Schnelle Diesel-Kombis im Vergleich
Vier Express-Pakete

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Der brandneue Toyota Avensis lässt die Muskeln spielen. Aber kann er uns auch beeindrucken? AUTO BILD vergleicht die PS-starke Dieselversion mit VW Passat Variant, Ford Mondeo Turnier und Mazda6 Sport Kombi.
Er war ja kein schlechtes Auto, der alte Toyota Avensis. Tüchtig, zuverlässig, alles dran, viel drin. Aber wissen Sie noch, wie er aussah? Nein? Dann sind Sie nicht allein. Denn genau das war sein Problem – anregend wie ein Glas Wasser auf Rädern war er. Es soll Leute geben, bei denen genügte das Wort "Avensis" als Schlafmittel. Und die Hardcore-Autofans ließ er so kalt, dass sie Gänsehaut bekamen. Den Modellplanern von Toyota blieb das offenbar nicht verborgen, das beweist beim neuen Avensis schon der Prospekt. Dort strapazieren die Texter neuerdings den Begriff "Charakter", bei Toyota bisher eher ein Fremdwort. Was ist passiert? Ein Blick auf den Neuen klärt uns auf: Es muss die Form sein. Toyota erlaubte es seinen Stilisten, sich mal aus dem Fenster zu lehnen. Die neue Avensis-Generation kommt breitschultrig daher, mit modisch hochgezogenen Flanken und kantigem Gesicht. Ein bisschen Lexus schwingt da mit, was ja kein Fehler ist.
Beim neuen Avensis schwingt ein Hauch von Edelfrachter mit
Und wenn er wie hier als "Combi" auftritt, dann schwingt doch gleich auch noch ein Hauch von Edelfrachter mit. Also: So neutral bis nichtssagend wie bisher sieht er nicht mehr aus, der Avensis. Zum ersten Test rollt der Avensis mit dem vorbildlich sauberen 2,2-Liter-Diesel inklusive Speicherkatalysator ("D-CAT") und 177 PS an. Den gibt es nur in der luxuriösen "Executive"-Ausstattung, was den Preis auf 32.350 Euro treibt. Eine stolze Summe, die bedeutet, dass die versammelten Konkurrenten in der jeweiligen Basisversion günstiger zu haben sind. Ford schickt den Mondeo Turnier 2.2 TDCi (175 PS, ab 30.400 Euro), Mazda den 6 Sport Kombi 2.2 MZR-CD (185 PS, ab 29.800 Euro) und VW den Passat Variant 2.0 TDI (170 PS, ab 30.250 Euro) ins Rennen. Wer mehr ausgeben möchte als den Listenpreis, muss in dieser Preisregion nicht verzichten: Jeder der Kandidaten bietet genügend Extras und Pakete. Fahrtechnisch relevant sind beim Ford-Testwagen das Sportfahrwerk samt 18-Zoll-Rädern und beim VW das DCC-Fahrwerk (adaptive Dämpfer) plus 17-Zoll-Räder – Optionen, die im Testpreis eingerechnet sind und der Vergleichbarkeit dienen.
Das Fazit von AUTO BILD-Redakteur Wolfgang König
Der Charakter, den Toyota dem Avensis anerzog, beschränkt sich auf das Äußere. Da zeigt er Profil. Dass es zugleich polarisiert, muss kein Fehler sein. Der neue Avensis ist fraglos besser als sein Vorgänger. Er ist sicher, in dieser Version am besten ausgestattet, und sein Motor gilt als der zurzeit sauberste Diesel. Dafür patzt das teuerste Auto beim Kofferraum und im Fahrkomfort – in der Klasse der Express-Frachter ein böser Mangel. Seinen Namen trägt der Mazda6 Sport Kombi zu Recht: Er glänzt durch agiles Wesen, starken Motor und den variablen Kofferraum. Dem geräumigen, dynamischen Ford verhagelt nur das Kostenkapitel den Sieg. Eine Schwäche, die der Passat sich in diesem Vergleich nicht leistet – deshalb siegt der ausgewogene, hochwertige Variant auch aufgrund seines geringen Wertverlusts.
Weitere Details zu den vier schnellen Dieselkombis finden Sie in der Bildergalerie, den kompletten Artikel mit allen Tabellen als Download im Heftarchiv.
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