Autos riechen. Die neuen nach Stoff, Plastik oder Leder, die alten nach Staub und Verschleiß. Schlimm aber, wenn neue Autos miefen – nach Schimmel, wie der VW Up im Dauertest bei AUTO BILD. Keine vier Monate alt, müffelte der Kleine innen so feucht und modrig wie ein Waschsalon. Beim Einsteigen patschten die Schuhe im nassen Teppich, auch Selbsthilfe löste das Problem nicht: "Habe die Matten entfernt und zum Trocknen aufgehängt, aber die Scheiben beschlagen wie vorher", notierte Redakteurin Martine Wollborn. Der Mief blieb. Bis eine Dienstreise den VW nach Wolfsburg führte. In der Heimat schämte sich die Konzernmutter für ihren riechenden Kleinen, Techniker verbissen sich in das Problem. Schließlich zerlegten die Experten den halben Vorderwagen, bis sie die Ursache fanden: Eine Abdichtung an der Spritzwand war falsch montiert, sodass Kondenswasser der Klimaanlage nicht außen abtropfte, sondern nach innen floss. Paradox: Je öfter die Klimaanlage lief, desto feuchter wurden die Teppiche. Danach hätten Werkstätten lange gesucht – teurer Ärger für Kunden!
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* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.

Ein Cityfloh mit neuer Qualität?

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Video: VW Up

VWs Kleinster im Dauertest

Bild: AUTO BILD
Dabei sind es gerade die pfiffigen Lösungen auf engstem Raum, die am Benjamin im Volkswagen-Programm überzeugen sollen. Mit 3,54 Meter Länge gehört er zu den Cityflöhen wie Renault Twingo, Fiat Panda oder Hyundai i10, will aber neue Qualität in diese Klasse bringen: Dreizylinder, sattes Fahrgefühl der Geschmacksrichtung "Polo light", moderne Elektronik – und das zu Preisen, die an der Schmerzgrenze liegen. Unser White Up summierte sich mit einigen Extras wie Sound- und Navigationssystem auf 14.430 Euro. Die Erwartungen erfüllte der Zweitürer vor allem dort, wo Kleinwagen sich selten bewegen: auf Langstrecken. "Vorn hat man viel Platz, er federt komfortabel, lenkt und bremst wie ein Größerer", fand Mario Pukšec, bei AUTO BILD Chef vom Dienst.
Mehr zum Thema: Die Dauertest-Rangliste mit allen Testergebnissen
Überblick: Alle Infos VW Up

Im Alltag schwindet der Vorteil des Dreizylinders

Dauertest: VW Up
Die Sitze sind schön straff, ihre Auflageflächen einigen Kollegen aber zu lang.
Während Männer die straffen Polster lobten, klagten Damen über deren Länge. "Die Vorderkante schneidet bei mir (1,68 Meter) in die Kniekehlen, so werden auf Dauer die Beine taub", klagte Grafikerin Jennifer Behrens. Zudem schränkten die hohen, fest stehenden Kopfstützen das Blickfeld beim Parken ein. So schwebt der Up zwischen VW-Anspruch und Kleinwagen-Realität. Die mageren 60 PS beschleunigen auf der Autobahn besser als befürchtet. Zitat aus dem Fahrtenbuch: "Der lässt sich nicht unterkriegen." Redakteur Stephan Puls dagegen urteilte härter: "So was wie Fahrleistungen spüre ich nur, wenn kein Berg oder Gegenwind dazwischenkommt." Allerdings schluckt der Dreizylinder, eine Neukonstruktion wie das ganze Auto, bei forschem Gasfuß gute acht Liter, während der Bordcomputer noch 6,5 vorgaukelt. So schwindet im Alltag der vermeintliche Vorteil des Schrumpfmotors gegenüber einem Vierzylinder.

Singende Geräusche aus dem Getriebe

Auch der Tacho eilte um bis zu 15 km/h voraus, bei einer GPS-Messung erreichte der VW kaum die angegebenen 160 km/h Spitze. Schuld ist die lange, auf Sparen getrimmte Übersetzung. Im Stadtverkehr beschwerten sich manche Fahrer über "müdes Anfahren" oder "zähes Ausdrehen", Fotochef Kersten Weichbrodt vermisste "den Dreizylinderspaß wie im Citroën C1". Immerhin schnurrte der kleine Bursche zuverlässig über die gesamten 100.000 Kilometer. Schon bald kratzte dagegen der Rückwärtsgang beim Einlegen, gegen Testende machte das Getriebe im dritten und fünften Gang singende Geräusche. Ursache: Die Zahnräder der ungeraden Gänge sind schlechter gehärtet. Zwar konnte DEKRA-Sachverständiger Günther Schiele bei der obligatorischen Zerlegung keine kritischen Schäden feststellen, doch räumten VW-Techniker ein: Das Problem war in Wolfsburg bekannt. Warum wurde es dann nicht abgestellt?

Modellpflege beseitigte Macken

Dauertest: VW Up
Der Klavierlack im Cockpit ist hübsch, ein leichter zu bedienendes Navi wäre aber wünschenswerter.
Bis zum Facelift im Oktober 2014 mussten Kunden warten, bevor ein verbessertes Getriebe diese Schwächen ausräumte. Auch die schwitzenden Simmerringe am Ausgang zu den Achswellen hat VW bei dieser Gelegenheit geändert. Ärgerlich, wenn ein Kleinwagen dieser Preisklasse erst in Kundenhand nachreifen muss wie eine grün gekaufte Banane. Die Modellpflege beseitigte gleich eine Reihe von Macken, die beim Dauertestwagen auffielen. Wir vermissten einen Memory-Mechanismus, damit die Frontsitze nach dem Vorklappen in ihre alte Position zurückspringen. Der ist jetzt drin, ebenso wie eine Taste in der Fahrertür, um das rechte Seitenfenster zu öffnen. Ein kleines Bändchen hat gefehlt, damit die Laderaumabdeckung zusammen mit der Heckklappe aufschwingt – jetzt ist die schmale Ladeluke hoch genug für einen Kasten Sprudel. Zwar wertet das lackierte Hartplastik im Cockpit den Up auf, aber wie wär's mit einem leichter bedienbaren Navi oder einem weniger komplizierten Bluetooth-Anschluss? Elektrische Fensterheber ohne Automatikfunktion sind nicht standesgemäß, und ein USB-Anschluss fehlt ganz!

Schmerzhafter Einsatz des Rotstifts

Dauertest: VW Up
Das Scheinwerferlicht ist nicht unbedingt die Stärke des VW Up.
Der Tankdeckel schließt nur per Schlüssel, das Scheinwerferlicht enttäuscht, und beim Schließen klingen die Türen blechern. Aber das machen andere nicht besser. Es tut weh, wenn VW so schmerzhaft den Rotstift ansetzt. Und manchmal kann es einem richtig stinken. So wie uns, als im letzten Testviertel der Klimakompressor versagte und beim 75.000-Kilometer-Service ausgetauscht wurde. Ein Garantiefall, der Up war ja noch jung. Aber wie kulant wäre VW nach vier oder fünf Jahren? Es hat etwas länger gedauert, bis der Up reif wurde. Aber umso mehr Spaß hat uns der Kleine mit der Zeit gemacht.
Das sagt VW zum Wassereinbruch: "Beim Einsetzen der Instrumententafel, inklusive der darin bereits verbauten Klimaanlage, ist es zu einem Verrutschen der Abdichtung gekommen. Das sich an der Rohrleitung der Klimaanlage bildende Kondenswasser konnte somit nicht mehr sauber nach außen abgeführt werden. Eine optimierte Kontrolle dieser Dichtung während des Einbaus sichert die optimale Funktion nun ab. Ein derartiges Problem ist uns von unseren Kunden nicht bekannt." Und zum defekten Klimakompressor: "Die Qualitätsssicherung von VW hat bei eigenen Dauerlauf-Fahrzeugen ein störendes Geräuschverhalten einiger Klimakompressoren festgestellt. Die Kompressoren wurden im Detail verbessert. Unsere Werkstätten sind angewiesen, bei Beanstandungen diese neuen Kompressoren ohne Kosten für die Kunden einzusetzen." In der Bildergalerie erfahren Sie, was während des Tests und bei der Demontage des Testwagens nach Erreichen der 100.000 Kilometer außerdem aufgefallen ist. Den vollständigen Artikel mit allen Daten und Tabellen gibt es im Online-Artikelarchiv als PDF-Download.

Bildergalerie

Dauertest: VW Up
Dauertest: VW Up
Dauertest: VW Up
Kamera
100.000 Kilometer im VW Up

Fazit

von

Joachim Staat
Ein holpriger Start, den der Up hingelegt hat. Sosehr Straßenlage, Komfort und Fahrsicherheit überzeugen, so enttäuscht im Dauertest teilweise die Qualität. Mängel bei Ausstattung und Montage zeigen, dass VW seinem Anspruch anfangs nicht gerecht wurde. Immerhin, inzwischen haben sie stark nachgebessert. Und: Der Up macht eine Menge Spaß.

Von

Manfred Klangwald
Joachim Staat