, sehr sicheres Fahrverhalten, simple Bedienung und tolle Sitze) bleiben vom Antrieb weitestgehend unberührt. Weitestgehend, denn eine kleine Einschränkung gibt es dann doch. Im Vergleich zum Vierzylinder-Diesel ist der kleine 1.5er nämlich fast 100 Kilogramm leichter.
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An weniger Masse gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen. Allerdings wirkt der leichtere Dreizylinder ein bisschen steifbeinig. Den schwereren Vierzylinder-Diesel haben wir geschmeidiger in Erinnerung. Und tatsächlich wird die Federung nachgiebiger, sobald zwei, drei Passagiere an Bord sind
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Den Dreizylinder zu kaschieren, darum haben sie sich bei Opel nicht sonderlich bemüht. Gerade im kalten Zustand erwacht der rustikale Selbstzünder vibrationsstark aus dem Schlaf. Wirklich wach wirkt er dann beim Anfahren allerdings auch nicht, eher verschlafen.
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Es dauert, bis der Turbo die immerhin 285 Newtonmeter Drehmoment mobilisieren kann. Dann, so ab 2000 Touren, geht es aber zur Sache. Ein bisschen zumindest, selbst mit vier Personen und Gepäck an Bord.
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Seine Werksangabe für den Sprint auf 100 km/h unterbietet der Testwagen in 12,1 Sekunden dann auch leicht. Beim Verbrauch sieht die Sache anders aus.
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6,3 Liter sind angesichts des 62 Liter großen Tanks ein netter Wert. Ein Blick in die Test-Datenbank offenbart jedoch: In früheren Tests war der 170-PS-Vierzylinder (Vor-Facelift-Modell) auch nicht durstiger, eher einen Tick sparsamer.
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Um Werte unter sechs Liter zu erreichen, muss man sich anstrengen. Fast noch schwerer fällt es allerdings, Verbräuche mit einer Acht vorm Komma zu erzielen. Mit viel Anlauf zeigt der Testwagen-Tacho auf der Autobahn auch schon mal 210 km/h an.
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Und auf Betriebstemperatur gebracht, weiß sich der Diesel auch besser zu benehmen, wirkt nicht mehr ganz so rumpelig beim Start-Stopp-Vorgang an der Ampel.
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Einfach, übersichtlich, gut. Bis auf die teilweise billig anmutenden Materialien gibt es innen nichts auszusetzen.
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Die Achtstufenautomatik kostet 2280 Euro, in der Basis-Ausstattung gibt es sie nicht.
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Der vielfach verstellbare AGR-Sitz mit Massagefunktion (für Fahrer) ist ein Genuss.
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Keine billigen Plätze: Nur Sitzriesen engt die abfallende Dachlinie im Kopfbereich etwas ein.
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Schick und praktisch: Das Schrägheck macht den Insignia Grand Sport zum halben Kombi. Hier passen bis zu 1450 Liter rein.
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Das Fazit: Der etwas rumplige Dreizylinder macht den großen Opel nicht sparsamer, dafür aber etwas günstiger in der Anschaffung. Sind die Kosten nicht alles entscheidend, empfehlen wir den 174 PS starken Vierzylinder-Diesel. Der ist souveräner und kultivierter, passt damit besser zum tollen Insignia. AUTO BILD-Testnote: 2-