Null Toleranz gegenüber verbotenen Fahrzeugumbauten: Die Polizei geht hart gegen die schwarzen Schafe in der sogenannten Poser-Szene vor. Oft zu laut, zu schnell und rücksichtslos, werden ihnen viele Verkehrsvergehen vorgeworfen. Selbst tödliche Unfälle bei illegalen Straßenrennen gehören dazu.
An Zubehör für die vielen fraglichen Umbauten fehlt es nicht, das Internet ist voll davon. Und vieles gibt es zu unglaublich günstigen Preisen. Meist ist China das Ursprungsland der Billigangebote. So bekommt man Fahrwerksteile für unter zehn Euro, Auspuffendtöpfe für knapp 50 Euro, Leistungssteigerungen für nicht einmal 100 Euro. Vieles davon lässt sich mit ein paar Handgriffen selber montieren. Gutachten? Oft Fehlanzeige. Das heißt, weder TÜV noch eine andere Prüforganisation haben die Verkehrssicherheit der Bauteile gecheckt. Und dann ist noch fraglich, ob beispielsweise nach dem Anklemmen von Steuergeräten zur Leistungssteigerung oder dem Anschrauben eines röhrenden Tuningauspuffs die Schadstoffgrenzwerte beziehungsweise die erlaubten Lärmpegel eingehalten werden. Wahrscheinlich eher nicht. Würde ja auch nicht so viel Spaß machen.

Teure Einzelabnahme billiger Tuningteile lohnt sich nicht

Billiger als die Polizei erlaubt
Beispiel einer angebotenen Abgasanlage: in der Regel nur mit Gutachten und Anbaugenehmigung erlaubt.
Bild: ebay/dreamtree*zj
Grundsätzlich gilt: Ohne Gutachten für die Teile wäre in vielen Fällen eine aufwendige Einzelabnahme erforderlich und damit die Fahrt zu TÜV, DEKRA oder einer anderen Prüforganisation – verbunden mit hohen Kosten. Die Ingenieure müssten prüfen, ob eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere überhaupt möglich ist, das kann viele Hundert oder sogar ein paar Tausend Euro kosten. So teuer kann ein Gutachten zum Schadstoffausstoß oder die Messung auf dem Leistungsprüfstand werden. Lohnt sich natürlich alles nicht bei einem Chiptuning oder einer Auspuffanlage zum Dumpingpreis.

Ohne Gutachten ist der Versicherungsschutz des getunten Autos in Gefahr

Billiger als die Polizei erlaubt
Die ECE-Typgenehmigung ist am großen E zu erkennen. Dieser Scheinwerfer darf verbaut werden.
Bild: Toyota
Und einfach ohne Gutachten fahren? Keine gute Idee, neben dem Ärger mit der Polizei, Bußgeldern und den zu erwartenden Punkten in der Verkehrssünderkartei legt man sich auch mit seiner Kfz-Versicherung an (zum Kfz-Versicherungsvergleich). Denn: Sind die Fahrzeugteile nicht geprüft bzw. verboten, kann die Betriebserlaubnis des Autos erlöschen. Damit kann auch der Versicherungsschutz verloren gehen, wenn eine grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz nachgewiesen wird. Kommt es zu einem Unfall, holt sich die Versicherung einen Teil der Kosten zurück oder verweigert Zahlungen ganz.

Fazit

Tuning macht Spaß, die Grenzen des Erlaubten sind aber eng gesetzt. Für den Schrauber heißt das: keine Experimente! Besser auf bekannte Marken setzen und auf jeden Fall auf zum Fahrzeug passende Gutachten. Sicherheit bietet die Abnahme bei einer Prüforganisation.