Zwei getunte Audi A5 3.0 TDI
Weiße Entscheidung

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Sie sehen echt scharf aus, hinterlassen Eindruck und haben ein Drehmoment wie ein Porsche GT2: Die rundum veredelten Audi A5 3.0 TDI von Rieger und MTM machen eine gute Figur – nicht nur äußerlich. Welches Paket macht mehr Spaß?
Gut ein Dutzend Jahre ist es her, seit das letzte große Audi-Coupé an den Mann gebracht wurde. Es war ein Ur-Quattro – ein Wagen, der die Gemüter bewegte und die Herzen der Fans höher schlagen ließ. Jetzt tritt mit dem A5 ein neues Coupé die würdige Nachfolge an. Warum braucht aber dieses Automobil, das ab Werk mit 240 Diesel-PS durchaus gut im Futter steht, noch mehr Leistung? Die Antworten der Tuner lauten: "Weil es ganz einfach zu machen ist und der 3,0-Liter-TDI noch so viele Reserven hat." Zum Vergleich treten zwei präparierte Audi A5 TDI von MTM – Motoren Technik Mayer – und Rieger Tuning an, die 310 bzw. 297 PS leisten – so ganz einfach. Doch vor der Probefahrt schauen wir uns erst mal die Kleidung der beiden Coupés an.
In Sachen Optik fährt Rieger schwerere Geschütze auf als MTM

MTM hat den A5 mit Sorgfalt auf Hochleistung getrimmt

Höheren Aufwand betrieben die Mayer-Mannen auch beim Fahrwerk. Während sich Rieger auf eine extreme Tieferlegung per Gewindefahrwerk beschränkt, steht der MTM A5 auf einem Gewindefahrwerk, das das Coupé nicht nur tieferlegt. Mayer modifizierte zusätzlich die Achsgeometrie (590 Euro), die deutlich mehr Sturz an beiden Achsen ermöglicht. Querfugen und Schlaglöcher werden im Zusammenspiel mit den 21-Zöllern lange nicht so elegant geschluckt wie im Rieger A5. Doch auf der Rennstrecke – dafür ist der "Clubsport" bestimmt – zeigt sich die umfangreichere Fahrwerksmodifizierung deutlich positiver. Auf dem Sachsenring, der "kleinen Nordschleife" nahe Chemnitz, zählen die Zeiten. Das Einrollen mit aktivem ESP absolvieren beide Kontrahenten problemlos, doch nach dem Abschalten der elektronischen Stabilitätshilfe zeigt sich schnell, dass auch der A5 kein Naturtalent in Sachen Fahrverhalten ist.
Beide Tuner setzten auf eine Sportbremsanlage

Differenzen gibt es auch auf der Stoppuhr: Trotz fast identischer Mehrleistung und härterem Fahrwerk kommt der MTM satte zwei Sekunden schneller über die Runde. Wie dem auch sei – der Rieger- A5-Fahrer erregt beim Aussteigen in der Boxengasse deutlich mehr Aufmerksamkeit. Der Grund: Der Tuner verleiht dem schnittigen Coupé Flügel – zumindest beim Türöffnungsmechanismus (3390 Euro). Während der Fahrt vom Sachsenring in die Redaktion geht der Griff immer wieder Richtung Bordcomputer: Unterpunkt Durchschnittsverbrauch. Ich aktiviere das Menü mit einem besorgten Blick, doch die Falten auf der Stirn glätten sich zusehends. In beruhigendem Orange leuchtet eine "9" vor dem Komma im Display. Und das trotz stundenlanger Hatz jenseits der 200er-Marke. Ich bin jetzt Dieselfan.
Optisch und technisch sind beide Autos auf einem Niveau

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