Es war das erste Mal. Und es ist noch gar nicht so lange her. Nach 25 Berufsjahren und gefühlt mehreren Tausend Anfragen der Art "Welches Auto soll ich kaufen?", brachte meine Sandkastenfreundin Brita mich dennoch kurz aus der Fassung. "Welches Auto soll ich kaufen, also E-Auto?" Einen Moment lang dachte ich an Kurzschluss und die Auskunft "Gar keins", konnte den Blackout aber verhindern. Denn je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer zeichnete sich die Antwort ab: "Warum eigentlich nicht!"

100 Kilometer Reichweite sind die Mindestanforderung

Renault Zoe Smart EQ fortwo VW e-Up
Kleine Stromer im Vergleich: Smart EQ fortwo, Renault Zoe und VW e-Up taugen auch zum Pendeln.
Dazu müssen Sie wissen, dass Brita bei Lübeck wohnt. Schickes Einfamilienhaus, im Carport neben dem Dienstwagen ihres Mannes ein kleiner Corsa. Der bringt Brita zur Arbeit kurz vor den Toren Hamburgs, 50 Kilometer hin und 50 Kilometer wieder zurück. Klappt prima. Lässt sich aber auch gut mit einem Elektroauto erledigen, oder? Spannende Frage, die zu dieser Geschichte führte. Welcher Stromer schafft es, Britas Bedürfnisse wirklich zu befriedigen? Oder allgemeiner: Wie viel E-Mobil braucht ein Pendler zum Glücklichsein?  Drei Kandidaten haben wir für Brita und ihre Pendlerkollegen ausgewählt. Alle mit sauberem Elektroantrieb, volksnah und nicht überkandidelt wie etwa ein Tesla, sonst aber grundverschieden.

Mit 35.900 Euro langen die Franzosen richtig zu

Renault Zoe
Vollwertig: Der Zoe fordert kaum Kompromisse, was sich Renault aber auch gut bezahlen lässt.

Klein, wendig und am günstigsten: der Smart EQ fortwo – die ideale Besetzung für Singles ohne Anspruch auf Firmenparkplatz. Ausdauernd, geräumig, dafür aber auch am teuersten: der Renault Zoe mit 41-kWh-Akku – ein ernst zu nehmender Zweitwagen für Familien. Und genau zwischen diesen beiden Elektro-Minis positioniert sich schließlich der VW e-Up – trifft der kleine Wolfsburger damit am Ende womöglich die goldene Mitte? Im Selbstversuch haben wir die Antworten herausgefahren. Nach Ermittlung von Verbrauch und Reichweite sowie dem Check der Ladezeiten können wir jetzt guten Gewissens Empfehlungen aussprechen – nicht nur für Brita.
Die Details zum Vergleich und unsere Empfehlung gibt es in Bildergalerie.

Fazit

Erstaunlich, wie weit die kleinen Stromer bei sinniger Fahrweise kommen. Der Smart empfiehlt sich für Alleinreisende im urbanen Umfeld, der VW taugt auch für die Fahrgemeinschaft, der Zoe kann als Zweitwagen für Familien überzeugen. Was alle drei aber ausbremst, sind die enorm hohen Preise. Die müssten um 50 Prozent runter.