Diesel um 2,6 Cent, Benzin um 2,7 Cent: Kraftstoff in Deutschland ist in der vergangenen Woche erneut günstiger geworden. Hauptgrund dafür ist der erneut gesunkene Rohölpreis. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt rund 75 Dollar – und damit zwei Dollar weniger als in der Vorwoche und sogar neun Dollar weniger als Anfang März.
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Minutengenauer Spritpreis-Check

So steht der Spritpreis an Tankstellen in der Umgebung!

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Laut ADAC-Auswertung vom 22. März 2023 kostet der Liter Super E10 derzeit im bundesweiten Mittel 1,735 Euro, Diesel ist durchschnittlich für 1,695 Euro an deutschen Tankstellen zu haben. Nach Angaben des Automobilclubs war Diesel zuletzt am 24. Februar 2022 günstiger – der Tag, als der Ukraine-Krieg begann. Auch Super E10 befindet sich in etwa auf dem damaligen Preisniveau, war zwischenzeitlich aber noch billiger als jetzt. (Hier gibt's wertvolle Spritspartipps!)

Wie teuer war Kraftstoff im Februar 2023?

Im Februar war Diesel im Vergleich zu Superbenzin um 9 Cent erschwinglicher geworden. Laut Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken (gehört zur AUTO BILD-Gruppe) kostete ein Liter Diesel im bundesweiten Schnitt rund 1,7645 Euro. Das waren 8 Cent weniger als im Vormonat und ein Bestwert seit einem Jahr. Der Preis für Super E10 hingegen kletterte um einen Cent nach oben auf 1,7603 Euro. Der Unterschied beträgt also nur noch 0,42 Cent pro Liter.

Darum war Diesel lange teurer als Benzin

Hauptgrund dafür, dass Diesel lange sehr viel teurer war als Superbenzin, war der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der eine dauerhaft hohe Nachfrage nach Heizöl auslöste, wie Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken, erläutert. Zudem griff die Industrie verstärkt auf Diesel als Gasersatz zurück.
Eine ukrainische Flagge flattert vor dunklem Wolkenhimmel im Wind.
Der unsäglich russische Angriffskrieg in der Ukraine hatte eine weltweite Energiekrise und steigende Kraftstoffpreise zur Folge.
Bild: DPA
Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre war Diesel wegen der niedrigeren Besteuerung im Schnitt gut 15 Cent günstiger als E10. Im Oktober 2022 ging die Preisschere zwischen Super E10 und Diesel aber auf fast 20 Cent zuungunsten von Diesel auseinander. Ende Januar 2023 war die Schere wieder auf wenige Cent pro Liter zusammengegangen.

Was kostet Benzin aktuell in Europa?

Wer langsam an die Planung seiner nächsten Urlaubsreise denkt oder nahe der deutschen Grenze wohnt, den dürften die Spritpreise im nahegelegenen europäischen Ausland interessieren.

Spritpreise im europäischen Ausland

Land
Literpreis Super
Literpreis Diesel
Abzweigung
Belgien
Abzweigung
Abzweigung
Dänemark
Abzweigung
Abzweigung
Deutschland *
Abzweigung
Abzweigung
Frankreich
Abzweigung
Abzweigung
Griechenland
Abzweigung
Abzweigung
Italien
Abzweigung
Abzweigung
Kroatien
Abzweigung
Abzweigung
Luxemburg
Abzweigung
Abzweigung
Niederlande
Abzweigung
Abzweigung
Österreich
Abzweigung
Abzweigung
Polen
Abzweigung
Abzweigung
Portugal
Abzweigung
Abzweigung
Schweden
Abzweigung
Abzweigung
Schweiz **
Abzweigung
Abzweigung
Slowakei
Abzweigung
Abzweigung
Slowenien
Abzweigung
Abzweigung
Spanien
Abzweigung
Abzweigung
Tschechien
Abzweigung
Abzweigung
Ungarn
Abzweigung
1,70 Euro
1,95 Euro
1,76 Euro
1,90 Euro
1,90 Euro
1,86 Euro
1,47 Euro
1,57 Euro
1,82 Euro
1,57 Euro
1,50 Euro
1,67 Euro
1,78 Euro
1,85 Euro
1,57 Euro
1,37 Euro
1,63 Euro
1,58 Euro
1,60 Euro
1,69 Euro
1,75 Euro
1,76 Euro
1,83 Euro
1,72 Euro
1,85 Euro
1,65 Euro
1,58 Euro
1,68 Euro
1,68 Euro
1,56 Euro
1,53 Euro
2,06 Euro
2,04 Euro
1,55 Euro
1,56 Euro
1,63 Euro
1,55 Euro
1,66 Euro
Beim Vergleich fällt auf, dass sich der Tanktourismus aktuell mit wenigen Ausnahmen – wenn überhaupt – in Richtung (Süd-)Osten lohnt. In Richtung Norden (Dänemark) oder Westen (Frankreich) kann es teils deutlich teurer werden. Allerdings sind die Preise laut ADAC nur als Größenordnung zu verstehen und nicht 1:1 mit Deutschland vergleichbar. Zudem können auch im Ausland zum Teil starke regionale Unterschiede herrschen.

2022 war das bislang teuerste Tankjahr

Auch wenn sich zum Jahresende hin die Lage wieder deutlich entspannte, war 2022 Kraftstoff in Deutschland insgesamt so teuer wie nie. "Trotz des dreimonatigen Tankrabatts im Sommer war 2022 das teuerste Tankjahr seit Start unserer regelmäßigen ganzjährigen Auswertungen im Jahr 2013", sagte Branchenexperte Steffen Bock.
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Laut Clever-Tanken-Auswertung kostete der Liter Super E10 im Durchschnitt etwa 1,8645 Euro, also rund 34 Cent mehr als im Jahr 2021. Diesel wurde im Jahresvergleich noch viel teurer: Für einen Liter mussten im Jahresschnitt rund 1,9522 Euro bezahlt werden, das waren satte 57 Cent mehr als im Vorjahr!

März 2022 teuerster Monat, Münchner am ärmsten dran

Den Vogel schoss dabei der März 2022 ab, als kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs der Preis sowohl für Diesel (2,1441 Euro) als auch für Super E10 (2,0697 Euro) deutlich über 2 Euro lag. Im Städte-Ranking belegte München den unrühmlichen Platz eins. Gemessen am Bundesdurchschnitt waren hier beide Kraftstoffsorten (Benzin 1,8879 Euro; Diesel 1,9825 Euro) am teuersten.

Wie setzt sich der Spritpreis zusammen?

Ein großer Teil des Spritpreises in Deutschland sind Steuern und Abgaben. Die Energie- bzw. Mineralölsteuer macht bei Superbenzin 65,5 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es 47 Cent. Theoretisch müsste Diesel also stets knapp 19 Cent günstiger sein. Durch schwankende Preise im Großhandel und Sonderfälle wie den Ukraine-Krieg sieht es in der Realität an der Tankstelle aber oft anders aus.
Spritpreistafel
Derart hohe Spritpreise bekamen Autofahrer vor allem im März 2022 häufig zu sehen.
Bild: DPA
Hinzu kommt seit Jahresbeginn 2021 der CO2-Preis. Der Rest teilt sich auf in den Preis für Rohöl und Kosten für die Weiterverarbeitung, Transport, Tankstellen sowie den Gewinn der Mineralölwirtschaft. Und obendrauf kommt dann noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent.

Wie sich der steigende CO2-Preis auf den Spritpreis auswirkt

Jahr
CO2-Preis/Tonne
Preisaufschlag/Liter Benzin
Preisaufschlag/Liter Diesel
Abzweigung
2021
Abzweigung
Abzweigung
2022
Abzweigung
Abzweigung
2023
Abzweigung
Abzweigung
2024
Abzweigung
Abzweigung
2025
Abzweigung
Abzweigung
2026
Abzweigung
25 Euro
30 Euro
bleibt bei 30 Euro
35 Euro
45 Euro
55 Euro
ca. 7 Cent
ca. 8,4 Cent
-
ca. 9,8 Cent
ca. 12,6 Cent
ca. 15 Cent
ca. 8 Cent
ca. 9,5 Cent
-
ca. 11 Cent
ca. 15 Cent
ca. 17 Cent
Die CO2-Bepreisung war zum 1. Januar 2021 mit 25 Euro je Tonne CO2 gestartet. Die Preise für Benzin waren dadurch um 7,0 Cent pro Liter, die für Diesel um 7,9 Cent gestiegen. 2022 wurde der CO2-Preis auf 30 Euro pro Tonne erhöht. Damit verteuerte sich Super E10 abermals um 1,4 Cent und Diesel um 1,6 Cent. Die dritte Stufe zum 1. Januar 2023 wurde wegen der gestiegenen Energiekosten hingegen um ein Jahr verschoben.

Wie kann man beim Tanken sparen?

Clever-Tanken-Gründer Steffen Bock empfiehlt, vor allem auf den richtigen Zeitpunkt fürs Tanken zu achten: "Gravierender als die Schwankungen an einzelnen Tagen sind die Preissprünge, die wir an Tankstellen über den Tag verteilt beobachten." Diese könnten an derselben Tankstelle schon mal bis zu 15 Cent, in einer Stadt sogar bis zu 22 Cent pro Liter betragen.

Zu welcher Tageszeit sollte man tanken?

Bis zu 12 Cent pro Liter können Autofahrer sparen, wenn sie zur richtigen Tageszeit an die Zapfsäule fahren. Das macht bei einer Tankfüllung von 50 Litern satte 6 Euro aus. Dies gilt für Super E10 wie für Diesel.
Die niedrigsten Tagespreise an den Tankstellen werden laut ADAC-Auswertung vom Juli 2022 zwischen 20 und 22 Uhr erreicht. Aber auch der Zeitraum zwischen 18 und 19 Uhr ist bereits relativ günstig. Teuerster Tankzeitpunkt ist morgens kurz nach 7 Uhr. Zwischen 5 und 11 Uhr schwanken die Preise recht stark und liegen fast immer über dem Niveau des restlichen Tages. Ab Mittag sinken die Durchschnittspreise für Benzin und Diesel in regelmäßigen Wellenbewegungen tendenziell bis gegen 22 Uhr. (So viel Sprit darf man bunkern)