Grandtour – so nennt Renault seine Kombimodelle. Klingt ja auch nett: so schön stylisch, so froonssösisch, nach Fernreise und viel Platz, nach einem feinen großen Gleiter. Auch der neue Clio trägt diesen vielsagenden Beinamen. Wie jetzt – dat kleine Dingens? Frevel! Oder doch passend? Wie gut das geschrumpfte Lasteselchen im Alltag zu gebrauchen ist, klärt der AUTO BILD-Vergleich nach Punkten.

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Renault Clio Grandtour
Nur auf den ersten Blick teuer: Für 19.100 Euro bietet der Clio alles, was einen Kombi so richtig adelt.
Der neue Minilaster Clio trifft auf den bewährten Skoda Fabia Combi. Sowohl für den neuen Clio als auch für den Fabia gilt schließlich: Der deutlich herausgestreckte Kombi-Po schafft genügend Raum für alles Sperrige, dank sparsamer Dieselmaschine unter der Haube sollten sich auch die Kosten in Grenzen halten. Der Clio Grandtour kostet als dCi 90 Start&Stop mindestens 19.100 Euro. Dafür bietet er alles, was einen Kombi so richtig adelt. Eine Dachreling (sogar verchromt) erlaubt Transporte im Obergeschoss, ein verstellbarer Ladeboden beschert zusätzliche Variabilität, eine asymmetrisch klappbare Fondlehne gehört ab Werk dazu, und die Beifahrersitzlehne lässt sich komplett flach legen. Und zusätzlich gibt es auch noch eine Portion Luxus: Lederlenkrad, Klimaanlage, Radio-Navigationssystem, 16-Zoll-Designräder, Temporegler – alles bereits serienmäßig verbaut.

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Skoda Fabia Combi
Beim Ladevolumen vorne: Der Fabia-Kofferraum schluckt gut 50 Liter mehr als der des Clio Grandtour.
Den besonderen Chic gibt es ab Luxe quasi gratis obendrauf. Hochglänzender Klavierlack fasst den Bordmonitor ein, feine Applikationen schmücken das Lederlenkrad, ein frech hervorstehender Heckspoiler verziert die hintere Dachkante. So charmant verpackt kaum ein anderer Hersteller einen Kleinwagen. Im Preislisten-Abgleich mit dem Fabia wirkt der Clio auf den ersten Blick jedoch besonders teuer – den Skoda gibt es nämlich als 1.6 TDI bereits für 15.840 Euro. Aber Achtung: Leider fehlt dem Tschechen dann auch einiges an Ausstattung. Um überhaupt an das hohe Niveau des Renault heranzureichen, muss der Käufer schon die höchste Ausstattungslinie Fabia Elegance wählen – das erhöht den Grundpreis auf 19.040 Euro. Teile der oben erwähnten Kombi-Accessoires (Dachreling, Doppel-Ladeboden) kosten dann noch mal rund 300 Euro. Dazu kommen 16-Zoll-Räder (160 Euro) und das Navigationsradio (990 Euro, gibt es erst ab Ambition). Was den scheinbaren Preisnachteil des Renault so ziemlich ausgleicht.
 
Der Clio überragt den Fabia um wenige Zentimeter, dennoch fehlt ihm im Vergleich Raum: Auf der Fondbank des Renault sitzen Erwachsene beengter, der Einstieg fällt wegen des engeren Türausschnitts schwerer, vor den Knien kneift es, über den Köpfen fehlt ebenfalls Luft. Der Kofferraum des Fabia schluckt zudem gut 50 Liter mehr – etwa einen prall gefüllten Bordtrolley. Dafür geht es im Renault funktionaler zu. So lässt sich zum Beispiel die Rücklehne einfacher flach legen, der klappbare Beifahrersitz ist eine enorme Erleichterung, falls lange Ladung mit muss.
Weitere Details zum Vergleich der kleinen Kombis gibt es in der Bildergalerie.