Forfour und Twingo sind so etwas wie Zwillinge. Unterm Kleid: identische Technik. Ist eine Kaufentscheidung also nur Geschmackssache? Das klärt der erste Vergleich der beiden.
Wie war das mit den inneren Werten? Auf sie kommt es an. Na, dann wird das hier wohl der kürzeste Vergleichstest der AUTO BILD-Geschichte. Smart Forfour gegen Renault Twingo: unentschieden. Denn die beiden ticken so gleich wie zwei Atomuhren. Schließlich teilen sie sich sowohl Konzept (dank Heckantrieb extrem wendiger wie kurzer Kleinwagen mit fünf Türen) als auch die Technik. Motoren, Getriebe, Bremsen, Fahrwerk – alles eine Soße. Zusammengerührt in einer Autofabrik im slowenischen Novo Mesto.
Aus seinem Plus an Länge macht der Twingo nicht mehr Platz
Der Twingo streckt sich zehn Zentimeter mehr als der forfour. Mehr Platz hat er deswegen aber nicht.
Dabei stecken die Arbeiter einen Mix aus Renault-Material und Smart-Komponenten auf dem gleichen Produktionsband zusammen. Am Ende kommen unterschiedliche Blechhüte drauf. Diese Verpackung ist jedoch Geschmackssache. Also: Vergleich fertig. Tschüs! Moooment: So einfach machen wir uns es dann doch nicht. Beim Autokauf zählen nämlich doch noch andere Dinge. Hier geht es auch ums Geld. Wo bekomme ich wie viel Auto für mein Erspartes? Außerdem dürften sich die beiden in Nuancen eben doch unterscheiden. Der Smart ist schließlich schwerer. Der Renault ist zehn Zentimeter länger. Der Smart hat vier, der Renault fünf Sitzplätze. Na also, es läppert sich. Genug, um im ersten Vergleichstest nicht nur auf die inneren Werte zu achten. Zurück zu den äußerlichen Unterschieden: Der Renault ist länger. Also mehr Radstand für sanfteres Federn, mehr Platz für Mann und Material?
Klug gemacht: Im forfour gefällt der intelligent aufgebaute Innenraum – vor allem in Reihe zwei.
Nix da, die zusätzliche Länge verpufft in minimal üppigeren Überhängen. Der Renault schleppt schlicht eine längere Plastiknase mit sich herum. Für den Fahrkomfort bedeutet das also: Beide Autos verarbeiten schlechte Straßen quasi gleich gut. Das machen sie sehr ordentlich (für Kleinwagen), allenfalls ein leicht spröder Unterton beim Abrollen fährt mit. Auch die Platzverhältnisse sind im Prinzip identisch. Kleiner Vorteil Smart: Dessen Innenraum haben die Entwickler intelligenter aufgebaut. So lässt sich der Beifahrersitz auch in den vorderen Rasten der Verstellung noch nutzen – mit entsprechend zusätzlichem Platz im Fond. Außerdem kippen die Sitzkissen bei Nichtgebrauch elegant nach unten – das ergibt hinter den Vordersitzen zusätzlichen Platz für sperrige Ladung (die durch weiter öffnende Türen bugsiert werden kann). Nachteil dieser Sitzklapplösung: Die Mechanik aus Blechprofilen zwischen den Polstern sieht billig aus, zudem ist sie scharfkantig, Kinderhände können sich hier verletzen.
Weitere Kleinigkeiten, die im täglichen Umgang nerven: Die hellen Rahmen der Luftdüsen spiegeln sich in der Frontscheibe, die Taster für die E-Fensterheber sind mäßig erreichbar. Beim Twingo kommen noch unpraktische hintere Türöffner sowie zu tief angebrachte Schalter (zum Beispiel für den Spurhalteassistenten) hinzu. Und noch ein Renault-Manko, wenn auch nur ein kleines: Er bremst etwas verhaltener als der Smart.
Besonders sparsam sind die beiden Konkurrenten nicht
Turbo-Zuschlag: Renault Twingo und Smart forfour gönnen sich fast sechs Liter auf 100 Kilometer.
Die Motoren der beiden arbeiten prinzipiell kultiviert und unerwartet kräftig. Ein Turbo pustet den 0.9ern ordentlich Leben ein. Auffällig: Im Twingo läuft die 90 PS starke Maschine etwas ruhiger – und seine Schaltung flutscht geschmeidiger durch die Ganggassen. Im Smart stört eine unangenehme Brummfrequenz beim Fahren mit wenig Drehzahl. Besonders sparsam sind beide Dreizylinder nicht. Auf der AUTO BILD-Normrunde schleichen sie sich an die Sechs-Liter-Marke heran. Auch sonst zeigen sie kaum Großzügigkeit, rücken entsprechend kaum Ausstattung heraus. Im Renault gibt es zum Beispiel eine Start-Stopp-Automatik nur mit zusätzlicher Ausstattung, eine Klimaautomatik ausschließlich für das Top-Modell Luxe – das sogar noch gegen Aufpreis. Smart liefert so etwas im Cool+Sound-Paket ab 1100 Euro. Allerdings: Der Forfour kostet auch mehr. In unserer Konfiguration mit 90 PS starkem Turbobenziner rund 3500 Euro zusätzlich. Auch ein Wert.
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Der Smart forfour gewinnt diesen ersten Vergleich gegen den Twingo. Das bessere Angebot ist er nicht – denn im Grunde kostet er zu viel. Er fährt auch nicht besser, immerhin bremst er sicherer. Allerdings kann er multimedial glänzen, wirkt moderner ausgestattet. Ein wichtiger Aspekt in dieser Liga.
Zwillinge im Vergleich: Smart forfour und Renault Twingo sehen sich nicht unbedingt ähnlich, tragen unterm Blechkleid aber identische Technik. Wo bekommt man mehr Auto fürs Geld?
Bild: Roman Raetzke
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Äußerlicher Unterschied: Der Renault ist länger. Also mehr Radstand für sanfteres Federn, mehr Platz für Mann und Material?
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Nix da, die zusätzliche Länge verpufft in minimal üppigeren Überhängen. Der Renault schleppt schlicht eine längere Plastiknase mit sich herum. Für den Fahrkomfort bedeutet das also: Beide Autos verarbeiten schlechte Straßen quasi gleich gut, ...
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... das machen sie sehr ordentlich (für Kleinwagen), allenfalls ein leicht spröder Unterton beim Abrollen fährt mit.
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Auch die Platzverhältnisse sind im Prinzip identisch. Gegenüber dem Twingo ...
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... hat der Smart einen kleinen Vorteil: Dessen Innenraum haben die Entwickler intelligenter aufgebaut. So lässt sich der Beifahrersitz auch in den vorderen Rasten der Verstellung noch nutzen, ...
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... mit entsprechend zusätzlichem Platz im Fond. Außerdem kippen die Sitzkissen bei Nichtgebrauch elegant nach unten, ...
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... das ergibt hinter den Vordersitzen zusätzlichen Platz für sperrige Ladung, die durch weiter öffnende Türen bugsiert werden kann. Nachteil der Sitzklapplösung: Die Mechanik aus Blechprofilen zwischen den Polstern sieht billig aus, zudem ist sie scharfkantig, Kinderhände können sich hier verletzen.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
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Weitere Kleinigkeiten, die im täglichen Umgang nerven: Die hellen Rahmen der Luftdüsen spiegeln sich in der Frontscheibe, die Taster für die E-Fensterheber sind mäßig erreichbar.
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Beim Twingo kommen noch unpraktische hintere Türöffner ...
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... sowie zu tief angebrachte Schalter (zum Beispiel für den Spurhalteassistenten) hinzu.
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Wer den größeren Kofferraum will, der muss zum Twingo greifen: Der Renault verpackt 219 Liter, ...
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... während der Smart bereits bei 185 Litern an seine Kapazitätsgrenze stößt. Beim Maximalvolumen ist der Unterschied jedoch nur marginal: Hier verliert der forfour mit 975 zu 980 Liter gegen den Twingo.
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Unfall beim Smart? Nein, so sieht es aus, wenn Wischwasser nachgefüllt werden soll. Die Fronthaube wird ausgehakt, dann hochgehoben.
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Ideallösung im Twingo? Immerhin lassen sich die Haubenverriegelungen abschließen. Dennoch ist die Befestigung außerordentlich fummelig.
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Die Motoren der beiden arbeiten prinzipiell kultiviert und unerwartet kräftig. Ein Turbo pustet den 0.9ern ordentlich Leben ein.
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Auffällig: Im Twingo läuft die 90 PS starke Maschine etwas ruhiger, ...
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... und seine Schaltung flutscht geschmeidiger durch die Ganggassen.
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Im Smart stört eine unangenehme Brummfrequenz beim Fahren mit wenig Drehzahl.
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Besonders sparsam sind beide Dreizylinder nicht. Auf der AUTO BILD-Normrunde schleichen sie sich an die Sechs-Liter-Marke heran.
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Auch sonst zeigen sie kaum Großzügigkeit, rücken entsprechend kaum Ausstattung heraus. Im Renault gibt es zum Beispiel eine Start-Stopp-Automatik nur mit zusätzlicher Ausstattung, ...
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... eine Klimaautomatik ausschließlich für das Top-Modell Luxe – das sogar noch gegen Aufpreis.
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Smart liefert so etwas im Cool+Sound-Paket ab 1100 Euro. Allerdings: Der Forfour kostet auch mehr. In unserer Konfiguration mit 90 PS starkem Turbobenziner rund 3500 Euro zusätzlich.
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Platz zwei mit 449 von 750 Punkten: Renault Twingo TCe 90 – fahren auf Smart-Niveau, dabei viel günstiger. Trotzdem bleibt nur die Silbermedaille.
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Platz eins mit 457 von 750 Punkten: Smart forfour – sein Plus an Ausstattung (z. B. Top-Navi, ein Knieairbag) bringt ihm den Sieg.
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Das Fazit von Jan Horn: "Der Smart forfour gewinnt diesen ersten Vergleich gegen den Twingo. Das bessere Angebot ist er nicht – denn im Grunde kostet er zu viel. Er fährt auch nicht besser, ...
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... immerhin bremst er sicherer. Allerdings kann er multimedial glänzen, wirkt moderner ausgestattet. Ein wichtiger Aspekt in dieser Liga."