VW ID.Life: Test, Elektro, Motor, Preis, Head-up-Display, Cabrio
Nach der ersten Fahrt im VW ID.Life steht fest: Solche Autos brauchen wir!

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Die IAA-Studie VW ID.Life wirkt schon verdammt seriennah. AUTO BILD hat eine erste Runde mit dem Elektro-City-Cabrio gedreht – und ist begeistert.
Bild: Volkswagen AG
Dass der VW ID.Life mehr als nur eine Fingerübung für das Designteam rund um Jozef Kaban ist, ist klar. Für lustige Experimente ist keine Zeit, dem Verbrenner geht es an den Kragen, und zwar zuerst in der Kleinwagenklasse. Heißt: VW Polo und T-Cross brauchen voraussichtlich spätestens mit der kommenden Euro-7-Norm (geplante Einführung 2025) einen Elektro-Nachfolger; andernfalls würde die aufwendige Abgasreinigung die Preise ins Unermessliche treiben. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)
Der ID.Life nutzt den Elektrobaukasten mit 234 PS
VW ID.Life (2021): Studie - Neuvorstellung - Elektro - Marktstart - Info
Wird der ID.Life der neue ID.1?
Bild: Thomas Starck
Bei den Stromern dagegen fallen mit wachsenden Stückzahlen die Tarife, Batterien werden günstiger, Volkswagens Plattform-Strategie senkt die Preise zusätzlich. Selbstbewusst verkündet der Hersteller deshalb: 2025 gibt es einen kleinen Stadt-Stromer – für gerade mal 20.000 Euro! Und wenn es nach uns geht, darf der gern genau so aussehen wie der ID.Life. Zumal das millionenschwere Einzelstück nicht nur serienreif wirkt, sondern für ein Modellbau-Unikat auch schon erstaunlich gut fährt. Zwar nur knapp über 30 km/h – aber das ist eine reine Sicherheitsmaßnahme, er könnte schneller. Unter dem Blech steckt ansatzweise die zukünftige Serientechnik, quasi die Basisvariante des Modularen Elektrobaukastens, hier aber mit 234-PS-Frontantrieb.
Head-up-Display ersetzt die Tachoanzeigen

Ungewohnt: Klassische Anzeigen und Schalter fehlen im VW ID.Life. Infos gibt's per Head-up-Display.
Bild: Volkswagen AG
Überraschung Nummer eins: Dass aus dem Lenkrad ein Steuerhorn wie im Flugzeug wurde, merkt man beim Fahren überhaupt nicht, der Life lässt sich damit problemlos steuern. Überraschung Nummer zwei: Kein Kombiinstrument, kein Bildschirm in der Mitte, keine Lenkstockhebel, keine Spiegel – fehlt da nicht was? Nein! Das Head-up-Display ersetzt die Tachoanzeigen, Kameras die Spiegel, auf dem Lenkrad gibt's ein paar Touch-Tasten (unter anderem für den Blinker), und das Handy wird zum Infotainmentsystem, hält magnetisch an der Mittelkonsole. Es gibt eine eigene App, die erkennt, wenn der Motor gestartet wird, und dann in ein Fahrmenü umschaltet. Das alles wirkt durchdacht, funktioniert intuitiv. Aber: Fahren ist nicht alles. Per Knopfdruck in der App wird der ID.Life zum Kino, vor der Windschutzscheibe fährt eine Leinwand aus, die Vordersitze lassen sich flachlegen, die Rückbank nach hinten lehnen.
Lümmelnd und Film guckend lässt sich die Wartezeit an der Ladesäule überbrücken. Und vielleicht überzeugt das Autokino sogar die coolen Kids von der Tanke, vom tiefergelegten 3er-BMW auf den ID.Life umzusteigen. Zumal auch die PlayStation problemlos angeschlossen werden kann. Nicht ganz so problemlos funktioniert übrigens das Dach. Wie die Fronthaube ist es aus Luftkammer-Folie (aus PET-Flaschen) mit Reißverschlüssen. Klingt simpel, ist beim Prototyp aber noch recht fummelig zu öffnen. Wenn das aber die einzige Baustelle für die kommenden Jahre bleibt, erteilen wir die Baugenehmigung sehr gern.
Fazit
Klein, aber geräumig, mit ordentlicher Reichweite von 400 Kilometern, nachhaltigen Materialien, sympathischem Design und pfiffigen Ideen. Auch wenn es Letztere nicht alle in die Serie schaffen: Solche Autos brauchen wir! AUTO BILD-Urteil: 1-
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