VW Kübel: Nissan GT-R, Umbau, Motor, V6, Leistung, Einzelstück
In diesem VW Kübelwagen steckt Technik vom Nissan GT-R

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Man nehme einen ausgebrannten Nissan GT-R und einen VW Kübel, kombiniere beide – und das Ergebnis ist dieses total verrückte Einzelstück im Zebra-Look!
Bild: instagram/hapyhipi_tim
700 statt 48 PS! Bei diesem Einzelstück dürfte es sich um den vermutlich stärksten VW Kübel der Welt handeln. Das Chassis inklusive Antriebsstrang stammt von einem 2017er Nissan GT-R. Klingt verrückt? Ist es auch. Das ist die Geschichte zum Zebra-Kübel!
Tim Schmidt aus Ontario (Kanada) ist ein Autofreak mit einem sehr ausgefallenen Geschmack. Auf seinem Instagram-Account "hapyhipi_tim" zeigt er die meisten seiner Schätze.
In einer riesigen Halle zwischen alten Zapfsäulen und Getränkeautomaten parken automobile Kuriositäten wie ein VW Käfer Dragster neben unzähligen Muscle Cars, Schneemobilen und ultraseltenen Hypcercars wie Bugatti Chiron und McLaren P1. Tim kauft, was ihm gefällt; und was es nicht zu kaufen gibt, lässt er bauen.
Der Nissan GT-R wird bei einem Brand zerstört
So auch im Fall des VW Kübel. Allerdings ist der Hintergrund der Geschichte kein schöner. Im Mai 2019 bricht in einer zweiten Garage von Tim ein Feuer aus, bei dem mehrere seiner Autos zerstört werden.
Neben einem Porsche 911 und einem Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé fällt auch ein 2017er Nissan GT-R den Flammen zum Opfer. So weit, so schlecht. Glücklicherweise wird bei dem Brand niemand verletzt.

Neben den gewachsenen Abmessungen erkennen Profis GT-R-Teile wie Felgen und Abgasanlage.
Bild: instagram/hapyhipi_tim
Doch dann wendet sich die Geschichte zumindest teilweise zum Guten. Während der Aufräumarbeiten schafft es einer der Feuerwehrmänner, den verkohlten GT-R zu starten, sehr zur Verwunderung von Tim.
Kurzentschlossen fällt er die Entscheidung, den GT-R zurückzukaufen. Einige Telefonate später einigt er sich mit der Versicherung auf eine Summe von 20.000 US-Dollar (umgerechnet rund 19.500 Euro).
Tims Plan: eine kuriose Frankenstein-Operation
Zu diesem Zeitpunkt weiß Tim bereits, dass er den funktionalen Antriebsstrang aus dem GT-R in ein anderes Auto verpflanzen will. Am Ende schmiedet er den verrückten Plan, einen ebenfalls in seiner Garage abgestellten VW Typ 181 (in den USA als VW Thing und bei uns als Kübel bekannt) mit dem GT-R-Fahrgestell zu kreuzen und eine wahre Frankenstein-Operation durchzuführen.

Der Kübel GT-R in einem früheren Umbauschritt noch ohne das auffällige Zebra-Design.
Bild: instagram/hapyhipi_tim
Dazu wendet er sich an die lokale Hot-/Rat-Rod-Schmiede "Oddball Customs", die den Spezialauftrag annehmen. Was in der Theorie erst mal simpel klingen mag, entpuppt sich als echte Mammutaufgabe. Den gesamten Umbau-Prozess peu à peu zu beschreiben, würde definitiv den Rahmen sprengen; daher kommen hier nur die wichtigsten Umbauten.
Als Erstes wird das GT-R-Chassis um etwa 40 Zentimeter gekürzt. Anschließend muss die Kübel-Karosserie in Metall verbreitert werden – schließlich ist ein Kübel mit 1,64 Metern rund 25 Zentimeter schmaler als ein moderner Nissan GT-R.
Einige Teile des Innenraums (Lenkrad, Tacho und Mittelkonsole) werden eins zu eins vom GT-R übernommen, müssen aber von Hand an den VW angepasst werden.
Aufgrund von Platz- und Luftzufuhr-Problemen werden die Kühler kurzerhand ausgelagert und sitzen mehr oder weniger ungeschützt hinter einer Metallstoßstange.
Kübel jetzt mit 700 statt 48 PS
Nach über einem Jahr Umbauzeit steht der Kübel mittlerweile kurz vor der Fertigstellung. Anstelle des originalen Käfer-Motors mit anfänglich 44 und später 48 PS sitzt jetzt ein 3,8 Liter großer Twinturbo-V6 mit etwa 700 PS unter der kantigen Haube, der seine Power via Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an alle vier Räder abgibt.
Und als ob das nicht schon verrückt genug wäre, entschied sich Tim für ein auffälliges Zebra-Design. Wie gesagt, Tim ist nicht der Typ für 08/15-Autos.
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