Sidney Hoffmann bekommt für die Tuning Trophy Germany einen Co-Juror: Rennfahrer Maximilian Götz wird Sidney über die gesamte Staffel zur Seite stehen. Der 35-Jährige ist bereits seit 1996 im Rennsport aktiv und kann auf eine erfolgreiche Karriere blicken. Zu seinen größten motorsportlichen Erfolgen zählen neben der Meisterschaft in der Formel BMW (2003) und dem ADAC GT Masters (2012) der Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps (2013), des 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring (2013) und viele weitere. In der aktuellen Saison geht Maximilian für das Mercedes-AMG Haupt Racing Team in der DTM an den Start und ist mit dem Team GetSpeed beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring dabei.
AUTO BILD: Was verbindet dich mit dem Thema "Tuning"?
Maximilian Götz: Mein erstes Auto mit 18 Jahren war ein VW Lupo. Da habe ich als Erstes das Armaturenbrett mit Alcantara verkleidet und einen größeren Bildschirm reingepackt. Dann kamen noch andere Felgen drauf. Es lag vor meinem Kartsport-Hintergrund einfach nahe, mein Auto zu optimieren. Mittlerweile habe ich eine Hebebühne zu Hause und ein paar Klassiker wie den VW T1 Bulli und den Käfer. An denen schraube ich mit meinen beiden Brüdern an den freien Wochenenden, und es gibt bei Luftgekühlten immer etwas zu tun. Die Autos werden auch mal richtig rangenommen, danach musst du sie nur wieder pflegen.
Apropos rannehmen, wie hart wirst du die Fahrzeuge der Teilnehmer auf der Rennstrecke testen?
Bis der Turbolader explodiert! Nein, ernsthaft, ich brauche nicht am Limit fahren, um ein Auto einschätzen zu können. Oft merkt man schon beim ersten Schaltvorgang, beim ersten Einlenken und Gasgeben, ob das Fahrzeug Potenzial hat. Ich werde auch mehr auf die Fahreigenschaften achten. Wie bremst das Fahrzeug, wie ist der Einlenkpunkt, wie sprechen Dämpfer und Federn an? Aber wenn ein Auto mit 1000 PS teilnimmt, dann will ich die auch spüren und sehen, ob die Leistung ankommt.
Okay, da hören wir eindeutig den Wunsch nach einem Teilnehmerfahrzeug mit mindestens 1000 PS?
Ein Teilnehmer mit 1000 PS wäre toll. Das muss nicht unbedingt ein getunter Nissan GT-R sein. Wenn jemand in seiner Garage seinen Golf-Motor aufgemacht hat und da viel Leistung rausholt, dann würde mich das freuen.
Also nicht nur teure Profi-Umbauten sind bei der Tuning Trophy Germany willkommen?
Es soll keiner Angst haben, sich mit seinem umgebauten Polo zu bewerben. Es kommt halt auf das ganze Tuning-Paket an. Das muss stimmig und authentisch sein. Mich interessieren die Geschichten dahinter, warum jemand so viel Zeit, Liebe und Arbeit in das Fahrzeug gesteckt hat. Darum geht es beim Tuning.
Verstanden, Tuning ist eine Herzensangelegenheit. Aber gibt es auch etwas, was gar nicht geht, sogenannte Tuning-Sünden?
Das Auto muss einfach noch fahrbar sein. Wenn der Sturz zu extrem ist oder das Fahrzeug einfach nur noch knapp über dem Asphalt hängt, dann wird das sehr schwierig. Letztlich sollte auch hier das Gesamtkonzept stimmen und das Auto nicht lieblos mit Farbe aus der Sprühdose lackiert sein.
Du bist über die gesamte Staffel der Tuning Trophy Germany der Co-Juror von Sidney. Was wirst du definitiv anders machen als er?
Bei mir wird sicherlich der Motorsport-Hintergrund mehr im Fokus stehen. Ich werde also stark auf die Dynamik achten, eben mehr die Rennfahrerperspektive einnehmen. Sidney ist sicherlich mehr auf Stand beim Tuning, da kennt er sich besser mit den Trends aus.