Test X6/Wrangler/G-Klasse/Defender
Geht's dem BMW X6 jetzt dreckig?

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AUTO BILD hat das neue Mode-SUV BMW X6 in den Härtetest gegen die Meister ihres Fachs geschickt. Jeep Wrangler Unlimited, Mercedes G 320 CDI und Land Rover Defender gaben sich die Ehre. Tatort: eine Schlammgrube in der Lausitz.
Sind wir ehrlich, vor allem geht es doch ums Image. Ob Steinzeitkraxler oder hippes SUV, ob Land oder BMW X6 – cool muss es sein, das Allradtier, ein Hauch von Freizeit und Abenteuer muss mitschwingen, tough müssen die Geräte aussehen. Und das tun sie auch. Die Auswahl, die sich vor der Semperoper in Dresden versammelt, ist SUV-mäßig erste Sahne. Stilbildend alle vier – nur dass drei von ihnen rumstehen, als würden sie lieber Bäume ausreißen, während der BMW X6 hier auf dem Opernplatz den Salonlöwen gibt. Wie José Carreras in Kletterstiefeln – obenherum ein schickes viertüriges Coupé, aber unten Bergsteigerhaxen. BMW macht offensichtlich Witze: Weiter als der X6 kann sich ein Geländewagen von seinen Ursprüngen jedenfalls kaum entfernen. Eine Schande für seine Sippschaft, ein Blender? Seine drei Begleiter sollen ihm zeigen, was es heißt, ein Offroader zu sein. Urgesteine allesamt, Autos, die nicht zum Angeben geboren wurden, sondern um zu arbeiten. In Wald und Flur, Dschungel und Savanne und auf dem Schlachtfeld. Auch wenn es lange her ist.
Ein Kriegsgerät wurde zur Urzelle aller SUV
1940 gab das US-Verteidigungsministerium den Jeep in Auftrag, eine luftige Karre mit Allradantrieb und einem Motor namens "Go Devil". Was als Kriegsgerät geplant war, wurde zur Urzelle aller SUV. Ideal für den Outdoor-Amerikaner, der sein Wochenende im Wald verbringt, sein Bier kalt, sein Fleisch roh und Musik im Country-Style bevorzugt. Und dieser Jeep Wrangler hier ist der legitime Nachfolger. Unterdessen bastelte Maurice Wilks auf einer Farm in Wales den ersten Land Rover zusammen. 1948 war er fertig, der Traum jedes britischen Landwirts, perfekt für den Betrieb auf der Scholle. Frühe Land Rover rochen nach Gülle, hatten meist lebende Tiere auf der Ladefläche und liefen mit (fast) allem, was flüssig ist: Benzin, Diesel, Essig, zur Not auch Schweineurin. Ursprünglich kaum mehr als ein Paar Gummistiefel auf Rädern, entwickelte sich das Allradgefährt zu einer Art motorisierter Barbour-Jacke, etwas abgewetzt, aber durchaus gesellschaftstauglich. Wie der edelschwarze Land Rover Defender vor Ort beweist – es ist das 60-Jahre-Jubimodell mit den Genen des Originals.
Tiefer Sand, Matsch, Steilhänge, Furchen – und der X6 mittendrin

Aber nun zur Sache: Wir fahren in ein ehemaliges Braunkohlebergwerk in der Lausitz, perfekt, um die drei Gelände-Legenden ausgiebig im Dreck zu wälzen. Und der X6 muss mit. Tiefer Sand, Matsch, Steilhänge, Furchen – da sieht es aus wie im Katastrophenfilm. "Armageddon" live. Wohl dem, der in einem Land Rover sitzt. Sicher, die kurze Version wäre noch viel besser, aber wir haben den langen Defender 110 genommen. Den bevorzugen die Kunden, weil er mehr SUV-Charakter hat. Das Gleiche gilt auch für die Mitstreiter: Der Jeep ist der gestretchte Wrangler Unlimited, der Mercedes das große G-Modell, alle mit fünf Türen und alle mit Dieselpower.
Kann sich der schicke X6 gegen die harten Offroader behaupten? Die Antwort gibt es in AUTO BILD 37/2008 sowie oben in der Bildergalerie. Oder Sie laden sich den gesamten Test in unserem Heftarchiv als pdf herunter. Vorab hier schon mal die technischen Daten im Überblick.
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