Opel Vectra OPC gegen Mazda6 MPS
Echt stark – oder nur halbstark?

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260 PS in einer Familien-Limousine – da geht die Post ab. Opel und Mazda erledigen das auf ganz unterschiedliche Weise.
Preise, Ausstattungen und Garantien
Es gibt Autos, mit denen kommst du rasend schnell nach Flensburg. Aber nicht, weil die A7 so schön leer wäre, sondern weil jeder Videowagen, jede Radarfalle zu deinem persönlichen Angstgegner wird. Ja, ich gebe zu, es gibt Autos, die können deinen Charakter kurzzeitig auf niedere Fahrinstinkte schalten. Diese beiden unscheinbaren Familienwagen gehören dazu. Der Träumer da vorn auf der linken Spur? Eine Xenonlicht-Keule weckt ihn garantiert. Der Landschaftsgenießer auf der Bundesstraße? Den hast du überholt, noch bevor er dich bemerkt.
Doch halt, bremsen wir den Übermut, legen den (bei beiden) serienmäßigen Sechsten ein und genießen erstmal diese beiden Leistungs-Träger. Da ist der tiefstapelnde Vectra OPC (steht für Opel Performance Center) mit 255 PS, der dank seines schweren V6-Motors 63 Prozent des Leergewichts von 1,6 Tonnen auf der angetriebenen Vorderachse ablädt. Schon im Stand verrät sein bassiger Sound allen Nachbarn: Hier geht ein Potenzprotz auf Reisen. Sein Außengeräusch (im Vorbeifahren bei Tempo 50 gemessen) wird mit 75 Dezibel(A) angegeben.
Anders sein japanischer Konkurrent: Die 260 Pferde des aufgeladenen Vierzylinders im 6 MPS (Mazda Performance Series) laufen auf Samtpfoten, sein Außengeräusch liegt mit 67 Dezibel – drei Dezibel mehr werden als Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen – extrem niedrig. Auch der Mazda hat vorn Übergewicht. 60 Prozent seiner ebenfalls 1,6 Tonnen lasten da, die Kraft verteilt er aber bei Bedarf an beide Achsen. Normal ziehen ihn die Vorderräder. Werden die 260 PS aber mal geballt losgelassen und ist vielleicht noch die Straße naß, dann lenkt eine elektromagnetisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung bis zu 50 Prozent der Kraft nach hinten.
Doch halt, bremsen wir den Übermut, legen den (bei beiden) serienmäßigen Sechsten ein und genießen erstmal diese beiden Leistungs-Träger. Da ist der tiefstapelnde Vectra OPC (steht für Opel Performance Center) mit 255 PS, der dank seines schweren V6-Motors 63 Prozent des Leergewichts von 1,6 Tonnen auf der angetriebenen Vorderachse ablädt. Schon im Stand verrät sein bassiger Sound allen Nachbarn: Hier geht ein Potenzprotz auf Reisen. Sein Außengeräusch (im Vorbeifahren bei Tempo 50 gemessen) wird mit 75 Dezibel(A) angegeben.
Anders sein japanischer Konkurrent: Die 260 Pferde des aufgeladenen Vierzylinders im 6 MPS (Mazda Performance Series) laufen auf Samtpfoten, sein Außengeräusch liegt mit 67 Dezibel – drei Dezibel mehr werden als Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen – extrem niedrig. Auch der Mazda hat vorn Übergewicht. 60 Prozent seiner ebenfalls 1,6 Tonnen lasten da, die Kraft verteilt er aber bei Bedarf an beide Achsen. Normal ziehen ihn die Vorderräder. Werden die 260 PS aber mal geballt losgelassen und ist vielleicht noch die Straße naß, dann lenkt eine elektromagnetisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung bis zu 50 Prozent der Kraft nach hinten.
Werksangaben und Testwerte
In der Praxis spürt der Fahrer davon nichts. Er wundert sich nur, wie flitzbogenartig der Mazda6 davonspurten kann. Dabei erinnert der Motor dank seiner beiden Ausgleichswellen akustisch sehr an den drehfreudigen Wankel des RX-8. Auch die Abstimmung ist den Ingenieuren vorzüglich gelungen: Der Mazda6 MPS gibt sich trotz der sicht- und fühlbaren Sportlichkeit erstaunlich komfortabel. Im Grenzbereich kommt er leicht mit dem Hinterteil herum, die Lenkung ist erstaunlich präzise und frei von den Einflüssen des Antriebs.
Die wiederum kann der Vectra nicht verbergen. 255 PS nur an die Vorderräder zu bringen, das ist schon grenzwertig, das spürt der Fahrer vor allem durch die hohen Rückstellkräfte. Wobei die Lenkung des OPC schon auf Handzuckungen reagiert, sie sofort in Richtungsänderungen umsetzt. OPC und MPS fehlt trotz großmäuliger Front aber jedes Überholprestige. Diese Schwäche ist eine Stärke für Leute, die ihre Familie transportieren müssen, aber vielleicht auch mal allein ein paar Runden auf dem Nürburgring drehen möchten.
Vor allem der Vectra OPC gibt sich wie ein Rennpferd, dem einfach nur Traben nicht liegt. Im Stadtverkehr erträgt er geduldig auch im sechsten Gang niedrige Drehzahlen. Sein höchstes Drehmoment liegt schon bei 1800 Touren an (beim Mazda erst bei 3000). Geschmeidig und ohne störendes Turboloch beschleunigt der V6. Bei 5000 Touren scheint er die zweite Luft zu bekommen, legt nochmals kräftig zu.
Die wiederum kann der Vectra nicht verbergen. 255 PS nur an die Vorderräder zu bringen, das ist schon grenzwertig, das spürt der Fahrer vor allem durch die hohen Rückstellkräfte. Wobei die Lenkung des OPC schon auf Handzuckungen reagiert, sie sofort in Richtungsänderungen umsetzt. OPC und MPS fehlt trotz großmäuliger Front aber jedes Überholprestige. Diese Schwäche ist eine Stärke für Leute, die ihre Familie transportieren müssen, aber vielleicht auch mal allein ein paar Runden auf dem Nürburgring drehen möchten.
Vor allem der Vectra OPC gibt sich wie ein Rennpferd, dem einfach nur Traben nicht liegt. Im Stadtverkehr erträgt er geduldig auch im sechsten Gang niedrige Drehzahlen. Sein höchstes Drehmoment liegt schon bei 1800 Touren an (beim Mazda erst bei 3000). Geschmeidig und ohne störendes Turboloch beschleunigt der V6. Bei 5000 Touren scheint er die zweite Luft zu bekommen, legt nochmals kräftig zu.
Die AUTO BILD-Wertung
Der Mazda macht den Tiefstapler. Leise laufend liegt die Stärke des Benzin-Direkteinspritzers bei Spurt und Elastizität. Die etwas giftig greifende Kupplung erfordert einige Gewöhnung, dann jubelt der Motor locker bis 7000 Umdrehungen, bei 240 km/h (Opel: 260 km/h) ist dann aber Schluß. Hier fordert der Allradantrieb seinen Tribut, was sich auch beim höheren Verbrauch bemerkbar macht. Im Testmittel genehmigt er sich einen Liter mehr vom teuren Super plus.
Was interessiert das die Mitfahrer? Rückbänkler sind im Mazda besser aufgehoben. Sie sitzen nicht so extrem tief wie im Opel, dessen breiter Schalensitz die Sicht nach vorn zudem versperrt. Dafür bietet er ein variables Hinterteil mit getrennt umlegbaren Rücksitzen und einer großen Heckklappe. Ja sogar als Caravan (plus 800 Euro) ist der sportliche Vectra erhältlich. Mazda opfert seine japanisch-übliche Vielseitigkeit ganz dem Allradantrieb und der Festigkeit der Karosserie: Der 6 MPS ist nur in dieser Stufenheckform zu haben, die starren Rücksitze haben noch nicht einmal eine Durchreiche für einen Skisack.
Auch Schublädchen unter den Vordersitzen suchte ich vergeblich, und der Beifahrer muß seinen Sitz mit der Hand verstellen, der Fahrer kommt in den Genuß vieler Elektromotörchen. Bei üppiger Ausstattung und vor allem Sicherheit herrscht fast wieder Einigkeit. Zum vollen Luftkissenschutz fehlen beiden nur noch die hinteren Seiten-Airbags, wobei der Opel zusätzlich mit aktiven Kopfstützen einem drohenden Schleudertrauma entgegenwirkt. Traumatische Erlebnisse als Folge der Flensburger Verkehrssünderkartei lassen sich dagegen mit dem Mazda besser kurieren. Denn er ist satte 4000 Euro günstiger.
Was interessiert das die Mitfahrer? Rückbänkler sind im Mazda besser aufgehoben. Sie sitzen nicht so extrem tief wie im Opel, dessen breiter Schalensitz die Sicht nach vorn zudem versperrt. Dafür bietet er ein variables Hinterteil mit getrennt umlegbaren Rücksitzen und einer großen Heckklappe. Ja sogar als Caravan (plus 800 Euro) ist der sportliche Vectra erhältlich. Mazda opfert seine japanisch-übliche Vielseitigkeit ganz dem Allradantrieb und der Festigkeit der Karosserie: Der 6 MPS ist nur in dieser Stufenheckform zu haben, die starren Rücksitze haben noch nicht einmal eine Durchreiche für einen Skisack.
Auch Schublädchen unter den Vordersitzen suchte ich vergeblich, und der Beifahrer muß seinen Sitz mit der Hand verstellen, der Fahrer kommt in den Genuß vieler Elektromotörchen. Bei üppiger Ausstattung und vor allem Sicherheit herrscht fast wieder Einigkeit. Zum vollen Luftkissenschutz fehlen beiden nur noch die hinteren Seiten-Airbags, wobei der Opel zusätzlich mit aktiven Kopfstützen einem drohenden Schleudertrauma entgegenwirkt. Traumatische Erlebnisse als Folge der Flensburger Verkehrssünderkartei lassen sich dagegen mit dem Mazda besser kurieren. Denn er ist satte 4000 Euro günstiger.
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