Platz eins mit 493 von 750 Punkten: Range Rover Evoque P200 AWD. Teures Auto, doch komfortabel, schnell und luxuriös. Aber trotz 48-Volt-System nicht sparsam genug.
Platz zwei mit 482 von 750 Punkten: Volvo XC40 T4 AWD. Feiner Motor, variabel, besonders fahrsicher. Der höhere Wertverlust frisst den Preisvorteil im Vergleich zum Range wieder auf.
Eine schicke Hütte in bester Lage hätte wohl jeder gern. Nur: Wer soll das noch bezahlen? Die Quadratmeterpreise in den Innenstädten und anderen beliebten Vierteln schießen in die Höhe, dass einem schwindelig wird. Winzige Studentenbuden für 200.000 Euro Kaufpreis? Range Rover Evoque und XC40 bieten als Benziner mit Automatik und Allradantrieb hingegen alles, was das moderne Stadt-Land-Autobahn-Leben so fordert: garantiert gute Lage, beste Aussicht dank Penthouse-Höhenniveau, das Ganze nach neuestem Stand der Sicherheitstechnik konzipiert. Okay, so richtig billig sind die Mobilien von Land Rover und Volvo auch nicht, aber immerhin deutlich günstiger als eine Immobilie.

Bei den Extras kassieren Volvo und Land Rover richtig ab

Range Rover Evoque Volvo XC40
Ziemlich teuer: Für den Evoque P200 AWD werden 44.300, für den XC40 T4 AWD 41.150 Euro fällig.
200 PS aus einem Zweiliter-Vierzylinder, neun automatisch sortierte Gänge und amtliche 340 Newtonmeter Drehmoment hat Land Rover ins Grundbuch des neuen Evoque P200 eintragen lassen. Dafür verlangen die Makler aus England mindestens 44.300 Euro. Volvo nimmt für den XC40 T4 ab 41.150 Euro. Der XC ist dann 190 PS stark, sein 2.0er stemmt 300 Newtonmeter Drehmoment und ist mit einer Achtstufenautomatik bestückt. Klingt schon mal interessant. Doch Achtung, bei beiden fallen einige Courtage-Kosten an. Für Multimedia und Sicherheitsausstattung kassieren Land Rover und Volvo extra. Da ist die Lage ab Werk dünner als erwartet. Beispiele: Allein, um an die schlaue WLAN-Verbindung für die Passagiere zu kommen, kann man im Basis-Evoque zum Connect-Pro-System (das dann drahtlose Zugänge für Smartphones und Tablets zum Fahrzeugsystem schafft) noch eine Verkehrszeichenerkennung sowie das Navi Pro bestellen – was den Preis sofort um stolze 1650 Euro erhöht.

In Sachen Sonderausstattung ist der XC40 kundenfreundlicher

Volvo XC40
Etwas günstiger: Wer den XC40 aufrüsten will, kommt billiger davon als beim Evoque.
Oder: Das Rundum-Kamerasystem benötigt andere Innen- und Außenspiegel, letztlich zahlt der Kunde statt 460 Euro 1169 Euro. Volvo dreht weniger stramm an der Preisschraube. Die Smartphoneanbindung (Apple und Android) zum Beispiel lässt sich gegen Zuzahlung von 360 Euro darstellen. Auch in Sachen Assistenz lässt der XC40 "Einzellösungen" zu: Das Intellisafe-Surroundsystem (sichert das Auto gegen Heckunfälle ab) z. B. kostet 540 Euro. So oder so: Exposé und Wirklichkeit klaffen ja immer weit auseinander. Wir haben die beiden Edel-SUVs also lieber ausgiebig besichtigt und mit großer Mannschaft Probe bewohnt. Im Großen und Ganzen ähneln sich die Objekte sehr. Beide kommen auf ein ähnlich gutes Raumangebot, die Ausstattung ist hochwertig. Im Range fahren serienmäßig Ledersitze mit, dafür hat der Volvo ein System an Bord, das mögliche Folgen für die Passagiere nach Abkommen von der Straße abschwächt (Run-off Road Protection).

Das gediegenere SUV ist der Range Rover Evoque

Range Rover Evoque
Für die Langstrecke: Mehr Platz und besser ausgeformte Sitze machen den Evoque zum Reise-SUV.
Am Ende sehen wir in Sachen Wohnwert den Range Rover leicht vorne. Zwar engt die breite Mittelkonsole die Bewohner gefühlt etwas ein. Auch der auf das Armaturenbrett aufgesetzte Buckel (hier wohnt die Technik des Head-up-Displays) schränkt das subjektive Raumgefühl ein. Doch sowohl mehr Platz als auch die liebevoller ausgeformten Vordersitze sorgen für gediegeneren Langstreckenkomfort. Schade, dass die Seitenführung der beiden Vordersitze nur aus zwei sehr tief und somit in die unteren Rippen stupsenden Wangenpolstern besteht. Im Volvo müssen Passagiere dagegen mit einer flachen Rückbank klarkommen, dürfen dafür immerhin mit größeren Gepäckstücken einziehen. Schwerer dürfen die Packstücke aber nicht sein. Masse ist nämlich das Metier des Range. Nicht nur beim Malochen. Auch er selbst bringt mehr auf die Waage.
Das Fazit von Jan Horn: "Einerseits sind die Motoren eine Bereicherung – Evoque und XC laufen beide schnell und sehr kultiviert. Der hohe Verbrauch bildet das Gegengewicht. Besser macht's der Range." Wie die beiden schicken SUVs fahren, sehen Sie in der Bildergalerie.