Platz 1 mit 540 von 750 Punkten: VW T-Cross 1.6 TDI SCR. Allround-SUV: fährt ausgewogen, hat ganz viel Platz.
Platz 2 mit 518 von 750 Punkten: Ford Fiesta Active 1.5 TDCi. Kleinwagen-SUV: Top-Fahrwerk, wenig Platz.
Platz 3 mit 504 von 750 Punkten: Hyundai Kona 1.6 CRDi. Sport-SUV: straff gefedert, hinten eng. Top-Garantie!
Der VW T-Cross auf Polo-Basis ist Abo-Sieger der letzten Vergleichstests. Ob das Mini-SUV auch mit Diesel die Nase vorn hat? Schließlich gibt's den 1.6 TDI nur mit 95 PS, die Konkurrenten haben mehr Pferdchen. Zum Beispiel Hyundai Kona 1.6 CRDi mit 115 PS. Oder geht der Sieg an einen, der eigentlich gar nicht als Mini-SUV erfunden wurde, den sie zwei Zentimeter höhergelegt und mit Offroad-Bling-Bling (schwarze Kotflügelverbreiterung, fette Schürzen) ausgerüstet haben? Der Ford Fiesta Active 1.5 TDCi hat mit 120 PS die meiste Power.

Auch als Active bleibt der Fiesta ein Kleinwagen

Ford Fiesta Active
Der Fiesta ist der kleinste Testkandidat und am wenigsten Mini-SUV – das kommt der Dynamik zugute.
Rein in den Ford. 57 Zentimeter Sitzhöhe haben wir gemessen. Das sind zwar zwei mehr als beim Normalo-Fiesta, aber eben nicht Mini-SUV-like. Zum Vergleich: Der Kona bietet 62 cm, der T-Cross sogar 63 cm Sitzhöhe. DAS ist SUV! Und noch einen Unterschied zu den höheren Konkurrenten gibt es im Fiesta. Hinten musst du dich irgendwie reinschälen – und fühlst dich dann wie im Kleinwagen. Da kann der Fiesta auch mit Zusatzbezeichnung Active nicht raus aus seiner Haut, er ist mit 4,07 Metern Kurzware, hat mit 269 Litern den kleinsten Kofferraum. Klein gilt auch fürs Handyfach, große Teile wie ein iPhone Plus passen nicht rein. Beim Kona haben sie Nadelfilz zum neuen Teppich erklärt, in den Kofferraum (361 Liter) an den Seiten Hartplastik eingebaut. Wie's hier nach dem ersten Besuch im Getränkemarkt aussieht, können wir uns denken.

Dem Kona raubt die dynamische Linie Platz

Hyundai Kona
Hinten knapp: Im Fond kommt den Passagieren das Kona-Dach etwas nahe – ein Tribut an die Form.
Der Kona ist mit 4,17 m am längsten, hat aber nicht am meisten Platz – das sportliche Layout, die abfallende Dachlinie. Dass du dich hinten nur auf Kurzstrecke wohlfühlst, liegt am zu tiefen Einbau der Rücksitzbank mit zu wenig Beinauflage. Immerhin: Für das Fach mit vielen Ablagemöglichkeiten unterm doppelten Ladeboden gibt's Applaus, für das übersichtliche Cockpit sowieso. Und dann steigst du in den VW, und du denkst: Wow! Die Sitze? Top mit gutem Seitenhalt. Das Cockpit? Zwar aus Hartplastik, aber so klar strukturiert wie ein Arbeitstag im Amt. Sitzen hinten? Perfekt auf der hohen Rückbank, Beinfreiheit für vier 1,90-m-Kerle. Der Kofferraum? 455 Liter, 75 mehr als im Golf, und der ist 15 cm länger als der 4,11-m-T-Cross. Also gar nix zu meckern? Na ja, wer 150 Euro für den LTE-Car-Stick (Navi-Infos in Echtzeit) ausgibt, kriegt einen Riesenknubbel vorm Schaltknauf.Aber wir wollen ja nicht in unseren Autos wohnen, wir wollen fahren. Und da möchte man aus dem Fiesta gar nicht mehr aussteigen! Ja, Fahrwerke können sie bei Ford, da ist der Fiesta auch als Active angenehm sportlich-straff abgestimmt. Und da kommt ihm auf der kurvigen, löchrigen Landstraße seine Geburt als Kleinwagen zugute. Im Vergleich zur viel höheren Konkurrenz hat der Fiesta weniger Wankbewegungen, er wirft sich in die Kurven und will auch nicht mehr nachjustiert werden, so linear fein arbeitet seine Lenkung. Der Diesel? Eine Wucht! Mit zehn Sekunden gewinnt der Ford den Spurt auf Tempo 100, hat mit 190 km/h am meisten Speed.
Das Fazit von Andreas May: "Sieg für VW. Mit dem T-Cross bauen die Wolfsburger das derzeit beste Mini-SUV: Tolles Fahrwerk trifft auf ganz viel Platz. Der Kona ist eine Spur zu sportlich, der Fiesta Active mehr Kleinwagen als SUV." Wie Hyundai und VW fahren, sehen Sie in der Bildergalerie.

Bildergalerie

Ford Fiesta Active Hyundai Kona VW T-Cross
VW T-Cross
Hyundai Kona
Kamera
Drei Mini-SUVs im Test

Von

Dennis Heinemann