Toyota Yaris Hybrid: 100.000-Kilometer-Dauertest
Rüstig, aber rostig

—
Längst sind Toyotas Hybridmodelle ein Synonym für Zuverlässigkeit. Doch die 100.000 Dauertest-Kilometer gingen nicht völlig spurlos an Deutschlands einzigem Kleinwagen mit Hybridantrieb vorüber.
Bild: Toni Bader
Was soll denn da schon passieren? Zum fünften Mal tritt ein Hybridmodell von Toyota zum AUTO BILD-Dauertest an. Niemals gab es zuvor eine technische Störung, alle waren 100-prozentig zuverlässig. Prius I, Prius II und Lexus CT 200h (Prius-Technik) beendeten den Dauertest mit der Traumnote 1, der Lexus GS 450h mit einer 2+. Die Erwartungen an den 20.450 Euro teuren Yaris 1.5 Hybrid Life waren entsprechend hoch. Hinsichtlich der Zuverlässigkeit macht der Yaris auch keine Ausnahme: Die 100.000 Kilometer absolviert der Kleine pannenfrei, alles funktioniert in der gewohnten Toyota-Perfektion. Nur einmal muss er wegen eines sich gelösten Warnblinkschalters außerplanmäßig in die Werkstatt.
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.In der Stadt ist der Yaris stark, die Autobahn ist nicht sein Metier

Stadtpragmatiker: In der City spielt der Yaris Hybrid seine Talente aus. Dort ist er wendig, leise und sehr sparsam.
Im Überblick: Alles Infos zum Toyota Yaris
Mehr zum Thema: Die Dauertest-Rangliste mit allen Testergebnissen
Kritikpunkte: schwache Scheinwerfer und geringer Fahrkomfort

Komfort-Schwächen: Die Sitzflächen sind zu kurz, Federung und Dämpfung beinhart. Einzig Raumangebot und Ausstattung bringen Pluspunkte.
Check nach Zerlegung: Rost blüht an verschiedenen Stellen

Positiver Motor-Check: Alle Antriebskomponenten wirken frisch und bereit für weitere 200.000 Kilometer.
Resümee: Die Zuverlässigkeit ist ohne Tadel
Um es klar zu sagen: Sämtliche Korrosionsansätze sind für den Kunden nicht sichtbar und außer dem linken Ankerblech auch technisch nicht relevant. Abgesehen vom ausgeclipsten Warnblinkschalter gab es keine einzige Störung auf 100.000 km, die Zuverlässigkeit ist völlig ohne Tadel. Dennoch sind die Roststellen für ein zwei Jahre altes Auto ungewöhnlich und insbesondere für ein Qualitätsauto wie einen Toyota enttäuschend. So bleibt ein gespaltenes Bild: In der Stadt kann der Yaris Hybrid als stressfreies, leises, sparsames und kinderleicht bedienbares Auto voll überzeugen. Wer häufig Autobahn fährt, ist mit dem 90 PS starken Yaris Diesel (1.4 D-4D) mit Sechsgang-Schaltgetriebe erheblich sparsamer, druckvoller und geräuschärmer unterwegs als mit dem nervtötend lauten, bis zu zehn Liter verbrauchenden Hybrid. Fans stören sich weder an der nervigen Geräuschkulisse noch an der systembedingt gummibandartigen Fortbewegung – sie passen einfach ihre Fahrweise an und freuen sich an niedrigen Verbrauchswerten. Am Ende sammelt der Yaris Hybrid drei Fehlerpunkte im Kapitel Zuverlässigkeit (loser Warnblinkschalter), sechs bei der Langzeitqualität (Rost) und vier in der Alltagswertung (Geräusch, Federung). Macht Note 2. Wenn doch nur der Rost nicht wäre!In der Bildergalerie erfahren Sie, was während des Tests und bei der Demontage des Testwagens nach Erreichen der 100.000 Kilometer außerdem aufgefallen ist.
Fazit
Der fünfte Dauertest-Hybrid von Toyota absolvierte die 100.000 km wie jeder andere vorher: perfekt und zuverlässig. Ein Alleskönner ist der Kleine nicht, überzeugen kann er nur in der Stadt. Auf der Autobahn ist er träge und laut. Enttäuschend für Qualitätsprimus Toyota: die kleinen, aber vielen Rostansätze, die sich bei der Zerlegung ergaben.
Service-Links