Skoda Octavia Scout: Gebrauchtwagen-Test
Wie haltbar ist der Volks-Kombi?

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Die dritte Generation des Skoda Octavia ist ausgelaufen. Gut für Schnäppchenjäger! Der Octavia als Scout mit Allrad im Gebrauchtwagentest.
Du bist alles, was ich will! Zu dieser emotionalen Feststellung ließ sich eine Kollegin nach einer längeren gemeinsamen Dienstfahrt hinreißen. Sie meinte leider nicht mich, sondern den Skoda Octavia, der sich anno 2016 noch im Dauertest-Fuhrpark von AUTO BILD befand. Nachvollziehbar, der Tschechen-Kombi muckte über 100.000 Kilometer nicht einmal ernsthaft auf und fühlte sich stets wie der bessere Golf an: komfortabel, schnell, die Bedienung sehr durchdacht und – vor allem angesichts der Abmessungen – mit verdammt viel Platz gesegnet. Den bescheidenen Auftritt und die generell eher unaufgeregte Art des Octavia muss man hingegen mögen. "Wie ein guter, verlässlicher Kumpel, von dem man aber keinen Sex will" – so beschreibt die Vorbesitzerin den Charakter des weißen Skoda Octavia Scout. Bei dem erst zwei Jahre alten Allrad (Serie beim Scout) handelt es sich um einen Re-Import aus Schweden. Dadurch netterweise mit an Bord: eine in unseren Breitengraden eher selten anzutreffenden Standheizung. In nur 25 Monaten hat die Vorbesitzerin beinahe unser Dauertest-Pensum absolviert. Nach etwas mehr als 96.000 Kilometern gab es auch bei ihrem "Octi" so gut wie keine Auffälligkeiten, geschweige denn einen Ausfall.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Das Plus an Bodenfreiheit beträgt beim Scout nur drei Zentimeter

Der 184-PS ist nicht nötig, denn der 150-PS-TDI schiebt kräftig genug an und darf überraschenderweise sogar 200 Kilo mehr ziehen.
Überblick: Alles zum Skoda Octavia
Einiges spricht für den modellgepflegten Octavia

Ab dem Facelift ließ sich für den Octavia das Verstellfahrwerk DCC ordern, das den Tschechen komfortabler abrollen lässt.
Der Startknopf ist nicht sehr zuverlässig
Als eine der wenigen Schwachstellen entpuppt sich der Starterknopf, der häufig anstelle eines normalen Zündschlosses verbaut ist. Im Dauertest deutete sich ein baldiger Defekt an, nachdem immer mehr Fingerdruck aufgewendet werden musste, um den Octavia zum Zünden zu überreden. Ähnliches erlebten wir auch im Dauertest des Skoda Kodiaq, wo der Anlasser am Ende nur nach etwa jedem fünften Drücker zum Dienst überredet werden konnte. Ein Werkstattmitarbeiter erklärte, dass "die Dinger reihenweise ausfallen". Der Schalter kostet etwa 40 Euro, ist in 20 Minuten getauscht, lässt den Skoda aber im Extremfall liegen bleiben. Immerhin kündigt sich der Schaden in der Regel aber an, bevor es zum Komplett-Ausfall kommt. Von dieser Macke abgesehen ist der Octavia aber vor allem eins – sehr ausgereift. Uns bleibt daher nur eine Frage: Was will man mehr?
Fazit von Stefan Novitski: Mit dem Kauf sollte man sich noch etwas gedulden, bis der Nachfolger auf die Preise der dritten Generation drückt. Beim Scout stets prüfen: Wie hart wurde der Wagen vom Vorbesitzer rangenommen? Urteil: 4,5 von fünf Punkten.
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