Schöne Kombis heißen Avant, schöne Motoren FSI. Mit dem 210 PS starken 2,8-Liter füllt Audi im A6 jetzt die Lücke zwischen dem 2.4 mit "normaler" Saugrohr-Einspritzung und 177 PS sowie dem 3.2 FSI Direkteinspritzer und 255 PS. Um es vorwegzunehmen: Einen besseren Lückenfüller haben wir schon lange nicht mehr gefahren.

Der in Fahrtrichtung eingebaute V6 begeistert auf Anhieb. Er läuft wie Seide – leise, ungemein elastisch, dabei stets leistungsorientiert und dennoch erstaunlich sparsam. Bei Tempo 50 bummelt er schon ruckfrei im fünften Gang durch die Stadt, bei 60 kann schon der Sechste rein, der natürlich ab 3000 Umdrehungen (ab da stemmen 280 Newtonmeter) richtig sportlich wird und irgendwo bei 6000 erst anfängt abzuschlaffen.
Sahne-Motor: Auch beim 2.8 V6 wird das Bezin jetzt direkt eingespritzt.

Die Spitze wird mit 237 angegeben, der Tacho unseres Testwagens zeigte auch schon mal auf 260. Wichtiger als das Tempo ist natürlich der Verbrauch. Im Mittel rinnen 9,8 Liter Super durch die Düsen. Schneller Blick auf den 29 PS schwächeren Diesel 2.7 TDI, der gibt sich mit acht Litern zufrieden. In beiden Fällen akzeptable Werte für die Wagengröße. Denn die A6 Avant messen ja stattliche 4,93 Meter. Und sie wiegen auch nicht wenig: Der 2.8 FSI stramme 1735, der 2.7 TDI sogar 1865 Kilogramm. Bis zu 1660 Liter fasst das Heck der A6 Avant, egal ob mit oder ohne Allradantrieb. Interessenten des 2.8 müssen auf "quattro" aber noch ein wenig warten. Doch quattro ist eigentlich nicht nötig. Audi hat den Frontantrieb auch so gut im Griff, die 210 PS lassen kein ungutes Lenkgefühl aufkommen, unangenehmes Zerren im Lenkrad beim Anfahren ist ihm ebenfalls fremd.