Kleinwagen können vieles sein: vernunftorientiert, praktisch, preisgünstig, sparsam. Oder einfach chic. Was für das Gros der knuffigen Allzweckbegleiter gilt, ist für eine spezielle Art der kleinen Flitzer dagegen eher unwichtig. Denn sie wollen Spaß bringen wie die Großen, predigen weder Verzicht noch Vernunft und haben sich ganz der lustvollen Art der Fortbewegung verschrieben. Im Falle unseres Testtrios buhlen die sportlichen Aushängeschilder der jeweiligen Modellreihe mit Vierzylinder-Turbotriebwerken um die Gunst der Käufer, die mit 200 PS (Peugeot, Renault; VW: 180 PS) bei überschaubarem Leergewicht zwischen 1200 und 1300 Kilogramm ordentlich Laune machen.
VW Polo GTI
VW Polo: Kleinster Hubraum, geringster Verbrauch und der zweitbeste 100er-Sprint im Vergleich.
Motorisch beschreiten alle drei ähnliche Wege in Richtung Ziel: Aufgeladene Vierzylinder mit mehr (Renault: 1618 cm³, Peugeot 1598 cm³) oder weniger (VW: 1390 cm³) Hubraum sind das Mittel der Wahl, um Sportlichkeit zu erzeugen, ohne dabei den Verbrauch völlig außer Acht zu lassen. Bei allen dreien werden ausschließlich die Vorderräder angetrieben. Die Fahrleistungen sind mehr als vorzeigbar: Mit 6,6 Sekunden erreicht der Peugeot knapp die Pole-Position beim Sprint auf 100 km/h, der Polo GTI nimmt sich eine Zehntel-, der Renault zwei Zehntelsekunden mehr Zeit. Ähnlich eng beieinander liegen die drei flotten Minis bei der erreichbaren Höchstgeschwindigkeit.
Peugeot 208 GTI
Peugeot 208: Die zweifarbigen Leichtmetallräder "Carbone" sind serienmäßig.
Hier legt der Peugeot mit 230 km/h den Bestwert (alle Angaben: Hersteller) vor, dicht gefolgt vom Polo GTI mit 229 km/h und dem Renault Clio RS mit 225 km/h. Die Kleinen haben also genügend Mumm, um auch längere Autobahnfahrten flott und kurzweilig zurücklegen zu können. Die gemessenen Fahrleistungen spiegeln auch den subjektiven Eindruck wider, den die drei Kontrahenten vermitteln. Am lebendigsten erscheint der Peugeot, der mit 1210 Kilogramm auch das niedrigste Gewicht mit sich herumschleppt, gefolgt vom unspektakulär schnellen Polo (1238 Kilo) und dem ebenso gediegen fixen Renault Clio RS, der mit 1304 Kilogramm das obere Ende in diesem Vergleich setzt.
Renault Clio RS
Renault Clio: Der Clio RS ist nur mit Sechsgang- Doppelkupplungsgetriebe zu haben.
Dass sich das Ende der Handschaltung mittlerweile auch im Kleinwagensegment ankündigt, demonstrieren zwei der Testteilnehmer ebenfalls. Einzig der Peugeot 208 GTi ist als Handschalter zu haben. Bei Renault und VW gibt es für die sportlichen Aushängeschilder der Polo- und Clio-Reihe dagegen keine Handschaltung mehr. Abgesehen davon, dass man dem Kunden so eine Option aus der Hand nimmt, muss das nichts Negatives sein, wie etwa der VW Polo zeigt. Sein siebengängiges Doppelkupplungsgetriebe macht exakt, was es soll, und das schneller, als man es mit einer Handschaltung hinbekäme; auch im Automatikmodus lässt es keine Klagen aufkommen. Nicht so gut gelungen – oder abgestimmt – ist dagegen das sechsgängige Doppelkupplungsgetriebe des Clio RS.
Wie der Vergleich der drei Kampf-Zwerge ausgeht, erfahren Sie oben in der Bildergalerie.

Fazit

Die wilden Jahre sind offenbar vorüber. Die kleinen Sportler sind erwachsen geworden und stellen betonte Sportlichkeit zugunsten ausgewogener Allroundtalente hintenan. Vor allem Peugeot 208 GTi und VW Polo GTI bieten viel Komfort, allein der Clio hat ein ausgeprägteres Sportler-Gen, legt die schnellste Rundenzeit hin. Doch der Peugeot ist nur unwesentlich langsamer, zeigt dem Clio auf der Geraden die Rücklichter und ist zudem noch günstiger. Ohne Schwächen und rundum solide fährt der Polo GTI auf den zweiten Platz.