Yamaha gehört als Mischkonzern wohl zu den vielseitigsten Firmen aus Japan: Neben Motorrädern und Bootsmotoren bauen die Japaner auch Industriegeräte und Wasseraufbereitungsanlagen. Im Motorenbau kennt sich Yamaha mehr als gut aus. Die Zweiräder sind bis heute auch in Europa allgegenwärtig, von 1988 bis 1997 engagierte sich der Konzern mit seinen Motoren zudem auch in der Formel 1.
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Seit einiger Zeit widmet sich das Unternehmen auch der Entwicklung von Elektromotoren. Kein Wunder also, dass Yamaha jetzt mit einem besonders kraftvollen Elektromotor-Prototyp auf sich aufmerksam macht. Ist das der Startschuss für das erste Elektromotorrad von Yamaha?

Neuer Yamaha-Motor so stark wie ein Porsche Taycan 4S

Yamaha arbeitet gerade an E-Motor-Prototypen, die später von Partnern in der Automobilbranche geordert werden können. Bislang spielte sich die Leistung solcher Motoren aus dem Hause Yamaha zwischen 35 und 200 kW (48 bis 272 PS) ab. Nicht so beim neuen Aggregat: Hier sollen bis zu 350 kW (476 PS) möglich sein, was den Motor aktuell wohl zu einer der leistungsfähigsten E-Maschinen der Branche machen dürfte. Die Leistung des Motors entspricht in etwa der Dauerleistung eine Porsche Taycan 4S, der allerdings auf zwei E-Motoren zurückgreifen muss.
Der kraftvolle E-Motor soll Teil einer Fahrzeugplattform für Industriekunden werden.
Bild: Yamaha

Ölgekühlter 800-Volt-Elektromotor mit kleinen Abmessungen

Neben der hohen Leistung soll sich der japanische E-Motor vor allem durch seine kompakten Abmessungen profilieren können. Wechselrichter und Getriebe wurden ins Motorengehäuse integriert, was Platz spart. Der Motor ist ölgekühlt und arbeitet laut Yamaha mit einer Spannung von 800 Volt. Auch hier sind Parallelen zum Porsche-Antrieb erkennbar. Ein Einsatz in einem Motorrad oder einem eigenen Fahrzeug von Yamaha scheint wohl ausgeschlossen. Allerdings hoffen die Japaner, mit dem Prototyp neue Entwicklungsaufträge an Land ziehen zu können. Interessierte Industriekunden können jedenfalls schon bestellen. Ob und wann wir den Motor in einem Fahrzeug auf der Straße sehen werden, wird sich noch zeigen. Dass die Leistungsdichte des japanischen Motors aber erstaunlich hoch liegen dürfte, wird wohl niemand ernsthaft bezweifeln.